Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Trotz scharfer Maßnahmen sollen Geschäfte offen bleiben 

Trotz der geplanten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sollen die Geschäfte in Deutschland auch künftig offen bleiben. "Wir müssen keine Läden schließen, das sagen uns auch die Virologen", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt in Berlin. Auch die Restaurants sollten offen bleiben, soweit sie genügend Plätze mit entsprechenden Hygiene-Konzepten zur Verfügung stellen können. Bei den Bars könne es hingegen zu Schließungen kommen. Dort dürften sich nur soviele Menschen aufhalten, wie das unter den Bedingungen der Pandemie möglich sein. Bei der Umsetzung der geplanten 3G-Regel in öffentlichen Verkehrsmitteln solle es keine ständigen Kontrollen an den Türe von Bussen und Bahnen geben. Vielmehr solle es im Rahmen von Fahrscheinkontrollen mit abgefragt werden. Es soll dabei auch Bußgelder geben.


Von der Leyen: EU hat genug Impfstoff für den Winter 

Die Europäische Union hat laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen genug Impfstoffe für diesen Winter. Man habe früh genug im Sommer einen großen Anschlussvertrag mit dem Pharmaunternehmen Pfizer vereinbart, weil man wusste, dass Booster-Impfungen kommen würden. Die Menge von 1,8 Milliarden Impfdosen sei deutlich mehr als die 450 Millionen EU-Bürger. Daher habe man "mit Sicherheit" genug Impfstoff für den Winter. "Die Zahl 1,8 Milliarden ist gewaltig", so von der Leyen beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung.


"Ampel" plant weitreichende 3G-Regel im öffentlichen Nahverkehr 

Die von den Ampel-Parteien geplante 3G-Regel in Bussen und Bahnen soll sehr weitreichend ausfallen. Sie soll ebenso wie die Maskenpflicht bundesweit für den "öffentlichen Personennah- oder Fernverkehr einschließlich Schülerbeförderung und Taxen" gelten wie es in einer Vereinbarung der Ampel-Parteien heißt, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Damit müssen sich Ungeimpfte künftig testen lassen, bevor sie ein öffentliches Verkehrsmittel besteigen.


Steinmeier ruft Unentschlossene zur Impfung auf 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat alle unentschlossenen Bürger eindringlich zur Corona-Impfung aufgerufen. "Wer jetzt immer noch zögert, sich impfen zu lassen, den will ich heute ganz direkt fragen: Was muss eigentlich noch geschehen, um Sie zu überzeugen?", sagte Steinmeier laut Redetext bei einer Diskussionsveranstaltung zu den Lehren aus der Pandemie im Schloss Bellevue. "Ich bitte Sie noch einmal: Lassen Sie sich impfen!" "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, setzen ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, und sie gefährden uns alle", fügte der Bundespräsident hinzu. Es seien vor allem Ungeimpfte, die sich in diesem Herbst mit dem Coronavirus infizierten und die auf den Intensivstationen "um ihr Leben kämpfen".


Intensivmediziner fordert mehr Tempo bei den Boosterimpfungen 

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kritisiert der Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, ein zu zögerliches Handeln bei den Auffrischungsimpfungen. Ihm reiche die Impfgeschwindigkeit im Moment bei weitem nicht aus, sagte der Intensivmediziner im Inforadio vom rbb. Der Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf sei mit einer Boosterimpfung nochmal deutlich besser. Das werde vor allem in den nächsten Monaten dringend gebraucht. "Das Boostern hat einen enormen Effekt auf den R-Wert - also nicht nur darauf, dass die Älteren vor der Intensivstation geschützt sind, sondern auch darauf, dass jüngere Menschen, die nicht schwer erkranken nach der Boosterung, das Virus nicht weitergeben." Die jetzige vierte Corona-Welle wird laut Karagiannidis nach Weihnachten nicht beendet sein. Mit der Boosterung werde also eher geplant, "wie man durch Januar, Februar, März kommt".


Deutsche-Bank-Chef: Impfen ist Bürgerpflicht 

Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, hat bei der Eröffnung der Euro Finance Week zum Impfen aufgerufen. "Die vergangenen Wochen haben uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns alle impfen lassen", sagte Sewing in seiner Rede. "Bei aller Sorge um die individuelle Freiheit sehe ich es doch als unsere Bürgerpflicht an, sich und andere durch eine Impfung zu schützen."


Arbeitgeberpräsident: Ohne Impfung oder Test kein Lohnanspruch 

In der Debatte über eine 3G-Regel am Arbeitsplatz hat Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger die Folgen für die Beschäftigten deutlich gemacht: "Wer aus Gründen, die er selbst zu vertreten hat, nicht zur Arbeit erscheint, kann für die ausgefallene Arbeit keinen Lohn beanspruchen", sagte Dulger der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Andernfalls drohte eine Schieflage - "wenn Menschen, die sich Tests und Impfung verweigern, mit bezahlter Freistellung belohnt würden." Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat in einem Gesetzentwurf die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz und die Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht im Kampf gegen die steigenden Corona-Infektionen vorgeschlagen. Dulger forderte "präzise" Regelungen von der Politik, "damit nicht im Betriebsalltag ein großes konfliktträchtiges Durcheinander entsteht".


Giffey fordert Impfstatus-Abfrage für Unternehmen 

Im Kampf gegen die steigenden Corona-Infektionszahlen fordert Berlins SPD-Landeschefin Franziska Giffey, dass Beschäftigte vorlegen müssen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Es müsse ein auf Bundesebene klar definiertes Auskunftsrecht für die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber geben, sagte Giffey am Montag im Inforadio vom rbb. "Jede Gaststätte, in die Sie kommen, fordert von Ihnen den Impfnachweis. Und die Arbeitgeber durften das bisher nicht. Das muss sich ändern", so Giffey. Wenn auf dem Arbeitsmarkt die Beschäftigtenfrage nicht klar sei, sei das ein sehr großer Teil des öffentlichen Lebens mit Ansteckungsgefahr. In Schulen und Einrichtungen gebe es klare Kontrollen, das müsse "auch im Arbeitsleben umgesetzt werden". Nur so könnten die Arbeitgeber Schutzmaßnahmen umsetzen, so Giffey. Einen Lockdown für Ungeimpfte - wie von Grünen-Chef Robert Habeck ins Gespräch gebracht - lehnt Giffey dagegen ab. An dem Punkt sei man noch nicht.


SPD-Vize Wiese: Planen faktischen Lockdown für Ungeimpfte 

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Dirk Wiese hält die von den Ampel-Parteien geplanten Corona-Maßnahmen für einen faktischen Lockdown für Ungeimpfte. Die Parteien hätten angesichts der hohen Infektionszahlen die Maßnahmen vergangenes Wochenende nachgeschärft. Geplant sei 3G am Arbeitsplatz und in Bussen und Bahnen, eine Homeoffice-Pflicht sowie Kontaktbeschränkungen. Außerdem gebe es in dem Gesetzesentwurf, der am Donnerstag vom Bundestag verabschiedet werden soll, eine Öffnungsklausel für die Bundesländer, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. "Wir werden den Ländern es ermöglichen 2G Plus, 2G und 3G-Maßnahmen je nach dem Infektionsgeschehen auf den Weg zu bringen. Hinzu kommen letztendlich Kontaktbeschränkungen, gerade auch für Ungeimpfte und 3G am Arbeitsplatz", sagte Wiese. "Das ist faktisch ein Lockdown für Ungeimpfte, der hier auf den Weg gebracht wird und den Ländern die Möglichkeiten gibt, diesem hohen Infektionsgeschehen auch zu begegnen."


Montgomery fordert Verlängerung der epidemischen Lage 

Angesichts der beispiellos hohen Corona-Infektionszahlen hat der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, eine Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite gefordert. "Wir haben weiterhin eine Pandemie nationalen Ausmaßes. Es ist absurd, angesichts von Inzidenzen um die 300 von einer Aufhebung sprechen zu wollen", sagte Montgomery der Rheinischen Post. Rechtlichen Bedenken bezüglich des Fortbestehens der Sonderlage widersprach er deutlich. "Die juristischen Argumente sind dünn. Statt dagegen zu argumentieren, schlottern den Politikern die Hosen. Es soll um die 'Verhältnismäßigkeit' gehen. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht erst 2006 (im Verfahren um das Luftsicherheitsgesetz) geurteilt, dass das Leben eines Menschen nicht 'verhältnismäßig' ist", betonte Montgomery. Der Weltärztebund-Vorsitzende warnte vor einem weiteren starken Anstieg der Todeszahlen.


Bundesärztekammer: "Bei Boosterimpfungen zwei bis drei Monate verloren" 

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, hat auf schwere Versäumnisse bei den Boosterimpfungen hingewiesen. "Wir haben bei den Boosterimpfungen zwei bis drei Monate Zeit verloren", sagte Reinhardt der Zeitung Welt. "Es war abzusehen, dass die Boosterimpfungen für die Hausärzte neben der Influenza-Impfung und der Versorgung der saisonalen Infekte eine große logistische Herausforderung darstellen würden. Die niedrigschwelligen Impfzentren hätten von Anfang an in Teilen bestehen bleiben müssen", so Reinhardt. "So zu tun, als wäre es ein Klacks, alle Boosterimpfungen ausschließlich in den Arztpraxen durchzuführen, ist definitiv falsch."


FDP-Politiker weisen Kritik an Corona-Strategie zurück 

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November 15, 2021 07:08 ET (12:08 GMT)