TEHERAN (dpa-AFX) - Die Delta-Variante hat die Corona-Krise im Iran noch mehr verschärft. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag hat das Land mit 37 189 Neuinfektionen an einem Tag einen neuen Höchstwert erreicht. Der bisherige lag bei 34 951 Fällen, registriert am 31. Juli. Im selben Zeitraum starben 411 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus, mehr als dreimal so viele wie vor der Delta-Welle. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen im Iran liegt nun bei fast 4 Millionen, die der Corona-Toten bei über 90 000.

Außerdem hat die Delta-Variante Krankenhäuser und Pflegepersonal an die Grenzen gebracht. In vielen Städten sind die Intensivstationen und Notaufnahmen mit neuen Corona-Patienten überfüllt. Dies beeinträchtigt Medienberichten zufolge auch die medizinischen Dienste. Gesundheitsminister Said Namaki hat daher am Montag auch erneut einen zweiwöchigen Lockdown beantragt.

Der Iran ist von der Corona-Pandemie besonders hart betroffen, auch weil US-Sanktionen die Wirtschaftskrise verschärft und die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert haben. Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt daher auch nur schleppend voran. Bislang sind weniger als vier Prozent der Iraner doppelt geimpft./str/fmb/DP/eas