BAD REICHENHALL (dpa-AFX) - Nach dem massiven Anstieg der Corona-Zahlen im Landkreis Berchtesgadener Land sind die Ursachen weiter offen. Es handele sich um ein diffuses Geschehen, sagte Landrat Bernhard Kern (CSU) am Dienstag. Eine konkrete Ursache sei nicht feststellbar - es gehe auch nicht um eine private Feier. "Es ist nicht zurückzuführen auf eine einzelne Feierlichkeit, die im Landkreis stattgefunden hat."

Es sei nun dennoch das Gebot der Stunde, sich an die Regeln der seit Dienstag gültigen Allgemeinverfügung zu halten. Dazu gehöre, dass man auch "Feierlichkeiten speziell im Privatbereich unterlassen muss". Auch der Leiter des Gesundheitsamtes, Wolfgang Krämer, sagte, die Infektionen ließen sich nicht auf eine Quelle zurückführen.

Kern kündigte an, am Mittwoch sollten Soldaten der Bundeswehr eintreffen, um das Landratsamt bei der Nachverfolgung der Infektionsketten zu unterstützen. Das Wichtigste sei nun, dass die Bevölkerung die Einschränkungen mittrage. Er hoffe, damit bald wieder einstellige Zahlen bei dem so genannten Inzidenzwert zu erreichen - und die Schulen nach den Herbstferien am 9. November wieder öffnen zu können.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen im Landkreis sank am Dienstag leicht auf 236,01; am Montag hatte der Wert bei 272,8 und damit bundesweit an der Spitze gelegen. Gesundheitsamtsleiter Krämer sagte, derzeit gebe es im Landkreis 260 bestätigte Corona-Fälle, 169 Patienten zeigten Symptome wie Husten und Fieber. In der Klinik in Bad Reichenhall seien zwei Verdachtsfälle und zwölf bestätigte Fälle auf Normalstation, zwei Patienten würden auf Intensivstationen behandelt. Man sei "noch weit davon entfernt, die Kapazitätsgrenze zu erreichen"./sd/DP/jha