Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA kaufen 500 Millionen weitere Corona-Tests 

Die USA stocken ihren Bestand an Covid-19-Tests weiter auf. US-Präsident Joe Biden plane die Bestellung von 500 Millionen weiteren Antigen-Tests, um die landesweite Nachfrage zu befriedigen, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses. Diese werden kostenlos verteilt, ebenso wie die vorherige Tranche von ebenfalls 500 Millionen Tests. Biden werde die Pläne in einer Rede am Donnerstag verkünden.


Vorsitzende des Ethikrats warnt vor überstürzter Impfpflicht 

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat vor einer eiligen Einführung der allgemeinen Impfpflicht gewarnt. "Es wäre falsch, die Entscheidung übers Knie zu brechen", sagte Buyx dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Eine Impfpflicht bräuchte ohnehin vier Monate Minimum, bis sie wirkt. Es geht nicht um morgen, sondern um übermorgen", erklärte sie. "Und deshalb halte ich es für angemessen, sorgfältig zu diskutieren, auch wenn es Zeit kostet." Der Ethikrat hatte Ende Dezember eine Ad-hoc-Stellungnahme zur Impfpflicht veröffentlicht. Von den 24 Ratsmitgliedern plädierten 20 dafür. Buyx wies aber nun darauf hin, dass die neue Omikron-Variante bei der Stellungnahme noch nicht richtig miteinbezogen werden konnte.


Ungeimpfte machen Mehrheit aller Covid-19-Fälle auf Intensivstationen aus 

Ungeimpfte machen in Deutschland die Mehrheit aller Covid-19-Fälle auf Intensivstationen aus. Das bestätigen Daten aus dem Intensivregister, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin am Donnerstag mitteilten. In den vier Wochen zwischen dem 14. Dezember und dem 12. Januar waren demnach von 8.912 Corona-Intensivpatienten, deren Impfstatus bekannt war, fast zwei Drittel ungeimpft. Das entsprach insgesamt 5.521 Fällen oder 62 Prozent der Neuaufnahmen mit erfasstem Impfstatus. Von etwa jedem zehnten Patienten war der Impfstatus nicht bekannt.


SPD-Gesundheitssprecherin hält an Corona-Maßnahmen fest 

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, lehnt den spanischen Weg ab, wonach mit Corona fortan wie mit einer wiederkehrenden Grippe umgegangen werden soll. "Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt, welche womöglich weitere Mutation auftauchen wird", sagte sie im ARD-Mittagsmagazin. "Deshalb (...) kommt ganz viel auch darauf an, dass wir auch die Frage der allgemeinen Impfpflicht schnell klären, damit wir zumindest mal bis zum Herbst da richtig gewappnet sind", so Baehrens weiter. Sie plädierte laut RBB dafür, Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen weiter einzuhalten. "Jede und jeder einzelne von uns kann dazu beitragen, diese Infektionswelle nicht ins Uferlose sich ausbreiten zu lassen", sagte Baehrens.


Frankreichs Gesundheitsminister positiv getestet 

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Trotz dreifacher Impfung sei Véran positiv auf das Virus getestet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Vérans Umfeld. Er habe sich entsprechend der Regeln in seiner Privatwohnung im Ministerium in Isolation begeben und werde von dort aus weiterarbeiten. Véran leidet den Angaben zufolge nur an leichten Symptomen.


Stiko empfiehlt Booster auch für Jugendliche ab zwölf Jahren 

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Ständige Impfkommission Booster-Impfungen auch für Minderjährige zwischen zwölf und 17 Jahren empfohlen. Der starke Anstieg der Neuinfektionen mache "eine Ausweitung der Impfkampagne erforderlich", erklärte die Stiko in Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Empfehlung: "Jetzt haben alle Jugendlichen und ihre Eltern Gewissheit: Auch bei Zwölf- bis 17-Jährigen ist Boostern empfehlenswert." Für die Auffrischimpfung empfiehlt die Kommission den mRNA-Impfstoff von Biontech. Zur vorangegangenen Impfung solle ein Abstand von mindestens drei Monate eingehalten werden.


Expertenrat-Mitglied: Omikron-Impfstoff zu spät, um aktuelle Welle aufzuhalten 

Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Mitglied des Corona-Expertenrats, Christine Falk, sieht keine Chance, dass ein an die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff die aktuelle Infektionswelle noch stoppen kann. "Um die Omikronwelle jetzt noch aufzuhalten, ist ein angepasster Impfstoff zu spät", sagte sie dem RedaktionsnNetzwerk Deutschland. Trotzdem sei die Weiterentwicklung der Vakzine sinnvoll. "Dann aber eher als Vorbereitung für den nächsten Herbst und Winter." Damit reagiert Falk auf die Ankündigung des Impfstoffherstellers Pfizer, der für März einen an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoff angekündigt hatte. Falk gehe allerdings nicht davon aus, "dass wir im März schon impfen können". Auch die Debatte um eine vierte Impfung hält Falk für verfrüht. "Aus immunologischer Sicht brauchen wir die vierte Impfung derzeit nicht." Im ersten Quartal 2022 gehe es vor allem um Erst- und Booster-Impfungen.


Lauterbach: 2022 kann entscheidend für Pandemieverlauf sein 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht Deutschland an einem möglichen Wendepunkt in der Coronavirus-Pandemie. "Wir treten gerade in das dritte Jahr der Pandemie ein, und es kann ein ganz entscheidendes Jahr sein für den weiteren Verlauf", sagte Lauterbach im Bundestag. Es könne sich entscheiden, ob das Coronavirus zu einem endemischen Virus werde. "Wir müssen alles daran setzen, dass es kein viertes Jahr mit ähnlicher Bedrohung für unsere Gesellschaft mehr gibt." Durch die Booster-Kampagne könne "es gelingen, aus der Wand der Omikron-Welle einen steilen Hügel zu machen, oder zumindest die Höhe der Wand zu begrenzen". Auch in Zukunft müsse man aber "mit gefährlichen und besonders ansteckenden Varianten" rechnen.


Johnson sagt Reise wegen Corona-Falls in der Familie ab 

Der wegen Corona-Verstößen in der Kritik stehende britische Regierungschef Boris Johnson hat wegen eines Corona-Falls in seiner Familie eine Reise nach Nordengland abgesagt. "Der Premierminister wird heute nicht mehr nach Lancashire reisen, da ein Familienmitglied positiv auf das Coronavirus getestet wurde", sagte ein Sprecher von Downing Street. Vollständig Geimpfte müssen sich in England nach Kontakt zu einem Infizierten eigentlich nicht mehr isolieren. Es wird jedoch empfohlen, "den engen Kontakt mit Personen außerhalb des Haushalts einzuschränken". Johnson lebt mit seiner Frau Carrie und seinen beiden kleinen Kindern in einer Wohnung in der Downing Street.


Moderna erwartet im März Daten zum Covid-Impfstoff für Kinder 

Moderna erwartet, dass der Impfstoffhersteller im März Daten aus seiner Covid-19-Impfstoffstudie bei Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren vorlegen wird. "Wenn die Daten positiv ausfallen und von den Aufsichtsbehörden geprüft werden, kann Moderna anschließend Zulassungsanträge für Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren einreichen", so das US-Unternehmen. Moderna hat bereits Zulassungen in Europa, Großbritannien, Australien und Kanada für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren erhalten und hat Anträge für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren eingereicht.

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January 13, 2022 11:01 ET (16:01 GMT)