Berlin (Reuters) - China wird für die deutschen Exporteure als Absatzmarkt immer wichtiger.

Die Volksrepublik hat nach Schätzungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) vom Dienstag im Corona-Krisenjahr 2020 Frankreich als zweitwichtigsten Markt abgelöst. Experten rechnen damit, dass China die Position auf Jahre verteidigen wird. An der Spitze bleiben die USA.

Trotz starker Rückgänge hat die deutsche Wirtschaft 2020 noch Waren im Wert von 103 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten exportiert. China kommt auf 95 Milliarden Euro und damit fast den Wert von 2019. Frankreich liegt 2020 bei 91 Milliarden Euro.

Zwar ist das Coronavirus in der chinesischen Metropole Wuhan zuerst aufgetreten, wurde aber mit drastischen Maßnahmen unter Kontrolle gebracht. Dadurch hat sich die Wirtschaft des Landes viel schneller erholt als anderswo, die dortigen Konzerne haben vielfach Marktanteile gewonnen. Von den großen Volkswirtschaften der Welt ist allein China 2020 spürbar gewachsen.

Der DIHK hat zu Jahresbeginn mehr als 10.000 Unternehmensantworten aus einer Umfrage ausgewertet. 30 Prozent der Industriebetriebe rechnen demnach momentan mit besseren Exportgeschäften, 22 Prozent mit schlechteren. Zuversichtlich sind vor allem die Pharma- und Chemiebranche, die Elektrotechnik und der Maschinenbau. Zum Vergleich: Im Herbst 2020 hatten nur 26 Prozent mit besseren Ausfuhren gerechnet, 30 Prozent mit schlechteren. Die Investitionsbereitschaft hat sich verbessert, liegt aber immer noch auf einem vergleichsweise niedrigem Niveau.

Insgesamt dürften die deutschen Exporte laut DIHK-Schätzung 2021 um sechs Prozent zulegen. 2020 sind sie um knapp zehn Prozent eingebrochen.