Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EMA-Chefin sieht Wirksamkeit von Impfstoff bei britischer Corona-Variante 

Die Chefin der Europäischen Arzneimittel-Agentur, Emer Cooke, geht von einer guten Wirksamkeit der bislang zugelassenen Impfstoffe gegen die britische Variante des Coronavirus aus. Die Mittel von Biontech/Pfizer und Moderna "behalten ersten Anzeichen nach ihre Wirksamkeit gegen die britische Variante", sagte Cooke am Dienstag in einer Anhörung im EU-Parlament. Die südafrikanische Variante sei allerdings "komplizierter". Hier seien noch zusätzliche Untersuchungen nötig.


Sanofi will Biontech/Pfizer bei Impfstoffproduktion unterstützen 

Sanofi wird dem US-Konkurrenten Pfizer und dessen deutschem Partner Biontech bei der Produktion ihres Corona-Impfstoffs helfen. So sollen bis Ende 2021 mehr als 100 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Vakzins von Sanofi für die EU produziert werden, kündigte der Chef von Sanofi, Paul Hudson, am Dienstag in einem Interview mit der Zeitung "Le Figaro" an. Sanofi arbeitet selbst an zwei Impfstoffen zur Corona-Bekämpfung; diese werden jedoch voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres auf den Markt kommen.


Großbritannien überschreitet Marke von 100.000 Corona-Toten 

In Großbritannien sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag erhöhte sich die Zahl der Toten um weitere 1631 und erreichte damit 100.162. Großbritannien ist damit das erste Land in Europa, dass diese Marke überschreitet.


Merkel erwägt schärfere Grenzvorkehrungen 

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstag in der Unionsfraktion mögliche schärfere "Vorkehrungen" an den Grenzen ins Spiel gebracht, um die Corona-Pandemie einzudämmen. "Wir verlangen von unseren Bürgerinnen und Bürgern zuhause sehr viel", sagte Merkel nach Angaben eines Teilnehmers der virtuellen Beratung der Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion, der nicht namentlich genannt werden wollte. "Deshalb können die Bürger auch verlangen, dass wir an den Grenzen bestimmte Vorkehrungen treffen." Am Mittwoch werde es im Bundeskabinett eine größere Beratung geben über die Einreisen aus Drittstaaten geben, habe Merkel gesagt. Gegenwärtig sei nicht die Zeit, wo man reisen solle.


Regeneron-Antikörper schützt für gewisse Zeit gegen Covid-19 

Ein Antikörper-Präparat der Regeneron Pharmaceuticals Inc kann unter Hochrisikopatienten das Risiko einer Infektion mit dem Corona-Virus um die Hälfte reduzieren. Keiner der Teilnehmer einer noch laufenden Studie habe Symptome einer Covid-19-Infektion gezeigt, berichtet der US-Pharmakonzern auf Grundlage einer Zwischenanalyse der Studie.


Erhebliche Defizite bei der Corona-Impfhotline - Bericht 

Das Bundesgesundheitsministerium hat erhebliche Defizite bei der sogenannten Impfhotline (Rufnummer 116117) eingeräumt. In den ersten Januar-Wochen konnte durchschnittlich nur jeder dritte (34 Prozent) von rund 4,9 Millionen Menschen, die sich für einen Impftermin interessierten, persönlich beraten werden, berichtet der Spiegel aus einer einer ihm vorliegenden internen Bilanz des Hauses. An Tagen mit besonders vielen Anrufen wie dem 14. Januar sank die Quote auf 11 Prozent. Wegen der massiven Überlastung der Hotline mussten laut dem Bericht immer wieder sogenannte "Limiter" geschaltet werden. Die Anrufenden erhielten dann eine Ansage, dass die Hotline überlastet sei.


Moderna: Bisher 30,4 Millionen Impfdosen in USA geliefert 

Der US-Pharmakonzern Moderna hat bisher in den USA 30,4 Millionen Impfdosen gegen Covid-19 ausgeliefert. Bis zum Ende des ersten Quartals sollen wie geplant 100 Millionen Impfdosen bereit gestellt werden, teilte das Unternehmen mit. Bis zum Ende des zweiten Quartals sollen es dann 200 Millionen Dosen sein. Von den bisher ausgelieferten seien etwa 10,1 Millionen Dosen verabreicht worden.


Astrazeneca-Vakzin könnte zu Änderung der Impfstrategie führen 

Der neue Impfstoff von Astrazeneca, der Berichten zufolge möglicherweise nicht für ältere Menschen geeignet ist, könnte zu einer Änderung der deutschen Impfstrategie führen. Ob die Impf-Verordnung geändert werden muss, könne aber erst nach der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur Zulassung und den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission entschieden werden, sagte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Hanno Kautz, auf AFP-Anfrage.


Seehofer will Flugverkehr massiv einschränken 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagte Seehofer der Bild-Zeitung. "Dazu gehören deutlich schärfere Grenzkontrollen, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null, so wie Israel das derzeit auch macht, um die Einschleppung der Virus-Mutation zu verhindern." Laut Bild gibt es in der Bundesregierung die Sorge, dass sich die Fluglinien nicht an die strengen Corona-Regeln hielten. Auch die Bundespolizei registriert demnach immer wieder Verstöße gegen die Quarantäne-Pflicht.


Altmaier bei Genehmigung höherer Hilfen durch EU optimistisch 

Die Bundesregierung hofft auf eine zeitnahe Zustimmung Brüssels zur Erhöhung weiterer Corona-Hilfen. Ziel sei, den Beihilfeahmen sowohl bei der Kleinbeihilfen-Regelung sowie der De-minimis-Verordnung für Zuschüsse von insgesamt bis zu 1 Million Euro "nochmals zu erhöhen", sagte Altmaier beim digitalen Neujahrsempfang des Immobilienverbands ZIA. Auch soll der "Temporary Framework" von höchstens 4 Millionen Euro für ein Unternehmen erweitert werden. Die Kommission habe dazu bis Freitag ein Konsultationsverfahren mit den Mitgliedsstaaten durchgeführt. Demnach erhielt die Bundesrepublik auch Unterstützung von mehreren EU-Staaten. Altmaier sei "vorsichtig optimistisch" und hoffe, "dass eine Rückmeldung zeitnah in dieser, spätestens in nächster Woche zustande kommt."


HDE: Staatlichen Hilfsprogramme reichen nicht aus 

Der deutsche Einzelhandel beklagt, dass die staatlichen Hilfsprogramme für die vom Corona-Lockdown betroffenen Betriebe nicht ausreichten. Die geplanten Änderungen müssten konsequent und rasch umsetzt werden, um ein Ladensterben zu verhindern, forderte der Handelsverbandes Deutschland (HDE). Aktuelle Umfragen hätten gezeigt, dass zwar knapp mehr als 70 Prozent der betroffenen Handelsunternehmen staatliche Unterstützung bekommen haben. "Diese sind aber deutlich zu niedrig, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern", so der HDE. Eine Umfrage aus der vergangenen Woche zeige, dass die Händler im vergangenen Jahr durchschnittlich lediglich 11.000 Euro an Hilfszahlungen bekommen hätten. Daher müsse die Bundesregierung nun die angekündigten Verbesserungen bei den Coronahilfen schnell und konsequent vorzunehmen, so der HDE.


   Britische Regierung bei Impfstofflieferungen zuversichtlich 

Die britische Regierung ist trotz der Lieferschwierigkeiten mehrerer Impfstoffhersteller in Europa zuversichtlich, bei der Impfung der Bevölkerung im Zeitplan zu bleiben. "Ich bin zuversichtlich, das sowohl Astrazeneca als auch Pfizer uns die Mengen liefern werden, die wir brauchen, um unser Ziel bis Mitte Februar zu erreichen", sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. Bis Mitte Februar will Großbritannien fast 15 Millionen Menschen geimpft haben. Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hatte massive Probleme mit den angekündigten Liefermengen für die EU bekannt gegeben. Zuvor hatten auch schon Biontech und Pfizer vorübergehend geringere Lieferungen wegen Problemen in einem belgischen Werk angekündigt.


FDP mit Fünf-Punkte-Plan gegen Corona 

FDP-Chef Christian Lindner hat einen Fünf-Stufen-Plan für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vorgestellt, mit dem eine Rückkehr zum öffentlichen Leben ermöglicht werden soll. Nötig seien Wenn-Dann-Regeln, die die regionale Verbreitung des Coronavirus berücksichtigten. Auch müsse eine systematische Teststrategie durchgeführt und die Risikogruppen besser geschützt werden, wie beispielsweise durch Unterstützung der Bundeswehr. Um den Präsenzunterricht in Schulen wieder zu ermöglichen, sollten Luftfilter eingesetzt und auch verwaiste Kino- und Hotelsäle für den Präsenzunterricht genutzt werden. Wichtig sei ein Impfgipfel, damit der miserable Impfstart in Deutschland beendet werde. Auch sei eine verbesserte Digitalisierung nötig, um die Nachverfolgung der Infektionsketten zu verbessern.


Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen "müssen liefern" 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."


Studie: Corona zerstört mehr als eine halbe Million Jobs 

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January 26, 2021 13:25 ET (18:25 GMT)