strategischen Planung. Der LTI belohnt die Vorstandsmitglieder außerdem für die Entwicklung des
Aktienwertes der Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft und sorgt damit für einen Gleichlauf mit
den Interessen der Aktionäre. Zudem enthält der LTI durch die vierjährige Laufzeit eine Komponente, die
die Bindung ('Retention') der Vorstandsmitglieder an das Unternehmen fördern soll.
3.3.1. Gewichtung und Zusammensetzung des LTI
Das Volumen ('LTI-Zielbetrag') der erfolgsabhängigen mehrjährigen Variablen Vergütung (LTI) beträgt
100 % der Jahres-Festvergütung bei 100% Zielerreichung, bei maximaler Zielerreichung (200%) eine maximale
Auszahlung von 200% einer Jahres-Festvergütung.
Die Performance Periode bezeichnet dabei einen Zeitraum von drei Geschäftsjahren, der mit dem
Geschäftsjahr, für das der LTI gewährt wird, beginnt und die nachfolgenden beiden Geschäftsjahre
einschließt sowie ein viertes Jahr für die weitere aktienbezogene Performance.
Am Anfang der Performance Periode des LTI werden Kennzahlen für die Zielerreichung definiert und der
oben beschriebene LTI-Zielbetrag in virtuelle Aktien der Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
umgerechnet. Zur Umrechnung wird ein Umrechnungswert als arithmetischer Durchschnittskurs (Schlusskurse)
der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse während der 60
Börsenhandelstage unmittelbar vor Beginn der Performance Periode ermittelt. Der LTI-Zielbetrag dividiert
durch den so ermittelten Aktienkurs ergibt - kaufmännisch auf zwei Nachkommastellen gerechnet - die
Stückzahl der virtuellen Aktien. Diese Anzahl wird festgestellt.
Am Ende der Performance Periode wird die Anzahl der virtuellen Aktien aufgrund der Zielerreichung von
drei Messgrößen ("Key Performance Indicator", abgekürzt: "KPI") ermittelt.
Die Übererfüllung jedes KPI-Ziels wird berücksichtigt und kann maximal zu einer Verdopplung der
hierauf entfallenden virtuellen Aktien führen. Dementsprechend ist es möglich, für jedes KPI-Ziel 100%
der virtuellen Aktien bei voller Zielerreichung und insgesamt 200% der am Anfang der Performance Periode
ermittelten virtuellen Aktien bei maximaler Übererfüllung zu erzielen; bei Nichterreichen der Ziele ist
Null Auszahlung möglich.
Die Zielerreichung beträgt 100 %, wenn der Zielwert für die LTI-Bonuskomponente erreicht wird. Zu
Beginn der Planauflage sind die KPI-Ziele mit einem vom Aufsichtsrat im Rahmen der Zielvorgabe
definierten Schwellenwert verbunden, der bei der Zielerfüllung erreicht werden muss, damit es zu einer
Auszahlung des LTI für den betreffenden KPI kommt. Bei einer Unterschreitung des jeweiligen
Schwellenwertes beträgt die Auszahlung aus der entsprechenden LTI-Komponente 0%. Bei einer Übererfüllung
bis zu einem definierten Wert beträgt die maximale Zielerreichung 200%; zwischen den Werten wird linear
interpoliert.
Der erste KPI wird aus dem geplanten Ergebnis vor Steuern (EBT) des Konzerns gemäß der jeweils vom
Aufsichtsrat verabschiedeten 5-Jahres-Planung entnommen. Zur Ermittlung der hierauf entfallenden
virtuellen Aktien wird nach Abschluss der dreijährigen Performance Periode das tatsächliche Ergebnis vor
Steuern des jeweiligen der drei Geschäftsjahre innerhalb der Performance Periode gemäß der
IFRS-Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung mit dem geplanten Ergebnis vor Steuern für diese drei
Geschäftsjahre verglichen. Sowohl der Durchschnitt der tatsächlichen als auch der geplanten Ergebnisse
vor Steuern werden einander gegenübergestellt und so die tatsächliche Zielerreichung errechnet und
festgestellt.
Der zweite KPI honoriert die Entwicklung des Aktienkurses als "Relativer Total Shareholder Return" ("
TSR"). Der relative TSR bezeichnet die Aktienkursentwicklung zuzüglich fiktiv reinvestierter
Brutto-Dividenden während der dreijährigen Performanceperiode in Relation zu anderen
Aktienkursentwicklungen und wird auf Grundlage der Daten eines anerkannten Datenproviders (z. B.
Bloomberg, Thomson Reuters) festgestellt. Zur Ermittlung der Zielerreichung wird während der dreijährigen
Performanceperiode die Performance der HEIDELBERG-Aktie der Performance des SDAX gegenübergestellt.
Für die Berechnung der Performanceperiode wird für die Aktie der Gesellschaft sowie den SDAX jeweils
das arithmetische Mittel der Schlusskurse (mit bis zu vier Nachkommastellen) im XETRA-Handel der Deutsche
Börse AG (oder einem an Stelle des XETRA-Systems tretenden Nachfolgesystems) über die letzten 60
Börsenhandelstage vor Beginn der Bemessungsperiode sowie über die letzten 60 Börsenhandelstage vor Ende
der Bemessungsperiode ermittelt und in Relation gesetzt. Bei der Ermittlung des arithmetischen Mittels
der Schlusskurse zum Ende der Bemessungsperiode werden zudem die fiktiv reinvestierten Brutto-Dividenden
berücksichtigt.
Die so ermittelte Performance wird zu der Performance des Performanceindex SDAX in Relation gesetzt.
Die Zielerreichung beträgt 100%, wenn die Performance der HEIDELBERG-Aktie der Performance des SDAX
entspricht. Definierte Bandbreiten für die Über- und Untererfüllung werden zu Beginn der Periode
definiert.
Der dritte KPI umfasst Nachhaltigkeitsziele (ESG - Environmental/Social/Governance). Auch hier werden
Zielgrößen und Bandbreiten für die Über (200%)- und Untererfüllung (0%) definiert. Der Aufsichtsrat legt
hierfür die Ziele fest, die sich auf nichtfinanzielle KPIs beziehen wie Mitarbeiterziele, Kundenziele,
Umweltziele, Diversity-Ziele, Transformationsziele zur Digitalisierung und Etablierung neuer
Geschäftsmodelle oder Integritätsziele sowie weitere durch den Aufsichtsrat festlegbare
Nachhaltigkeitsziele.
Abbildung: Prinzipskizze des LTI
Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat die Gewichtung der KPIs zueinander im notwendigen Umfang verändern
und festlegen. Entsprechende Veränderungen erfolgen spätestens zu Beginn des jeweiligen Planes.
3.3.2. Feststellung der Zielerreichung und Cap
Maßgeblich für die Bemessung der Auszahlung ist die Jahresgrundvergütung zum Zeitpunkt der
Planauflage.
Der Aufsichtsrat stellt die Zielerreichung nach Ablauf des Geschäftsjahres in seiner Bilanzsitzung
fest. Grundlage dafür sind hinsichtlich der finanziellen KPIs und der nichtfinanziellen KPIs die Zahlen
aus den geprüften Abschlussunterlagen bzw. der festgestellte Aktienkurs.
Der Aufsichtsrat kann im Falle des Erwerbs oder der Veräußerung von Unternehmen, Unternehmensteilen
oder Beteiligungen an Unternehmen oder im Falle von Zusammenschlüssen mit anderen Unternehmen, wenn eine
solche Maßnahme der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf oder anderer außergewöhnlicher Ereignisse mit
Relevanz für die Zielerreichung die Zielvorgaben für jedes KPI so anpassen, dass ein aus der Maßnahme
resultierender Sondereffekt eliminiert wird.
Aus den festgestellten Ergebnissen der jeweiligen Zielerreichungen für die KPI ergibt sich die
endgültige Anzahl virtueller Aktien, ebenfalls kaufmännisch auf zwei Nachkommastellen gerechnet; hierbei
ist der für den LTI geltende Cap zu berücksichtigen.
Die Hälfte dieser virtuellen Aktien wird mit dem nach oben beschriebenen Verfahren festgestellten Kurs
in Euro gewandelt und als Bruttovergütung zur Auszahlung gebracht. Etwaige Verpflichtungen zum Erwerb von
Aktien werden dabei berücksichtigt.
Die zweite Hälfte der festgestellten virtuellen Aktien wird in echte Aktien gewandelt. Dabei werden
Bruchteile auf volle Aktien abgerundet. Die so festgestellte Anzahl an Aktien wird in das vom Unternehmen
für das Vorstandsmitglied verwaltete Depot eingebucht. Diese Aktien sind für ein weiteres Jahr ab Datum
der Einbuchung zu halten.
3.4. Regelungen bei Ein- und Austritt
Bei Austritten und unterjährigen Eintritten, d.h. nach Beginn eines Geschäftsjahres in ein
Vorstandsverhältnis wird die Festvergütung für jeden Monat auf Basis eines Zwölftels der Festvergütung
bezahlt.
Die Ermittlung der anteiligen Variablen Vergütung erfolgt grundsätzlich pro rata temporis unter
Beibehaltung der sonstigen Planbedingungen. Dabei wird nach Ende der Performance Periode für jede
betroffene Tranche die Zielerreichung sowie der Zeitanteil festgestellt. Der so ermittelte Betrag wird
zum jeweils relevanten Zahlungstermin fällig.
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June 11, 2021 09:05 ET (13:05 GMT)