Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


 
 Spahn weist Vorwürfe zu Masken für Obdachlose zurück 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe Obdachlosen und Harz-IV-Empfängern minderwertige Schutzmasken anbieten wollen. Die Schutzmasken, um die es aktuell gehe, seien zusammen mit TÜV Nord und Dekra "intensiv geprüft" worden. Auch ohne EU-Zertifikat hätten sie nachweislich alle Eigenschaften, die für den Infektionsschutz nötig seien.


 Gesundheitsministerium will Vergütung für Tests senken 

Das Bundesgesundheitsministerium will laut der "Welt am Sonntag" für Corona-Tests künftig weniger bezahlen. Laut einem Eckpunktepapier des Ministeriums solle die Vergütung der Abstrichnahme auf 8 Euro (aktuell bis zu 15 Euro) festgelegt werden. Sachkosten sollen nur noch mit einer Pauschale von 3 Euro (bisher bis zu 6 Euro) erstattet werden. In dem Eckpunktepapier heißt es laut der Zeitung, die "Vielzahl an unterschiedlichen Vergütungsmöglichkeiten und die Höhe der derzeitigen Vergütungen" biete "Anreize für strategisches Verhalten". Ziel sei es daher, "die unterschiedlichen Vergütungsoptionen zu vereinheitlichen und in der Höhe anzupassen".


 Inzidenz fällt unter 25 

Das Robert-Koch-Institut meldet am Sonntag 2.440 neue Corona-Fälle. Damit ist die 7-Tage-Inzidenz auf 24,7 gefallen. Die Zahl der neuen Todesfälle liegt bei 74.


 Delta-Variante könnte Lage wieder verschärfen 

Die deutschen Intensivmediziner rechnen damit, dass sich die erstmals in Indien nachgewiesene Delta-Virusvariante in Deutschland durchsetzen wird. "Der große Unsicherheitsfaktor ist gerade die neue Mutation B.1.617.2, die noch ansteckender als die derzeit dominierende Variante B.1.1.7 sein soll", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Eine Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen sei nicht ausgeschlossen. "Wenn wir also bei dieser noch ansteckenderen Variante unvorsichtig werden, können die Inzidenzen auch sehr schnell wieder hochschnellen", warnte Marx.


 RKI meldet 2.294 neue Corona-Fälle 

Das Robert-Koch-Institut (RKI meldet am Samstag 2.294 neue Corona-Fälle. Die 7-Tages-Inzidenz ist auf 26,3 zurückgegangen, die Zahl der neuen Todesfälle liegt bei 122.


Weitere Corona-Lockerungen ab Mittwoch in Belgien 

Die belgische Regierung hat für kommende Woche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. Einen Monat nach der Öffnung ihrer Außenbereiche dürfen Cafés und Restaurants ihre Kunden ab kommenden Mittwoch auch wieder in geschlossenen Räumen bedienen, gleichzeitig dürfen sie wieder bis 23.30 Uhr öffnen, wie Regierungschef Alexander De Croo am Freitag nach Regierungsberatungen bekanntgab. Ab dem 9. Juni dürfen Kinos, Sporthallen und Saunas wieder öffnen, wenn sie sich an bestimmte Belüftungsregeln halten, gleichzeitig wird die Besucherzahl bei Shows oder Sportveranstaltungen - ebenfalls unter Corona-Auflagen - deutlich erhöht.


Serbien startet mit Produktion von russischem Impfstoff Sputnik V 

Als erstes europäisches Land mit Ausnahme von Russland und Belarus startet Serbien mit der Produktion des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Kremlchef Wladimir Putin und er wollten am Freitagnachmittag per Videolink mitverfolgen, wie die ersten Impffläschchen im Belgrader Virologieinstitut Torlak abgefüllt würden, sagte Präsident Aleksandar Vucic vor Journalisten. Schon in wenigen Tagen könne Serbien seinen Bürgern, "aber auch den Menschen in der Region, in Europa und der ganzen Welt", Impfdosen anbieten. Ein ähnliches Projekt sei mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm geplant. Nach Behördenangaben sollen innerhalb von sechs Monaten vier Millionen Dosen des russischen Impfstoffs in Serbien produziert werden. Sputnik V ist inzwischen in über 65 Ländern zugelassen, hat aber noch kein grünes Licht in der EU und den USA. Der Balkanstaat mit seinen sieben Millionen Einwohnern hatte früh begonnen, Millionen von Impfdosen aus Russland, China und von westlichen Unternehmen zu kaufen. Inzwischen ist fast ein Drittel der Bevölkerung bereits zweimal geimpft.


RKI stuft Corona-Risiko in mehreren Ländern als geringer ein 

Eine Reihe von Ländern und Regionen in Europa werden nicht mehr als Corona-Risikogebiete eingestuft. So gelten etwa Italien und Österreich mit Ausnahme der Bundesländer Tirol und Vorarlberg nicht mehr als Risikogebiete, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Auch Tschechien sowie zahlreiche Regionen in der Schweiz und Kroatien wurden herabgestuft. Zudem werden laut RKI Korsika sowie mehrere französische Übersee-Departments nicht mehr als Risikogebiete angesehen. Die Türkei und Schweden wurden von Hochinzidenzgebieten zu Risikogebieten herabgestuft. Dagegen wurde Uruguay neu als Virusvariantengebiet eingestuft.


Spiegel: Regierung bereitet Vernichtung unbrauchbarer Masken vor 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet einem Bericht des "Spiegel" zufolge die Vernichtung einer großen Zahl unbrauchbarer Masken vor. Das Material im Wert von schätzungsweise einer Milliarde Euro solle in der Nationalen Gesundheitsreserve gelagert werden; mit Eintritt des Verfallsdatums sollten die Masken dann vernichtet werden, berichtete das Magazin am Freitag vorab. Es berief sich auf interne Papiere des Arbeits- und des Gesundheitsministeriums. Die Masken seien im Frühjahr 2020 vom Gesundheitsministerium zumeist aus China beschafft worden, schrieb der Spiegel. Auch nach den damals geltenden Sonderregeln der EU seien sie aber nicht frei verkehrsfähig gewesen und hätten daher vor ihrem Einsatz im Labor überprüft werden müssen.


Spiele der Fußball-EM in München dürfen vor Publikum stattfinden 

Die Spiele der Fußballeuropameisterschaft, die in München ausgetragen werden, dürfen vor Publikum stattfinden. Mit Tests und Maske dürften bis zu 20 Prozent der Zuschauer in die Allianz-Arena eingelassen werden, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts an. Dann wären etwa 14.000 Menschen im Stadion.

Söder sprach von einem "Pilot- und Probelauf". Er kündigte für Montag die Aufhebung des Katastrophenfalls und Öffnungen bei Inzidenzen unter 100 an, bei Inzidenzen unter 50 soll weiter gelockert werden.


KMK-Vorsitzende: Kinderimpfungen für Präsenzunterricht nicht entscheidend 

Der Impfstatus von Kindern wird laut Kultusministerkonferenz (KMK) bei einer Rückkehr zum Präsenzunterricht in Schulen keine entscheidende Rolle spielen. "Für uns ist es wichtig, die Schulen in voller Präsenz öffnen zu können - unabhängig davon, ob die Kinder geimpft sind", sagte die Vorsitzende des Gremiums, die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). In den Schulen werde es auch weiterhin die Maskenpflicht und eine umfangreiche Teststrategie geben, ergänzte Ernst. Insgesamt hofften die deutschen Kultusminister, dass es in den Schulen nach den Sommerferien "in voller Klassenstärke" und "so normal wie möglich" weitergehe.


Frankreich erleichtert Einreise ab kommendem Mittwoch 

Frankreich erleichtert ab dem kommenden Mittwoch die Einreise für EU-Bürger: Vollständig Geimpfte müssen ab dem 9. Juni keinen negativen Corona-Test mehr vorweisen, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Regierungsbeschluss hervorgeht. Für alle anderen reicht dann ein höchstens 72 Stunden alter Antigen-Schnelltest statt des bisher vorgeschriebenen PCR-Tests. Als vollständig geimpft gelten alle, die mindestens zwei Wochen vor der Einreise ihre zweite Impfdosis erhalten haben. Bei dem Vakzin von Johnson & Johnson gilt eine Wartezeit von vier Wochen. Die Erleichterungen gelten für alle Bürger aus "grün" eingestuften Ländern. Dazu gehören alle EU-Staaten sowie einige Drittländer wie Australien, Südkorea oder Japan.

DJG/hru

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2021 09:49 ET (13:49 GMT)