BERLIN (dpa-AFX) - Als Reaktion auf das verheerende Erdbeben stockt die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe für Syrien und die Türkei um weitere 26 Millionen Euro auf. Davon sind insgesamt 25 Millionen Euro für zwei Hilfsfonds der Vereinten Nationen vorgesehen sowie eine Million für den Malteser Hilfsdienst, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin erläuterte. Bei der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet haben mehr als 11 000 Menschen ihr Leben verloren. Tausende Gebäude wurden zerstört.

Nach Angaben von Bundesinnen- und Verteidigungsministerium läuft der Transport von Hilfsgütern aus Deutschland mittlerweile an. Dabei handle es sich um Zelte, Schlafsäcke, Feldbetten, Decken, Heizgeräte und Generatoren. Ein Sprecher des Innenministeriums berichtete von etwa 82 Tonnen Material im Gesamtwert von einer Million Euro. Das Verteidigungsministerium stellt Flugzeuge für den Transport bereit. Von Donnerstag an soll es drei Flüge pro Tag geben.

Das Auswärtige Amt widersprach unterdessen dem Vorwurf, die humanitäre Hilfe werde durch die Sanktionen gegen Syrien blockiert. Diese richteten sich gezielt gegen das syrische Regime und dessen Unterstützer, während man negative Folgen für die Zivilbevölkerung so weit wie möglich vermeide, sagte eine Sprecherin. Lebensmittel, Medikamente und schweres Gerät für die Bergung von Verschütteten seien von den Sanktionen "ausdrücklich ausgenommen".

Es bleibe aber dabei, dass Deutschland die Kontakte mit dem Regime in Damaskus auf das "zwingend notwendige Minimum" beschränke, ergänzte die Außenamts-Sprecherin. Bei der Verteilung von Hilfsgütern in Syrien arbeite man schon seit Jahren mit internationalen Organisationen wie dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, den Weißhelmen und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zusammen. Das gelte auch für Gebiete, die vom syrischen Regime kontrolliert werden./ax/DP/mis