Mehr als ein Viertel der Firmen berichten in einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) von einem Rückgang ihres Eigenkapitals. Jeder fünfte Betrieb habe mit Liquiditätsengpässen zu kämpfen, heißt es in einem Überblick zu der Umfrage unter mehr als 18.000 Unternehmen aus allen Branchen, der Reuters am Montag vorlag und der am Dienstag veröffentlicht werden soll. "Im Vergleich zum Herbst 2020 hat sich die Finanzlage der Unternehmen damit nicht verbessert." Überdurchschnittlich schlechte Werte gibt es im Einzelhandel und noch stärker bei Messe- und Kongressveranstaltern sowie der Gastronomie.

Die milliardenschweren Corona-Stützungsmaßnahmen der Regierung haben Experten zufolge zahlreichen Unternehmen in den vergangenen Monaten zwar geholfen, können aber in vielen Fällen nicht die fehlenden Umsätze im Zuge der Pandemie und des anhaltenden Lockdowns ausgleichen. Teilweise wird kritisiert, dass Firmen künstlich am Leben gehalten werden, sogenannte Zombie-Firmen entstehen.

Laut DIHK-Umfrage sind fünf Prozent der Betriebe von einer Insolvenz bedroht und damit weniger als zuletzt. Die Unterschiede zwischen den Branchen sind aber riesig. 33 Prozent der kreativen und künstlerischen Betriebe geben an, von der Pleite bedroht zu sein. Bei Reisevermittlern sind es 30 Prozent, bei Taxibetrieben 27 Prozent, in der Gastronomie 20 Prozent.