Zürich (awp) - Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr auch Übernahmen und Fusionen spürbar erschwert: Das Transaktionsvolumen ist 2020 in der Schweiz um die Hälfte zurückgegangen, und auch die Anzahl der Deals war rückläufig.

Insgesamt nahm die Anzahl Transaktionen mit Schweizer Beteiligung auf 363 von 402 ab. Das Transaktionsvolumen war mit 63,1 Milliarden US-Dollar nur noch halb so gross wie im Vorjahr. Letzteres sei vor allem darauf zurückführen, dass Mega-Deals im letzten Jahr ausgeblieben seien, schreibt das Beratungsunternehmen KPMG am Donnerstag in einer Mitteilung.

Vor allem im zweiten Quartal erlitt der Markt für Fusionen und Übernahmen (M&A) einen starken Einbruch. Lediglich 74 Transaktionen wurden vollzogen, so wenige wie zuletzt Anfang 2017. Mit einem Transaktionsvolumen von nur 7,1 Milliarden US-Dollar wurde gleichzeitig der tiefste Quartalswert seit Ende 2015 verzeichnet.

Grösste Deals in der Telekom-Branche

Am intensivsten war die M&A-Tätigkeit im Gesamtjahr in der TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation). So gingen 2020 mehr als ein Fünftel aller Transaktionen und mehr als ein Drittel des Transaktionsvolumens auf das Konto dieser Branche. Auch die zwei grössten Deals wurden in dieser Branche abgeschlossen (Kauf Sunrise durch Liberty Global und Fusion von CPA Global, einer Portfoliogesellschaft der Partners Group, mit Clarivate Analytics).

Schweizer Unternehmen haben auch im vergangenen Jahr deutlich mehr ausländische Unternehmen erworben als umgekehrt: In 154 Fällen (42% der Transaktionen) wurden ausländische von Schweizer Unternehmen und in 84 Fällen (23%) Schweizer von ausländischen Unternehmen übernommen.

Für das laufende Jahr geht KPMG von einer "moderaten" Entwicklung im M&A-Markt aus. Insbesondere im Bereich E-Commerce rechnet das Beratungsunternehmen mit einer wachsenden Dynamik.

sig/rw