Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Verbandschef: Omikron-Welle macht sich in Krankenhäusern bemerkbar 

Die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus lässt die Patientenzahlen in den Kliniken steigen: In Regionen mit besonders hohen Inzidenzzahlen wie etwa Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein mache sich die Omikron-Welle bereits bemerkbar, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der Augsburger Allgemeinen. Dort seien mehr Patientenaufnahmen mit Covid-Erkrankungen auf den Normalstationen zu verzeichnen - allerdings noch nicht auf den Intensivstationen. Es sei aber mit zusätzlichen Belastungen zu rechen, sagte Gaß. "Wenn die Modelle sich bewahrheiten und wir schon sehr bald mit mehr als 100.000 Infizierten pro Tag rechnen müssen, werden auch weiterhin viele Patienten im Krankenhaus versorgt werden müssen". Die Kliniken seien zwar gut auf die Welle vorbereitet, stünden aber vor zusätzlichen Herausforderungen. "Aufgrund der Omikron-Variante wird es wahrscheinlich infolge von Isolierung und Quarantäne zudem zu mehr Personalausfällen in den Kliniken kommen", sagte Gaß.


Drosten sieht Omikron-Verbreitung als "Chance" in Kampf gegen Pandemie 

Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, sieht in der Ausbreitung der Omikron-Variante eine "Chance" zur Überwindung der Corona-Pandemie: Die rasche Ausbreitung der "abgeschwächten Infektion" könne dazu beitragen, die Pandemie Ende 2022 für beendet erklären zu können, sagte Drosten dem Tagesspiegel am Sonntag. Dann gehe die Pandemie in eine Endemie über. Man könne "nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Booster-Impfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten", sagte der Virologe: "Das muss das Virus machen." Drosten betonte jedoch, dass dies nur "auf Basis eines in der breiten Bevölkerung verankerten Impfschutzes" möglich sei - sonst würden "zu viele Menschen sterben". Drosten stellte zugleich den "nächsten Meilenstein" in der Bekämpfung des Coronavirus in Aussicht. So könne etwa ein Spray, mit dem "abgeschwächte Viren oder eine moderne Variante davon" in die Nase gesprüht wird, dort eine Schleimhaut-Immunität schaffen. "Das wäre ein viel besserer Übertragungsschutz", sagte er.


Sieben-Tage-Inzidenz erreicht dritten Tag in Folge neuen Höchstwert 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat den dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntagmorgen mit 515,7 (Vorwoche 362,7) an. Am Samstag hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 497,1 gelegen und am Freitag bei 470,6. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen gab das RKI am Sonntag mit 52.504 (36.552) an. Am Samstag hatte sie bei 78.022 gelegen, und am Freitag war mit 92.223 Fällen ein neuer bundesweiter Tageshöchstwert erreicht worden. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Sonntag 47 (77) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 115.619 (113.977).


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January 16, 2022 05:12 ET (10:12 GMT)