Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Städte und Gemeinden: Ende kostenloser Tests ist richtig 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern positiv bewertet. "Es ist richtig, dass ab dem 11. Oktober die Bürgertests nur noch für die Personen kostenfrei sind, die nicht geimpft werden können. Wer ein Impfangebot nicht annimmt, muss akzeptieren, dass er für den Zugang zu bestimmten öffentlichen Veranstaltungen einen selbst finanzierten negativen Test vorweisen muss", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Rheinischen Post. Landsberg hält auch die Fortschreibung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite für richtig. "Gerade in Wahlkampfzeiten könnte es andernfalls schwierig sein, möglicherweise notwendige Beschlüsse des Bundestages kurzfristig einzuholen", sagte er.


Göring-Eckardt kritisiert Verlängerung der epidemischen Lage 

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat kritisiert, dass Bund und Länder in der Corona-Krise die epidemische Lage von nationaler Tragweite verlängern wollen. "Das Grundgesetz setzt Freiheitseinschränkungen einen engen Rahmen", sagte Göring-Eckardt dem Nachrichtenportal T-Online. "Eine unveränderte Feststellung der epidemischen Lage halte ich für falsch. Es braucht für den Herbst eine Regelung, die der neuen Situation und der Zahl Geimpfter Rechnung trägt." Es müssten die Voraussetzungen geschaffen werden für eine rechtssichere befristete Fortführung bestimmter Maßnahmen wie Masken, AHA-Regeln und Tests, forderte sie. Göring-Eckardt kritisierte auch mangelnde Anstrengungen in der Impfkampagne und bei den Schulen. "Entscheidend ist jetzt, beim Impfen wieder schneller zu werden und eine deutlich höhere Impfquote zu erreichen".


Bayerns Gesundheitsminister will Klarheit über Kriterien 

Nach den Corona-Beschlüssen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU), vom Bund konkrete Kriterien zur Lagebeurteilung gefordert. "Der Bund muss jetzt schon noch einmal eine Vorlage machen, damit wir einen einheitlichen Wert gemeinsam finden, den wir dann auch anwenden", verlangte der bayerische Gesundheitsminister im ZDF-Morgenmagazin. "Aber die Parameter beziehen wir natürlich jetzt schon in die Lagebeurteilung mit ein." Es gehe neben der Sieben-Tage-Inzidenz etwa um die Situation bei den Intensivbetten. Botschaft der Beschlüsse sei, "dass wir das Impfen noch einmal voranbringen". Es sei ein Signal, dass Tests selber bezahlt werden müssten.


Umfrage: Jeder dritte Arzt für Impfpflicht 

Jeder dritte niedergelassene Arzt würde die Einführung einer Impfpflicht befürworten, zeigt eine aktuelle Umfrage des Ärztenachrichtendienstes, an der sich über 2.300 Mediziner beteiligt haben. Demnach antworteten 33 Prozent der befragten Ärzte auf die Frage "Sollte die Covid-19-Impfung künftig verpflichtend sein?" mit einem klaren Ja. Weitere 25 Prozent halten eine Impfpflicht nur für medizinische und pflegerische Berufe für angebracht. 42 Prozent der Ärzte sehen in einer Impfpflicht dagegen nicht den richtigen Weg. Eine Mehrheit von 58 Prozent hält es aber für angemessen, dass nicht Geimpfte in den kommenden Wochen Einschränkungen oder finanzielle Belastungen ertragen müssen - so durch kostenpflichtige Tests.


Handwerk vermisst Planungssicherheit 

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern kritisiert. "Ohne Frage war es angesichts einer wieder größeren Infektionsdynamik angemessen und richtig, das Treffen von Bund und Ländern jetzt durchzuführen, um präventiv Maßnahmen zur Vermeidung eines erneuten, möglicherweise monatelangen, Lockdowns zu vereinbaren", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. "Doch die getroffenen Beschlüsse sind insgesamt gesehen zu wenig konkret, so dass sie unseren Betrieben leider nicht die erwartete Planungssicherheit für die kommenden Wochen und Monate bringen." Weder habe man sich auf einen nachvollziehbaren bundesweit gültigen Kriterien-Maßnahmen-Katalog verständigt, noch gebe es Klarheit darüber, welche Arbeitsschutzverordnungen künftig gelten werden.


Facebook stoppt Kampagne zur Verbreitung von Corona-Falschinformationen 

Facebook hat eine internationale Kampagne zur Verbreitung von Falschinformationen über Corona-Impfungen gestoppt. Wie das US-Unternehmen am Dienstag erklärte, versuchte eine russische Werbeagentur bekannten Persönlichkeiten auf verschiedenen Online-Plattformen Fake News unterzujubeln. Aufgefallen sei die Kampagne, nachdem Influencer in Deutschland und Frankreich Nachforschungen angestellt und Alarm geschlagen hätten. Hinter der Kampagne steckte demnach die russische Firma Fazze. Diese habe eine "Falschinformations-Waschanlage" betrieben, erklärte Facebook. Ziel sei gewesen, dass vertrauenswürdige Personen mit großer Gefolgschaft im Netz Desinformationen teilen.


Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 25,1 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 25,1 (Vorwoche: 18,5). Wie das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 4.996 (3.571) Neuinfektionen sowie 14 (25) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 18,5 gelegen.

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August 11, 2021 03:18 ET (07:18 GMT)