FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den zuletzt deutlichen Kursgewinnen haben die deutschen Anleihen am Mittwoch etwas nachgegeben. Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Bis zum Mittag fiel der richtungweisende Euro-Bund-Future um 0,04 Prozent auf 174,15 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,50 Prozent.

Am Mittwoch hat sich die Lage an den Finanzmärkten beruhigt und die europäischen Aktienmärkte haben sich etwas von ihren jüngsten Verlusten erholt. Die Anleihen hatten zuletzt von der anhaltenden Verunsicherung an den Finanzmärkten profitiert. Die Aktienmärkte waren vor allem in den USA stark unter Druck geraten. Auch sind die Sorgen vor einem wieder stärkeren Aufflammen des Handelsstreits zwischen China und den Vereinigten Staaten wieder gewachsen.

Außerdem sorgt die gestiegene Wahrscheinlichkeit eines Brexits ohne Einigung für Kursgewinne bei den Anleihen. Die britische Regierung will am Mittwoch einen Gesetzesentwurf für Änderungen am bereits gültigen Brexit-Abkommen ins Parlament einbringen. Nordirland-Minister Brandon Lewis hatte am Dienstag im Unterhaus den verblüfften Abgeordneten bestätigt, dass das sogenannte Binnenmarktgesetz nicht nur einen Teil des Abkommens aushebeln, sondern sogar internationales Recht verletzen würde.

Kritiker fürchten, dass die britische Nachforderung zu einer gültigen Vereinbarung der Todesstoß für den anvisierten Handelsvertrag sein könnte. Ab diesem Mittwoch soll erneut über einen neuen Pakt verhandelt werden. Doch nun überschattet die britische Breitseite gegen den Austrittsvertrag diese achte Verhandlungsrunde. Trotz der angespannten Lage gaben auch die britischen Anleihen nach, nachdem sie zuletzt merklich gestiegen waren.

Marktbewegende Konjunkturdaten werden in den USA im Nachmittagshandel nicht veröffentlicht. Auch in der Eurozone standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Kalender./jsl/bgf/stk