FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag zeitweise Verluste wieder wett gemacht. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,01 Prozent auf 154,02 Punkte. Zuvor war der Bund-Future noch merklich unter Druck geraten. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 0,93 Prozent. Sie hat sich zuletzt von ihrem Achtjahreshoch von 1,19 Prozent entfernt, das vor etwa einer Woche erreicht wurde.

Die Anleihen machten nach schwachen US-Konjunkturdaten zeitweise Verlusten wieder wett. Die Industriestimmung im Staat New York trübte sich im Mai stark ein und deutet jetzt sogar auf eine wirtschaftliche Schrumpfung in der Industrie hin. Die Unternehmen leiden unter erheblichen Lieferproblemen und steigenden Preisen. Gründe sind die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg

Daten zu den deutschen Großhandelspreisen zeigten, dass der Druck in Deutschland hoch bleibt. So sind diese erneut mit Rekordtempo gestiegen. Die Großhandelspreise wirken sich auch auf das allgemeine Teuerungsniveau aus.

Zudem hat die EU-Kommission in ihrer Frühjahrsprognose ihre Inflationserwartungen für 2022 auf 6,1 Prozent fast verdoppelt. Gleichzeitig verringerte sie ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum deutlich. Schon in ihrer Vorhersage im Februar hatte die Brüsseler Behörde ihre Schätzungen unter anderem wegen der hohen Energiepreise und der Omikron-Welle der Corona-Pandemie angepasst. Der Krieg in der Ukraine und vor allem die weiter hohen Preise für Energie und andere Rohstoffe üben weiter Druck aus./jsl/he