FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag unter Druck geraten. Am Nachmittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,17 Prozent auf 176,32 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen stieg auf minus 0,45 Prozent. Noch am Vormittag war sie mit minus 0,46 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar gefallen.

Belastet wurden die Anleihen durch den starken Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland. Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juli auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gesprungen. Die Commerzbank verweist auf Rohstoffknappheit als eine Ursache für den Preisauftrieb - neben dem "beträchtlichen" Beitrag des Mehrwertsteuereffekts. "Für eine auch längerfristig spürbar über zwei Prozent liegende Inflationsrate müssten allerdings auch die Löhne anziehen, wofür es bisher noch keine Anzeichen gibt", analysierte Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen.

Weniger Bewegung brachten die Entscheidungen der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend. Zwar gab die Fed nach ihrer Zinssitzung Hinweise auf eine absehbar weniger großzügige Geldpolitik. Zentralbankchef Jerome Powell blieb aber vage und sagte, dass insbesondere die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch nicht ausreiche, um konkreter werden zu können. Auch die enttäuschen ausgefallen Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal stützen die Anleihen nicht./jsl/he