Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Einigung im Impfstoff-Patent-Streit könnte laut WTO bevorstehen 

Im Streit um Impfstoff-Patente könnte nach Einschätzung der Welthandelsorganisation (WTO) eine Einigung für ärmere Länder kurz bevorstehen. "Wir hoffen, dass wir in den kommenden Wochen einen Durchbruch erzielen können", sagte die WTO-Vorsitzende Ngozi Okonjo-Iweala. Demnach zeichnet sich eine "Kompromisslösung" ab, "die Entwicklungsländern einen besseren Zugang zu Technologietransfer und geistigem Eigentum ermöglicht und gleichzeitig Innovation und Forschung schützt". Indien und Südafrika hatten im vergangenen Oktober eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes bei den Vakzinen vorgeschlagen, um die Produktion von Corona-Impfstoffen in Entwicklungsländern zu beschleunigen und der ungleichen Verteilung von Impfstoffen entgegenzuwirken. Seitdem laufen Verhandlungen auf Ebene der WTO.


Merck&Co-Mittel Molnupiravir auch bei Omikron wirksam 

Die Merck & Co Inc und der Partner Ridgeback Biotherapeutics haben in sechs präklinischen Studien zu ihrem Corona-Präparat Molnupiravir "konsistente antivirale Aktivität" gegen die Omicron-Variante gezeigt. Die präklinischen Studien wurden unabhängig voneinander in Belgien, der Tschechischen Republik, Deutschland, Polen, den Niederlanden und den USA durchgeführt, wie die Unternehmen mitteilten. Molnupiravir ist derzeit in zehn Ländern zugelassen, darunter die USA, Großbritannien und Japan. "Basierend auf seinem Wirkmechanismus und diesen neuen Erkenntnissen gehen wir davon aus, dass Molnupiravir auch weiterhin gegen besorgniserregende Varianten aktiv sein wird und ein wichtiges Instrument im Kampf gegen COVID-19 darstellt", sagte Wendy Holman, Chief Executive von Ridgeback.


Umfrage: Fast zwei von drei Deutschen für Impfpflicht 

Eine klare Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht. Im neuen ZDF-Politbarometer sprachen sich 62 Prozent der Teilnehmenden dafür aus, wie der Sender mitteilte. 36 Prozent lehnten eine solche Vorgabe ab. Zugleich glaubten aber nur 39 Prozent, dass die Impfpflicht tatsächlich eingeführt wird - 59 Prozent gingen davon aus, dass es dazu nicht kommt. Die Angst vor dem Virus geht derweil zurück. Während bei der vorherigen Erhebung Mitte Januar noch 53 Prozent der Teilnehmenden angaben, dass sie ihre Gesundheit durch den Erreger gefährdet sehen, äußerten dies nun lediglich 42 Prozent. 55 Prozent vertraten die Meinung, das Virus gefährde ihre Gesundheit nicht.


Lauterbach: Haben derzeit die Omikron-Welle gut in der Kontrolle 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, haben betont, dass die Fallzahlen in der gegenwärtigen Corona-Welle bisher geringer angestiegen seien als befürchtet. "Wir haben derzeit die Omikron-Welle in Deutschland gut in der Kontrolle", sagte Lauterbach bei einer Pressekonferenz in Berlin. Man könne zwar die pandemische Welle nicht kontrollieren, wohl aber die Folgen minimieren und erreichen, dass viele ältere Menschen durch die Welle kommen, ohne schwer zu erkranken.


Finnland hebt einige Corona-Beschränkungen vorzeitig auf 

Finnland will einige der Coronavirus-Beschränkungen wegen des nachlassenden Drucks auf das Gesundheitssystem vorzeitig aufheben. "Die Belastung der Krankenhäuser ist immer noch hoch, aber die schwersten Fälle gehen zurück, und auf den Intensivstationen ist eine Wende zum Besseren eingetreten", schrieb Gesundheitsministerin Hanna Sarkkinen am Donnerstag auf Twitter. Ab dem 1. Februar werden die Beschränkungen für Veranstaltungen und Unternehmen deshalb gelockert.


Intensivmediziner warnen vor wieder ansteigenden Patientenzahlen 

Intensivmediziner haben vor steigenden Patientenzahlen durch die Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte der Rheinischen Post, dass er mit Blick auf die "sehr hohen Inzidenzen" damit rechne, dass "die generelle Zahl der Patienten doch wieder deutlich steigen kann und sicherlich auch wird". Die Zahl der Covid-Patienten auf den Normalstationen sei zudem "sehr, sehr hoch", sagte Marx weiter. "Das zieht in der gesamten Klinik natürlich auch Kreise." Eine Ansteckung mit der Omikron-Variante verlaufe zwar häufig milder als mit der Delta-Variante, aber: "Wir sprechen hier nicht von einem Schnupfen", betonte Marx. "Es wird schwerwiegende Verläufe und auch Tote geben."


Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 1073,0 weiteren Höchstwert 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erneut einen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 1073,0 (Vorwoche: 706,3) an. Am Donnerstag hatte der Wert bei 1017,4 gelegen. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden betrug nach Daten der Gesundheitsämter am Freitag 190.148 (140.160) - nach 203.136 am Vortag. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Freitag 170 (170) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Die Hospitalisierungsinzidenz lag laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Donnerstag bundesweit bei 4,64 (3,56). Damit zog der Wert nach einigen Wochen der Stagnation zuletzt wieder deutlich an.

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January 28, 2022 12:11 ET (17:11 GMT)