Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Städte- und Gemeindebund für Aufhebung der 2G-Regel im Handel 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz erste Lockerungsschritte gefordert. "Zwar ist nach wie vor Vorsicht geboten, wir halten es aber für unverzichtbar, dass jetzt eine möglichst bundeseinheitliche Lockerungsstrategie von Bund und Ländern auf den Weg gebracht wird, die nach Überschreiten des Höhepunktes der Omikron-Welle greifen sollte", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt. "Nachdem einige Gerichte, etwa in Niedersachsen, die 2G-Regel im Einzelhandel gekippt haben, könnte es angezeigt sein, dies als ersten Lockerungsschritt einheitlich auf den Weg zu bringen." Wichtig sei, dass für "Wirtschaft und Menschen klar, plausibel und bundeseinheitlich festgelegt wird, was wann wo und unter welchen Voraussetzungen gilt".


Shionogi beantragt Zulassung von Corona-Medikament in Japan 

Der Arzneimittelhersteller Shionogi & Co. will noch in diesem Monat die Zulassung für den Verkauf seiner Covid-19-Behandlungspille in Japan beantragen, nachdem das Medikament in Studien im Vergleich zu Paxlovid von Pfizer eine stark virusbekämpfende Wirkung gezeigt hat. Shionogi räumte ein, dass die Studien zu seinem Medikament viel kleiner sind als die von Pfizer und die Wirksamkeit bei der Verhinderung schwerer Covid-19-Fälle noch nicht bewiesen ist. Pfizer teilte mit, dass seine Studie in der Endphase, die mehr als 2.000 Patienten umfasste, gezeigt hat, dass Paxlovid das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls um 89 Prozent reduzieren kann.


Immunologische Gesellschaft fordert Impfempfehlung auch für Schulkinder 

Der Generalsekretär der Deutschen Immunologischen Gesellschaft, Carsten Watzl, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) dringend zu einer allgemeinen Impfempfehlung für Schulkinder aufgefordert. "Mit diesen hohen Inzidenzen wird fast jedes Kind irgendwann mit dem Virus konfrontiert", sagte Watzl der Augsburger Allgemeinen. Der Nutzen der Impfung sei aber auch bei Kindern deutlich höher als die Risiken. "Ich kann deshalb nur plädieren und den Eltern dazu raten, ihre Kinder impfen zu lassen", sagte der Dortmunder Immunologe. Nebenwirkungen bei den Kinderimpfstoffen seien so selten und so mild, dass die Impfung für Kinder und Jugendliche auch ohne Vorerkrankungen uneingeschränkt empfohlen werden könne."Ich wundere mich, warum die Ständige Impfkommission dies noch nicht getan hat."


Söder wirft Bundesregierung "wirre Debattenlage" vor 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Bundesregierung eine "wirre Debattenlage" beim weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie vorgeworfen. "Die Bundesregierung ist uneins", sagte Söder im ZDF-Morgenmagazin. Dies zeige sich etwa bei der einseitigen Verkürzung des Genesenenstatus oder im Umgang mit dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler. Söder warb vor der am 16. Februar stattfindenden nächsten Ministerpräsidentenkonferenz dafür, die derzeit geltenden Beschränkungen zu lockern. Einschränkungen der Bevölkerung seien dann richtig, wenn das Gesundheitssystem extrem belastet sei - das sei derzeit bei der Omikron-Variante aber nicht der Fall. In solch einer Situation müsse in der Balance von Freiheit und Sicherheit die Freiheit einen stärkeren Platz finden. Gleichzeitig warb Söder dafür, trotzdem eine Impfpflicht zu beschließen. Die Impfpflicht sei auch die Antwort auf Herausforderungen durch mögliche zukünftige Mutationen des Coronavirus. Eine Impfpflicht schaffe im Vergleich zu hunderten Verordnungen außerdem ein deutliches Mehr an Klarheit.


Lauterbach hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen "deutlich vor Ostern" für möglich 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält Lockerungen der Corona-Maßnahmen erst in einigen Wochen für möglich. Lauterbach sagte am Sonntagabend bei Bild TV: "Ich glaube, dass wir deutlich vor Ostern lockern werden." Davon sei er "fest überzeugt". Voraussetzung sei allerdings, dass Mitte Februar wie erwartet die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht. "Man darf das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erschossen ist", warnte Lauterbach. Der Gesundheitsminister könnte sich vorstellen, dass auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar über Lockerungen diskutiert wird. Ob es tatsächlich zu Lockerungen kommt, "hängt davon ab, wie wir dann stehen." Zum jetzigen Zeitpunkt ist Lauterbach strikt gegen Lockerungen: Er halte es "für verrückt", wenn bei Höchstzahlen von Infizierten die Maßnahmen gelockert würden.


RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz auf 1.426,0 gestiegen 

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat einen weiteren Höchstwert erreicht. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Montagmorgen bundesweit bei 1.426,0 (Vorwoche: 1.176,8, Vortag: 1.400,8). Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Montagmorgen bei 95.267 (Vorwoche: 78.318, Vortag: 133.173). 49 weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter insgesamt 11.117.857 Infektionsfälle (Vorwoche: 9.815.533). Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 118.766, die Zahl der Genesenen bei rund 8.142.100 (Vorwoche: 7.622.400). Die Hospitalisierungs-Inzidenz lag am Freitag bundesweit bei 5,45 (Vorwoche: 4,72).


Australien will am 21. Februar Grenzen wieder für geimpfte Touristen öffnen 

Australien will am 21. Februar seine Grenzen wieder für gegen das Coronavirus geimpfte Touristen öffnen. "Wenn Sie doppelt geimpft sind, freuen wir uns darauf, Sie wieder in Australien begrüßen zu dürfen", sagte Premierminister Scott Morrison am Montag in Richtung der Urlauber. Australien hatte im März 2020 seine Grenzen für Ausländer und sogar die meisten Staatsbürger im Ausland geschlossen. Die Regierung hatte lange an einer Null-Covid-Politik festgehalten. Angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus musste Morrison diese jedoch aufgeben. Der Streit um die Einreise des ungeimpften Tennisspielers Novak Djokovic hatte zuletzt die Debatte um die strengen Regeln verschärft.

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February 07, 2022 07:05 ET (12:05 GMT)