Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat sich im Juli deutlicher als erwartet verstärkt, obwohl Materialmangel erneut die Produktion beeinträchtigte. Wie IHS Markit in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex (PMI) dieses Sektors auf 65,9 (Juni: 65,1) Punkte. Das war der dritthöchste Wert seit Beginn der Datenreihe 1996. Volkswirte hatten eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung (65,6 Punkte) prognostiziert.

Laut IHS Markit erhöhten sich auch die Neuaufträge mit der drittstärksten jemals gemessenen Rate. Dies wiederum führte trotz eines beispiellosen Beschäftigungszuwachses zu einem annähernden Rekord-Anstieg der Auftragsbestände. Die Produktionssteigerungsrate fiel erneut kräftig aus, gab gegenüber Juni aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe allerdings leicht nach. "Dies spiegelt in erster Linie die anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten wider, hervorgerufen durch den Mangel an Rohstoffen und Verzögerungen im Frachtverkehr", heißt es weiter. Nach Aussage von Volkswirt Trevor Balchin gibt es aber Anzeichen dafür, dass die Lieferengpässe ihren Höhepunkt erreicht haben.

Wegen der zunehmenden Nachfrage erhöhten sich auch die Einkaufspreise ein weiteres Mal. "Mehr noch, die Inflationsrate erreichte zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten ein neues Allzeithoch", konstatiert IHS Markit. Viele Hersteller hätten die höheren Kosten erneut an ihre Kunden weitergegeben. In der Folge stiegen auch die Verkaufspreise mit neuem Rekordtempo.

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DJG/hab/smh

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August 02, 2021 04:12 ET (08:12 GMT)