Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Weitere Corona-Lockerungen ab Mittwoch in Belgien 

Die belgische Regierung hat für kommende Woche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. Einen Monat nach der Öffnung ihrer Außenbereiche dürfen Cafés und Restaurants ihre Kunden ab kommenden Mittwoch auch wieder in geschlossenen Räumen bedienen, gleichzeitig dürfen sie wieder bis 23.30 Uhr öffnen, wie Regierungschef Alexander De Croo am Freitag nach Regierungsberatungen bekanntgab. Ab dem 9. Juni dürfen Kinos, Sporthallen und Saunas wieder öffnen, wenn sie sich an bestimmte Belüftungsregeln halten, gleichzeitig wird die Besucherzahl bei Shows oder Sportveranstaltungen - ebenfalls unter Corona-Auflagen - deutlich erhöht.


Serbien startet mit Produktion von russischem Impfstoff Sputnik V 

Als erstes europäisches Land mit Ausnahme von Russland und Belarus startet Serbien mit der Produktion des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Kremlchef Wladimir Putin und er wollten am Freitagnachmittag per Videolink mitverfolgen, wie die ersten Impffläschchen im Belgrader Virologieinstitut Torlak abgefüllt würden, sagte Präsident Aleksandar Vucic vor Journalisten. Schon in wenigen Tagen könne Serbien seinen Bürgern, "aber auch den Menschen in der Region, in Europa und der ganzen Welt", Impfdosen anbieten. Ein ähnliches Projekt sei mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm geplant. Nach Behördenangaben sollen innerhalb von sechs Monaten vier Millionen Dosen des russischen Impfstoffs in Serbien produziert werden. Sputnik V ist inzwischen in über 65 Ländern zugelassen, hat aber noch kein grünes Licht in der EU und den USA. Der Balkanstaat mit seinen sieben Millionen Einwohnern hatte früh begonnen, Millionen von Impfdosen aus Russland, China und von westlichen Unternehmen zu kaufen. Inzwischen ist fast ein Drittel der Bevölkerung bereits zweimal geimpft.


RKI stuft Corona-Risiko in mehreren Ländern als geringer ein 

Eine Reihe von Ländern und Regionen in Europa werden nicht mehr als Corona-Risikogebiete eingestuft. So gelten etwa Italien und Österreich mit Ausnahme der Bundesländer Tirol und Vorarlberg nicht mehr als Risikogebiete, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Auch Tschechien sowie zahlreiche Regionen in der Schweiz und Kroatien wurden herabgestuft. Zudem werden laut RKI Korsika sowie mehrere französische Übersee-Departments nicht mehr als Risikogebiete angesehen. Die Türkei und Schweden wurden von Hochinzidenzgebieten zu Risikogebieten herabgestuft. Dagegen wurde Uruguay neu als Virusvariantengebiet eingestuft.


Spiegel: Regierung bereitet Vernichtung unbrauchbarer Masken vor 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet einem Bericht des "Spiegel" zufolge die Vernichtung einer großen Zahl unbrauchbarer Masken vor. Das Material im Wert von schätzungsweise einer Milliarde Euro solle in der Nationalen Gesundheitsreserve gelagert werden; mit Eintritt des Verfallsdatums sollten die Masken dann vernichtet werden, berichtete das Magazin am Freitag vorab. Es berief sich auf interne Papiere des Arbeits- und des Gesundheitsministeriums. Die Masken seien im Frühjahr 2020 vom Gesundheitsministerium zumeist aus China beschafft worden, schrieb der Spiegel. Auch nach den damals geltenden Sonderregeln der EU seien sie aber nicht frei verkehrsfähig gewesen und hätten daher vor ihrem Einsatz im Labor überprüft werden müssen.


Spiele der Fußball-EM in München dürfen vor Publikum stattfinden 

Die Spiele der Fußballeuropameisterschaft, die in München ausgetragen werden, dürfen vor Publikum stattfinden. Mit Tests und Maske dürften bis zu 20 Prozent der Zuschauer in die Allianz-Arena eingelassen werden, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an. Dann wären etwa 14.000 Menschen im Stadion.

Söder sprach von einem "Pilot- und Probelauf". Er kündigte für Montag die Aufhebung des Katastrophenfalls und Öffnungen bei Inzidenzen unter 100 an, bei Inzidenzen unter 50 soll weiter gelockert werden.


KMK-Vorsitzende: Kinderimpfungen für Präsenzunterricht nicht entscheidend 

Der Impfstatus von Kindern wird laut Kultusministerkonferenz (KMK) bei einer Rückkehr zum Präsenzunterricht in Schulen keine entscheidende Rolle spielen. "Für uns ist es wichtig, die Schulen in voller Präsenz öffnen zu können - unabhängig davon, ob die Kinder geimpft sind", sagte die Vorsitzende des Gremiums, die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). In den Schulen werde es auch weiterhin die Maskenpflicht und eine umfangreiche Teststrategie geben, ergänzte Ernst. Insgesamt hofften die deutschen Kultusminister, dass es in den Schulen nach den Sommerferien "in voller Klassenstärke" und "so normal wie möglich" weitergehe.


Frankreich erleichtert Einreise ab kommendem Mittwoch 

Frankreich erleichtert ab dem kommenden Mittwoch die Einreise für EU-Bürger: Vollständig Geimpfte müssen ab dem 9. Juni keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Regierungsbeschluss hervorgeht. Für alle anderen reicht dann ein höchstens 72 Stunden alter Antigen-Schnelltest statt des bisher vorgeschriebenen PCR-Tests. Als vollständig geimpft gelten alle, die mindestens zwei Wochen vor der Einreise ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Bei dem Vakzin von Johnson & Johnson gilt eine Wartezeit von vier Wochen. Die Erleichterungen gelten für alle Bürger aus "grün" eingestuften Ländern. Dazu gehören alle EU-Staaten sowie einige Drittländer wie Australien, Südkorea oder Japan.


Wohl keine generelle Impfempfehlung der Stiko für Kinder 

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat in der Debatte um Corona-Kinderimpfungen angedeutet, dass es keine generelle Empfehlung geben wird. "Es ist keine generelle Empfehlung der Stiko für alle gesunden Kinder zu erwarten", sagte Mertens im ZDF-Morgenmagazin. Für die Empfehlung einer Impfung bei allen gesunden Kindern reichten die Daten bei weitem nicht aus. Die Experten haben demnach viele verfügbare Daten aus Studien zusammengetragen. "Es sind alle Ergebnisse so, dass man sicher daraus keine Argumentation für eine generelle Impfung aller gesunden Kinder ableiten kann", sagte Mertens. In den nächsten Tagen will die Stiko ihre Empfehlung offiziell bekanntgeben.


Seit Januar mehrere hundert Mio Euro für Schnelltests abgerechnet 

Von Jahresbeginn bis Mitte Mai sind in Deutschland einem Bericht zufolge mehrere hundert Millionen Euro in Zusammenhang mit Corona-Schnelltests abgerechnet worden. Rund 225 Millionen Euro entfielen auf Antigen-Schnelltests, weitere rund 338 Millionen Euro auf das Nehmen von Nasen- oder Rachenabstrichen, die für Schnell- und PCR-Tests nötig sind, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Freitag berichteten. Sie beriefen sich auf Antworten des Bundesgesundheitsministeriums auf Fragen der SPD-Fraktion.


Spiegel: Bund hält mehr als 1 Mio Dosen Biontech-Impfstoff zurück 

Der Bund hält nach Spiegel-Informationen rund 1,2 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech zurück. Wie aus Aufstellungen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, hat Biontech für die laufende Woche rund 5,13 Millionen Dosen Comirnaty an den Staat ausgeliefert. Das Ministerium stellt den Impfzentren der Länder und den Hausarztpraxen aber für diese Woche nur 3,92 Millionen Dosen bereit. Damit verzögert sich die Impfkampagne - vor allem bei den Erstimpfungen durch die Hausärzte. Nach ursprünglichen Ankündigungen des Ministeriums sollten die Praxen in dieser Woche Impfstoff für mehr als 3,3 Millionen Spritzen bereitgestellt bekommen. Tatsächlich sind es aber nur etwa 2,2 Millionen Portionen.


Rund 3.200 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 3.165 (Vorwoche: 7.380) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden zudem 86 (192) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 29,7 (39,8). Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch noch bei 36,8. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

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June 04, 2021 15:09 ET (19:09 GMT)