FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag weiter unter Druck geraten. Nach wie vor sorgen steigende Kapitalmarktzinsen in den USA für Zinsauftrieb auch in Deutschland. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Abend um 0,22 Prozent auf 176,52 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf minus 0,47 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte November.

Seit gut einer Woche steigen in den USA die Zinsen für Staatsanleihen. Hintergrund ist die absehbare Finanzpolitik des designierten US-Präsidenten Joe Biden. Von diesem werden zusätzliche Staatsausgaben zur Überwindung der Corona-Krise erwartet. Das treibt die Wachstums- und Inflationserwartungen, was wiederum die Zinsen steigen lässt.

Hinzu kommen Kommentare ranghoher amerikanische Notenbanker. Gleich mehrere Mitglieder der US-Zentralbank Fed haben sich zuletzt offen gezeigt für ein Debatte über eine perspektivisch etwas weniger großzügige Geldpolitik. Vor allem geht es um die milliardenschweren Wertpapierkäufe, mit denen die Fed das Zinsniveau niedrig halten will. Ein schrittweises Abschmelzen (Tapering) wird jedoch abhängig gemacht von einer deutlichen Erholung der US-Wirtschaft./bgf//he