Frankfurt (Reuters) - Europäische Anleger halten sich wenige Tage vor dem Jahreswechsel bedeckt.

Der deutsche Leitindex Dax und sein europäisches Pendant EuroStoxx50 notierten am Donnerstagvormittag 0,1 Prozent höher bei 13.941 beziehungsweise 3812 Punkten. "Zwischen den Jahren laufen viele Motoren im Maschinenraum des Aktienmarktes nur auf Standby", sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Online-Broker CMC Markets. Für den Dax dürfte es zunächst ein ruhiger Jahresausklang in der Spanne zwischen 13.800 und 14.200 Punkten werden. In den ersten Handelstagen des neuen Jahres könne dann bei Über- oder Unterschreiten einer der beiden Marken die Richtung für die nächsten Wochen festgelegt werden.

Das Zünglein an der Waage bleibt die unsichere Corona-Lage in China. Die Infektionszahlen steigen nach den jüngsten Lockerungen drastisch. Da aber kaum noch getestet wird, spiegeln sich diese nicht in den offiziellen Zahlen wider. "Der Mangel an Klarheit über die Corona-Lage in China nach den jüngsten Lockerungen veranlasste einige Länder, Einreisebeschränkungen für Besucher aus der Volksrepublik einzuführen", sagte Anlagestratege Juni Rong Yeap vom Brokerhaus IG. Das schüre Zweifel an einer schnellen Erholung der zweitgrößten Wirtschaft der Welt.

CHINA-SORGEN SETZEN ÖLPREISEN ZU - ROHSTOFFE

Die Unsicherheit über die Treibstoff-Nachfrage in Folge der Infektionswelle in China drückte die Ölpreise erneut ins Minus. Die Nordsee-Sorte Brent bröckelte um 1,7 Prozent auf 81,84 Dollar pro Barrel (159 Liter) ab. Die US-Sorte WTI verlor 2,1 Prozent auf 77,30 Dollar pro Barrel.

Auch die Rohstoffe grenzten ihre Gewinne vom Vortag ein oder drehten ins Minus. Industriemetalle wie Zink, Zinn und Aluminium rückten um bis zu 0,3 Prozent vor. Kupfer und Nickel verloren 0,7 beziehungsweise 1,8 Prozent. Auch Sojabohnen und Baumwolle bröckelten um bis zu 0,6 Prozent ab. Noch am Mittwoch hatte eine positive Stimmung durch die Aussicht auf eine Wiedereröffnung Chinas überwogen.

ENERGIEKONZERNE FOLGEN ÖL INS MINUS - NOVARTIS UNTER DRUCK

Die fallenden Ölpreise setzten dem Energiesektor zu. Die Aktien von Shell, BP und TotalEnergies verloren bis zu 1,6 Prozent.

Novartis-Aktien gaben bis zu 0,8 Prozent nach. Der Schweizer Pharmakonzern zahlt zur Beilegung eines Kartellverfahrens in den USA 245 Millionen Dollar. Dem Arzneimittelhersteller war vorgeworfen worden, die Einführung von Nachahmerprodukten seines Bluthochdruck-Medikaments Exforge in den USA verzögern zu wollen.

(Bericht von Zuzanna Szymanska.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)