FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag leicht gestiegen. Bis zum späten Nachmittag legte der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,08 Prozent auf 170,99 Punkte zu. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit minus 0,18 Prozent.

Marktteilnehmer begründeten die Kursgewinne am Anleihemarkt mit der verhaltenen Stimmung an den Aktienmärkten. Dort wird gespannt die für Mittwoch geplante Unterzeichnung des Handelsabkommens zwischen den USA und China erwartet. Das Abkommen soll den etwa eineinhalbjährigen Handelskonflikt der beiden Wirtschaftsriesen entschärfen.

Daten zur Preisentwicklung in den USA haben dem Handel keine neue Richtung gegeben. Im Dezember stieg die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt auf 2,3 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit etwa einem Jahr. Nach Einschätzung des Experten Bernd Krampen von der NordLB sei unter anderem ein deutlicher Anstieg der Energiepreise für die höhere Inflation verantwortlich. In den Wintermonaten sei mit einem weiteren Anstieg der Teuerung zu rechnen, bevor sich die Inflation im Frühjahr wieder bis an die Zielmarke der US-Notenbank Fed von zwei Prozent abschwächen dürfte.

"Diese zu erwartenden Preistendenzen sollten zunächst unproblematisch für die US-Notenbanker sein", sagte Krampen. Darüber hinaus habe die amerikanische Notenbank die Bedeutung der aktuellen Konjunkturschwäche in den USA deutlich höher gehängt. Die an diesem Mittwoch erwartete Unterzeichnung eines Teilabkommens zwischen den USA und China "könnte das Schreckgespenst Handelskrieg vertreiben". "Insofern sollte die Fed jetzt erst einmal weiter abwarten und jüngste Zinssenkungen wirken lassen", sagte der NordLB-Experte./jsl/he