Chinas Durchgreifen gegen Kryptowährungen hat sich auf den Südwesten des Landes mit einer Kampagne gegen den Missbrauch von Strom durch Bitcoin-Miner in der Provinz Yunnan ausgebreitet, lokale Medien berichteten am Samstag.

Zusätzlich zu den Bedenken über die riesigen Mengen an Energie, die für die Rechenleistung zur Erstellung von Kryptowährungen benötigt werden, ist die Zentralregierung auch besorgt über die Spekulationen nach einem Anstieg des Bitcoin-Preises.

China macht mehr als die Hälfte der weltweiten Bitcoin-Produktion aus, aber einige Miner haben in Erwägung gezogen, woanders hinzuziehen, nachdem der Staatsrat, Chinas Kabinett, gelobt hat, gegen Bitcoin-Mining und -Handel im letzten Monat vorzugehen.

Die Energieverwaltung von Yunnan hat am Freitag eine Bekanntmachung herausgegeben, die eine Untersuchung der Veruntreuung und unerlaubten Nutzung von Strom durch Bitcoin-Miner anordnet und Strafen verspricht, so die Science and Technology Innovation Express News.

Eine Kopie der Bekanntmachung, die eine Frist bis Ende Juni setzt, kursierte in den chinesischen sozialen Medien. Anrufe bei der Energieverwaltung von Yunnan wurden am Samstag nicht beantwortet.

Die Untersuchung in Yunnan, Chinas viertgrößtem Bitcoin-Mining-Hub, folgt Einschränkungen in mehreren anderen Gebieten. Die nordwestliche Provinz Qinghai und ein Bezirk im benachbarten Xinjiang haben die Schließung von Kryptowährungs-Mining-Projekten angeordnet.

Die Innere Mongolei hat Maßnahmen vorgestellt, um das Kryptomining auszurotten, während Sichuan die Industrie untersucht.

Immer mehr chinesische Krypto-Miner erwägen, das Geschäft in China einzustellen und ins Ausland zu verlagern, sagte Lei Tong, Geschäftsführer für Finanzdienstleistungen bei Babel Finance, einem in Hongkong ansässigen Krypto-Kreditgeber und Vermögensverwalter.