FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Unternehmen sind bei Fusionen und Übernahmen (M&A) laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zuletzt deutlich zurückhaltender geworden. Sorgen bereiteten ihnen die geopolitischen Spannungen, zudem litten sie überdurchschnittlich stark unter den hohen Rohstoffpreisen, so EY. Weltweit halte der M&A-Boom unterdessen ungebremst an.

So ist der globale Anteil der Unternehmen, die in den nächsten zwölf Monaten Zukäufe tätigen wollen, auf 59 von 48 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2010 gestiegen, als die Umfrage erstmals durchgeführt wurde. Bei den deutschen Konzernchefs fiel der Anteil unterdessen deutlich auf 45 von 64 Prozent.

Wie aus der Studie hervorgeht, bezeichnen knapp zwei Drittel der Vorstandschefs deutscher Konzerne die zunehmenden geopolitischen Spannungen als eines der drei größten Risiken für die Wachstumsstrategie ihres Unternehmens. 43 Prozent führen Cyberattacken und 40 Prozent den Klimawandel als Bedrohungen an. Global geben die Geopolitik nur 44 Prozent der CEOs an.

"Die Unternehmensgewinne waren zuletzt auch in Deutschland hoch, und der Transformationsdruck ist auch hierzulande enorm", sagte EY-Partner Constantin M. Gall. "Allerdings fehlt es in den wichtigen deutschen Industriebranchen zunehmend an attraktiven, verfügbaren und gleichzeitig bezahlbaren Übernahmezielen - denn auch Private Equity-Investoren interessieren sich für attraktive Zielunternehmen und verfügen über erhebliche Finanzmittel."

Zudem seien deutsche Unternehmen von den Engpässen in den Lieferketten hart getroffen worden. Die Behebung dieser Probleme habe offenbar derzeit Priorität.

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January 25, 2022 03:21 ET (08:21 GMT)