FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen waren zu Wochenbeginn deutlich weniger gefragt als noch zum Wochenausklang. Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung nach den starken Kursgewinnen am Freitag. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Montagabend um 0,22 Prozent auf 172,08 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf minus 0,30 Prozent.

Nachdem am Freitag für viele Anleger Sicherheit Trumpf war, beruhigte sich die Lage zum Wochenstart. Der erste Schreck, der den Anlegern wegen der neu entdeckten Corona-Omikron-Variante in die Glieder gefahren war, scheint vorerst überwunden zu sein. "Nachrichten aus Südafrika, dass der Krankheitsverlauf mit der Omikron-Variante recht mild verläuft, sowie die recht kurze Anpassungszeit bei mRNA-Impfstoffen auf neue Virusvarianten sprechen gegen eine anhaltende Eskalation an den Märkten", kommentierte die Dekabank.

Inflationsdaten aus Deutschland belegten abermals den ungewöhnlich hohen Preisauftrieb, bewegten am Rentenmarkt aber nur wenig. Im November ist die Teuerung so hoch ausgefallen wie seit 29 Jahren nicht mehr. Bankvolkswirte kommentierten mit gemischten Gefühlen: Einerseits wird erwartet, dass sich die Inflation im kommenden Jahr wieder zurückbildet, da sie nicht zuletzt auf Corona-Sondereffekten basiert. Andererseits gehen viele Fachleute nicht davon aus, dass die Teuerung wieder das niedrige Niveau von vor der Pandemie erreichen wird./bgf/mis