NÜRNBERG (awp international) - Die Stimmung auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat sich im September auf hohem Niveau nur leicht eingetrübt. Das Arbeitsmarktbarometer - ein Frühindikator des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) - sank im Vergleich zu August um 1,2 Punkte, wie das Institut am Dienstag bekanntgab. Mit 106,2 Punkten ist es aber immer noch auf einem höheren Wert als in allen Jahren zuvor seit Start des Barometers im Jahr 2008.

Auch das Beschäftigungsbarometer des Münchner ifo-Instituts zeigt mit mehr als 104 Punkten einen weiterhin hohen Wert. Die Bundesagentur für Arbeit gibt ihre September-Statistik für den deutschen Arbeitsmarkt an diesem Donnerstag bekannt.

"Durch die Lieferengpässe in der Industrie wurde der Aufschwung etwas gebremst. Die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht, aber nicht mehr so schnell wie in den letzten Monaten", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen.

Neben der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung legten inzwischen auch die Minijobs wieder zu - etwa im Gastgewerbe, wo während der Corona-Lockdowns zahlreiche geringfügig Beschäftigte ihre Arbeit verloren hatten. Die Arbeitslosigkeit verändere sich dadurch aber nicht, weil Minijobs nicht voll in die Statistik eingehen.

Das IAB befragt seit 2008 alle Arbeitsagenturen in Deutschland nach ihren Erwartungen zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung für die jeweils nächsten drei Monate. Ein Barometer-Stand von 100 würde eine neutrale Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt voraussagen, 110 wäre eine sehr gute Entwicklung, 90 eine sehr schlechte./dm/DP/jha