Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


WHO erteilt Notfallzulassung für Vakzin von chinesischem Hersteller Sinovac 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Notfallzulassung für das Covid-19-Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac erteilt. Der Impfstoff entspreche in seiner Wirksamkeit, Sicherheit und Herstellung den internationalen Standards, teilte die Organisation am Dienstag in Genf mit. Eine Immunisierung erfordert zwei Impf-Dosen im Abstand von zwei bis vier Wochen.


RKI senkt Corona-Risikoeinstufung für Deutschland von "sehr hoch" auf "hoch" 

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Corona-Gefahrenlage in Deutschland von "sehr hoch" auf "hoch" heruntergestuft. Dies sei wegen der gesunkenen Infektionszahlen und der verbesserten Situation auf den Intensivstationen möglich, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler. Gleichzeitig mahnte Wieler und auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Daher seien kontrollierte Öffnungsschritte wichtig. In Deutschland seien zudem noch nicht ausreichend viele Menschen geimpft und in vielen Ländern sei die Impfsituation deutlich schlechter als in Deutschland.


Israel hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf 

In Israel sind am Dienstag fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Der Zugang zu Restaurants und anderen Freizeiteinrichtungen ist nun wieder ohne Impfnachweis möglich. Es gibt auch keine Kapazitätsbeschränkungen mehr. Gesundheitsminister Juli Edelstein kündigte an, in den kommenden zwei Wochen auch über die Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen zu beraten - die letzte noch geltende Einschränkung in Israel, wo inzwischen große Teile der Bevölkerung geimpft sind. Bisher hatten in Israel nur vollständig Geimpfte oder Genesene mit einem "grünen Pass" Zugang zu Restaurants, Bars und Veranstaltungsorten. Nun haben auch Menschen, die nicht geimpft sind, überall Zutritt.


IMK: Impfung von 75 Prozent bis in zweite Juli-Hälfte machbar 

Trotz einer absehbaren Schwäche bei den Erstimpfungen in der ersten Juni-Hälfte ist es nach neuen Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) möglich, bis Anfang Juli 75 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland und bis in die zweite Juli-Hälfte zusätzlich auch 75 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren mindestens einmal gegen Covid-19 zu impfen. Bis Anfang September könnten insgesamt 75 Prozent über 12 Jahren sogar vollständig geimpft sein, erklärten die Forscher. Voraussetzung - und derzeit größte Unwägbarkeit - sei allerdings, dass insbesondere der Impfstoff von Johnson & Johnson wie angekündigt geliefert und auch an unter 60-Jährige zügig verimpft werde.


Städtetag: Kommunen nicht für Abrechnungskontrolle bei Tests zuständig 

Der Deutsche Städtetag sieht die Kommunen nicht für die Kontrolle der Abrechnungen in den Corona-Teststationen in der Pflicht. "Wir finden es vernünftig, den Sachverstand der kommunalen Spitzenverbände dabei einzubeziehen. Denn das Wichtigste ist es, dass die Kommunen als Verantwortliche für die Prüfung der Qualitätsstandards in den Testzentren und die Kassenärztlichen Vereinigungen als Verantwortliche für die Abrechnung Hand in Hand arbeiten", sagte Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Rheinischen Post. In den Testzentren sei eine gute Qualität beim Testen notwendig. "Und ebenso gilt es, Abrechnungsbetrügern das Handwerk zu legen." Dabei forderte er eine Änderung der Vorgaben durch Bund und Länder. "Die Testverordnung kann nicht so bleiben, wie sie ist. Da sind sich offenbar jetzt alle einig", sagte Dedy weiter.


Sieben-Tage-Inzidenz stagniert bei 35 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen liegt den dritten Tag in Folge bei 35 (Vorwoche: 58,4) Fällen pro 100.000 Einwohner. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 1.785 (1.911) Neuinfektionen und 153 (33) Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug bereits am Sonntag 35,2, lag am Montag bei 35,1 und am Dienstag erneut bei 35,2.


DGB-Chef knüpft Homeoffice-Pflicht an Impfquote 

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, lehnt ein baldiges Auslaufen der Homeoffice-Pflicht trotz sinkender Corona-Inzidenzen ab. "Auch wenn die Infektionszahlen endlich zurückgehen - es wäre unverantwortlich, jetzt alle wirkungsvollen Mechanismen des Infektionsschutzes über Bord zu werfen", sagte Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Solange nicht ein Großteil der Beschäftigten vollständig geimpft sei, dürften sich die Arbeitgeber "nicht aus der Verantwortung ziehen".


WHO benennt Coronavirus-Varianten künftig nach griechischen Buchstaben 

Die unterschiedlichen Varianten des Coronavirus sollen künftig nach den Buchstaben des griechischen Alphabets benannt werden, um eine Stigmatisierung der Länder zu vermeiden, in denen sie erstmals aufgetaucht sind. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mitteilte, gilt dies für Varianten, die als "besorgniserregend" oder als "von Interesse" eingestuft worden sind. Die griechischen Buchstaben sollen nicht die wissenschaftlichen Bezeichnungen ersetzen, sondern "in der öffentlichen Diskussion helfen", sagte Maria Van Kerkhove von der WHO. Nach dem neuen System heißt die sogenannte britische Variante B.1.1.7 nun Alpha, die erstmals in Südafrika entdeckte Mutante B.1.351 wird zu Beta, die brasilianische Variante P.1 zu Gamma. Bei der sogenannten indischen Variante B.1.617 wird unterschieden zwischen der besorgniserregenden Variante B.1.617.2, die zu Delta wird, und der Variante B.1.617.1, die derzeit als "von Interesse" eingestuft wird. Sie heißt nun Kappa.


Peru hebt offizielle Zahl der Corona-Toten um mehr als das Doppelte an 

Peru hat die offizielle Zahl seiner Corona-Toten um mehr als das Doppelte heraufgesetzt. Wie Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez am Montag mitteilte, wurde die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion Verstorbenen auf 180.764 erhöht. Sie lag bis dahin bei rund 69.000. Das 33-Millionen-Einwohner-Land ist damit nun weltweit der Staat mit der höchsten Corona-Sterblichkeitsrate in Relation zur Bevölkerungszahl. Grund der Heraufsetzung der Corona-Totenzahl in dem südamerikanischen Land ist eine deutliche Erweiterung der offiziellen Kriterien für Todesfälle, die auf das Coronavirus zurückgeführt werden.

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June 01, 2021 10:56 ET (14:56 GMT)