PEKING (awp international) - Chinas Wirtschaft schwächelt wegen des Handelskriegs in den USA, den Unruhen in Hongkong und einer schwachen Inlandsnachfrage weiter. Im Oktober enttäuschten sowohl die Industrieproduktion als auch der Einzelhandelsumsatz und die Sachanlage-Investitionen. Die Daten aus diesen Bereichen waren bereits in den vergangenen Monaten schwächer als erwartet ausgefallen.

Die Industrieproduktion sei im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,7 Prozent gestiegen, teilte die chinesische Regierung am Donnerstag in Peking mit. Im September war die Industrieproduktion noch um 5,8 Prozent geklettert. Experten hatten mit einer Abschwächung des Anstiegs gerechnet, dabei aber keinen so starken Rückgang auf dem Zettel.

Der Einzelhandelsumsatz sei im Jahresvergleich um 7,2 Prozent gestiegen. Hier hatten Volkswirte mit einem Anstieg auf dem September-Niveau von 7,8 Prozent gerechnet. Die Investitionen in Sachanlagen erhöhten sich im laufenden Jahr bis Ende Oktober um 5,2 Prozent - das ist die geringste Wachstumsrate seit mindestens zwanzig Jahren. Bis Ende September hatte der Anstieg 5,4 Prozent betragen.

Experten sehen in den schwachen Daten einen weiteren Beleg, dass die Bemühungen der Regierung und Notenbank, die Wirtschaft zu beleben, nicht hinreichend greifen. Die HSBC-Expertin Julia Wang geht davon aus, dass die Schwäche der Wirtschaft noch länger anhält und sich im kommenden Jahr auch auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Dies würde dann wiederum die Nachfrage im Inland weiter belasten./zb/bgf/mis