PEKING (dpa-AFX) - China hat gegen amerikanische Strafmaßnahmen für Firmen und Manager protestiert, die an Projekten im umstrittenen Südchinesischen Meer beteiligt sind. Außenamtssprecher Zhao Lijian sagte am Donnerstag in Peking, "die betreffenden Bauvorhaben Chinas auf seinem eigenen Territorium fallen unter seine Souveränität und haben nichts mit Militarisierung zu tun". Das Vorgehen der USA sei eine "krasse Einmischung in innere Angelegenheiten und verstößt gegen internationales Recht". Die USA sollten ihre "Fehler korrigieren".

Im dem Streit um Pekings Gebietsansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres hatte die US-Regierung am Mittwoch Visa- und Exportbeschränkungen gegen chinesische Manager und Firmen erlassen. Die Maßnahmen betreffen mehrere staatliche Unternehmen, darunter Tochtergesellschaften der Baufirma China Communications Construction Company. China hat an mehreren Riffen und Inseln Land aufgeschüttet und Militärinstallationen gebaut, was international kritisiert wird.

China erhebt Territorialansprüche über rund 80 Prozent der Meeresregion, durch die wichtige Schifffahrtsstraßen gehen und in der viele Rohstoffe zu finden sind. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die Gebietsansprüche 2016 zurück, doch ignoriert China das Urteil. Auch Vietnam, Malaysia, die Philippinen oder Taiwan erheben Ansprüche auf einzelne oder mehrere Inseln.

US-Außenminister Mike Pompeo begründete die Strafmaßnahmen damit, dass Chinas kommunistische Führung seit 2013 staatliche Unternehmen benutze, um ihre Gebietsansprüche voranzutreiben, "wodurch die Region destabilisiert, die souveränen Rechte der Nachbarn mit Füßen getreten und unermessliche Umweltzerstörungen verursacht wurden"./lw/DP/stw