Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


WHO: Coronavirus zirkuliert weltweit schneller als die Impfstoffe 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Zusagen der G7-Staaten für eine Verteilung von Corona-Impfstoffen an ärmere Länder als unzureichend kritisiert. Er befürworte die angekündigte Bereitstellung von einer Milliarde Impfdosen durch die G7, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. "Das ist eine große Hilfe, aber wir brauchen mehr und wir brauchen sie schneller." Derzeit komme das Virus "schneller voran als die weltweite Verteilung der Impfstoffe".


Iran erteilt heimisch produziertem Corona-Impfstoff Notfallzulassung 

Wegen eines akuten Mangels an Corona-Impfstoffen hat die iranische Regierung einem im Land produzierten Impfstoff eine Notfallzulassung erteilt. Laut Presseberichten vom Montag ist die Regelung für Fälle vorgesehen, in denen ein Einsatz von Impfstoffen "dringend" geboten ist. Sie gilt für Bürger, die eine zweite Impfung erhalten müssen. Für die Impfungen soll ab Samstag das Präparat "CovIran Barekat" eingesetzt werden, von dem nach Schätzungen bereits drei Millionen Dosen produziert wurden. Das Präparat wurde von der halbstaatlichen Stiftung Setad entwickelt.


England verschiebt Aufhebung letzter Corona-Beschränkungen um vier Wochen 

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus verschiebt die britische Regierung die geplante Aufhebung der letzten Corona-Beschränkungen in England um vier Wochen. Nach derzeitigem Stand sei er aber "zuversichtlich, dass wir nicht mehr als vier Wochen brauchen und nicht über den 19. Juli hinausgehen werden", sagte Premierminister Boris Johson. Ursprünglich hätten die letzten Beschränkungen bereits am Montag kommender Woche aufgehoben werden sollen. In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen nach einem monatelangen Sinken inzwischen wieder an, zuletzt wurden täglich mehr als 7.000 neue Ansteckungen registriert.


Städtebund und Handel warnen vor "übereilten Schritten" 

Der Städte- und Gemeindebund hat vor einem voreiligen Ende der Maskenpflicht gewarnt und fordert ein Vorgehen mit Augenmaß und Sorgfalt. "Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich sinkt, ist die Pandemie noch lange nicht vorbei", sagte Verbandschef Gerd Landsberg dem Handelsblatt. "Die Abschaffung der Maskenpflicht muss der letzte Schritt in einer Reihe von Lockerungsmaßnahmen sein." Sicherlich könne man darüber nachdenken, im Freien auf die Maskenpflicht zu verzichten, wenn es sich nicht um sehr große und gedrängte Menschenansammlungen handele. "In Innenräumen, beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte die Maskenpflicht aber zunächst einmal bestehen bleiben", sagte Landsberg.


Kassenärztechef für sofortigen Wegfall der Maskenpflicht in Außenbereichen 

Der Präsident der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat sich für den Wegfall der Maskenpflicht unter freiem Himmel ausgesprochen. "In Außenbereichen kann eine Maskenpflicht eigentlich sofort wegfallen. Mal abgesehen davon, dass der Sinn dieser Maßnahme schon immer zu hinterfragen war, fehlt mittlerweile dafür nun wirklich jegliche medizinische oder juristische Grundlage", sagte Gassen der Rheinischen Post. Auch für Innenbereiche könne die Maskenpflicht bald entfallen - "wenn alle, die sich in Innenräumen aufhalten, entweder geimpft, getestet oder genesen sind." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte gesagt, in einem ersten Schritt könne die Maskenpflicht draußen entfallen. Sein Sprecher präzisierte bei einer Pressekonferenz, dies sei "auf den aktuellen Zeitpunkt bezogen".


Moderna beantragt Impfstoff-Zulassung für Jugendliche in der Schweiz 

Der US-Pharmakonzern Moderna hat einen weiteren Zulassungsantrag für seinen seinen Corona-Impfstoff für Jugendliche eingereicht. Nach den USA, Kanada und Europa hat Moderna den Antrag auf Zulassung nun auch in der Schweiz gestellt, wie das Unternehmen mitteilte. Eine Studie hatte gezeigt, dass der Impfstoff bei knapp 2.500 jugendlichen Teilnehmern eine Wirksamkeit von 100 Prozent erreicht habe.


Novavax' Covid-Impfstoff laut Studie zu 90 Prozent wirksam 

Der vom US-Pharmaunternehmen Novavax entwickelte Covid-19-Impfstoff hat in einer klinischen Phase-III-Studie mit 29.960 Teilnehmern aus den USA und Mexiko eine Wirksamkeit von 90,4 Prozent gegen das Coronavirus gezeigt. Ähnlich hoch sei der Schutz auch bei Virusmutanten gewesen, speziell für die in den USA dominante Alpha-Variante, teilte Novavax mit. Im dritten Quartal soll der Antrag auf Zulassung bei der FDA gestellt werden. Es wäre das vierte Covid-19-Vakzin, das in den USA zugelassen wäre. Covavax will bis zum Jahresende eine Produktion von monatlich 150 Millionen Dosen aufziehen.


Johnson will Aufhebung der letzten Restriktionen verschieben - Medien 

Der britische Regierungschef Boris Johnson will Medienberichten zufolge die eigentlich für kommende Woche geplante Aufhebung der letzten Corona-Restriktionen verschieben. Grund dafür sei die zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus im Königreich, berichteten am Montag die BBC und andere Medien. In Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen nach einem monatelangen Sinken inzwischen wieder an, zuletzt wurden täglich mehr als 7.000 neue Ansteckungen registriert. Eigentlich sollen nach den Plänen der Regierung am 21. Juni die letzten Corona-Restriktionen in England fallen. So sollen Diskotheken wieder öffnen und Veranstaltungshallen, Hotels und Restaurants wieder mit voller Kapazität genutzt werden können. Laut einem Bericht der BBC sollen diese Öffnungsschritte nun um vier Wochen verschoben werden. Johnson hat angekündigt, sich am Montagabend zum weiteren Vorgehen äußern zu wollen.


Corona sorgt für Digitalisierungsschub in der Generation 60 plus 

Während der Corona-Zeit haben viele ältere Internetnutzer digitale Dienste neu ausprobiert oder intensiver genutzt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der von den Versicherern getragenen Initiative "7 Jahre länger" bei über 60-Jährigen. Demnach gab ein Drittel der aktuellen Nutzer von Video-Telefonie-Diensten an, diesen Service erst mit Beginn der Pandemie für sich entdeckt oder seither stärker genutzt zu haben. Dem gegenüber stehen nur 10 Prozent, die Video-Telefonie seitdem seltener nutzen. Auch andere digitale Angebote haben in der Gunst älterer Internetnutzer deutlich zugelegt. So kaufen 32 Prozent der Online-Shopper neu oder öfter über das Internet ein.


Lauterbach: Maskenpflicht-Ende erst bei Impfung von 70 Prozent der Bevölkerung 

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, erst bei einer Immunität eines Großteils der Bevölkerung die Maskenpflicht in Innenräumen aufzugeben. "In dem Moment, wo wir 70 Prozent und mehr der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft haben, kann man auf die Maskenpflicht auch in den Innenräumen verzichten", sagte Lauterbach im ZDF-Morgenmagazin. Dann müssten allerdings weiter Abstandsregeln und Ausnahmen beispielsweise für Großveranstaltungen geben. "Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich die Maskenpflicht in den Schulen nicht aufheben", betonte er zudem. Anders sei die Lage im Freien, wo die Masken mit Abstandsregeln und Obergrenzen fallen könnten. Lauterbach warnte aber, die Pandemie sei "noch nicht zu Ende".

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June 14, 2021 14:44 ET (18:44 GMT)