Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Mai schwach gestiegen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag arbeitstäglich bereinigt um 1,5 (April: 2,5) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Ergebnis entsprach damit in etwa der Ende vergangener Woche erhobenen Konsensprognose von 0,3 Prozent. Es war aber deutlich schwächer, als angesichts eines am Mittwoch gemeldeten Umsatzanstiegs im verarbeitenden Gewerbe von 3,2 Prozent erwartet worden war. Der ursprünglich für April gemeldete Produktionsanstieg von 0,7 Prozent wurde auf 1,3 Prozent revidiert.

Die Industrieproduktion im engeren Sinne erhöhte sich im Mai auf Monatssicht um 0,6 (plus 1,7) Prozent. Die Erzeugung von Vorleistungsgütern nahm um 0,4 (plus 0,7) Prozent ab und die von Konsumgütern um 0,9 (minus 0,7) Prozent. Dagegen erhöhte sich die Produktion von Investitionsgütern um 2,2 (plus 3,7) Prozent.

Die Bauproduktion stieg um 0,4 (minus 1,7) Prozent, während die Energieproduktion um 5,8 (plus 6,5) Prozent nachließ.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wird die hohe Unsicherheit durch den Krieg und das Risiko eines weitgehenden Lieferstopps beim russischen Gas viele Industrieunternehmen in den kommenden Monaten vor sehr große Herausforderungen stellen. Grundsätzlich sei die Industrie aufgrund ihrer Exportorientierung überproportional von den Handelssanktionen gegen Russland und den gestörten Lieferketten durch den Mangel an wichtigen Vorleistungsgütern betroffen.

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July 07, 2022 02:16 ET (06:16 GMT)