FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag etwas zugelegt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um 0,08 Prozent auf 172,69 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen sank auf minus 0,26 Prozent. In allen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.

Mit der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und den Verbraucherpreiszahlen aus den USA standen gleich zwei wichtige Ereignisse auf dem Kalender. Die EZB bestätigte ihre sehr lockere geldpolitische Ausrichtung und stützte tendenziell die Anleihekurse, die zuvor etwas gefallen waren.

"Jede Diskussion über einen Ausstieg aus dem Notkaufprogramm Pepp wäre verfrüht", betonte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, am Donnerstag in Frankfurt. Die Notenbank ändert daher nicht ein Jota an ihren milliardenschweren Anleihenkäufen, die die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abmildern sollen. Auch das Zinstief im Euroraum hält an.

Auch die in den USA stärker als erwartet gestiegene Inflation belastete die Anleihen nicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat zogen die Lebenshaltungskosten um 5,0 Prozent an. Damit wird zwar die Zielinflation der US-Notenbank Fed von zwei Prozent weiter klar übertroffen. Allerdings hat die Fed bereits signalisiert, auf den Preisanstieg zunächst nicht reagieren zu wollen. Sie betrachtet die Entwicklung als übergangsweises Phänomen und eine Folge der Pandemie./jsl/mis