Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Spahn lehnt Geldprämien fürs Impfen ab 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Geldprämien abgelehnt, um mehr Menschen dazu zu bringen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Er frage sich, was dazu die 55 Millionen Menschen sagen würden, die schon geimpft seien, sagte er im Interview mit den Sendern RTL/ntv. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte sich zuvor für Geldprämien ausgesprochen, um "das Impftempo zu beschleunigen". In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut derzeit rund 62,8 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. 67 Prozent haben eine erste Impfung erhalten. Dies reicht nach Einschätzung von Experten nicht, um eine vierte Corona-Welle zu verhindern. Eine derzeit laufende Aktionswoche unter Einbeziehung der Wirtschaft wirbt dafür, dass sich mehr Menschen Impfen lassen.


Brasilien und Indien ab Sonntag keine Hochrisikogebiete mehr 

Brasilien und Indien gelten ab Sonntag nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiete. Wie das Robert-Koch-Institut weiter mitteilte, wurden in Europa die portugiesische Algarve, West-Irland und Zypern von der Liste der Hochrisikogebiete genommen. Auch Bangladesch, Botsuana, Eswatini, Lesotho, Malawi, Nepal, Sambia, Simbabwe und Südafrika werden nun von der Liste der besonders riskanten Länder gestrichen. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft wurden dagegen Antigua und Barbuda, Armenien, Barbados, Belize, Guyana, Moldau und Venezuela. Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln.


Bericht: Großbritannien nimmt Türkei von roter Liste 

Die Türkei wird nach einem Bericht der Times von der roten Corona-Liste der britischen Regierung gestrichen, da die Regierung die internationalen Reisebestimmungen lockert. Die rote Liste des Vereinigten Königreichs könnte halbiert und das Ampelsystem für Reisen vereinfacht werden, so dass die Ziele entweder rot oder grün sind, berichtete die Zeitung. Bisher untersagt die rote Liste das Reisen in 62 Länder.


Ifo: Homeoffice-Angebot in Stellenanzeigen mehr als verdreifacht 

Der Anteil von Online-Stellenausschreibungen mit einer Option auf Homeoffice ist zwischen 2019 und 2021 auf 12 Prozent gestiegen. Der Wert hat sich damit im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht. Das geht aus einer Auswertung des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt von 35 Millionen Stellenanzeigen hervor. "Der Anstieg der Homeoffice-Option in Stellenausschreibungen zeigt sich über alle Wirtschaftssektoren hinweg. Am stärksten war der Anstieg in Berufen, in denen vor der Krise das ungenutzte Homeoffice-Potenzial besonders hoch war", sagte Ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Gerade Unternehmen, die Homeoffice ermöglichen, suchten häufiger nach Beschäftigten mit digitalen Kompetenzen, sowie mit Team- und Anpassungsfähigkeit.


Ärztepräsident kritisiert Pläne für 2G-Regelung 

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Pläne von Bund und Ländern zur Einführung einer 2G-Regelung im öffentlichen Leben scharf kritisiert und allenfalls eine 3G-Regelung empfohlen. "Es darf nicht um Drohkulissen und Strafmaßnahmen für Impfunwillige gehen, sondern allein darum, eine erneute Dauerbelastung unseres Gesundheitswesens zu verhindern", sagte Reinhardt der Rheinischen Post. Eine Aussetzung von Lohnersatzleistungen für Ungeimpfte in Quarantäne halte er zudem "zum jetzigen Zeitpunkt für unangemessen und kontraproduktiv". Erkrankte Menschen könnten versucht sein, eine Infektion oder einen möglichen Risikokontakt zu verheimlichen.


Eli Lilly: FDA weitet Notfallzulassung für Covid-19-Kombinationspräparat aus 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Notfallzulassung für die Covid-19-Kombinationstherapie von Eli Lilly & Co. auf Personen ausgeweitet, die nach Kontakt mit einer erkrankten Person ein hohes Infektionsrisiko haben. Wie der US-Pharmakonzern mitteilte, können die Medikamente Bamlanivimab und Etesevimab, die zusammen verabreicht werden, nun bei Kindern ab 12 Jahren eingesetzt werden, die noch nicht vollständig geimpft sind, oder bei Menschen, die nach einer vollständigen Impfung keine ausreichende Immunantwort entwickeln. Damit könne das Kombinationspräparat präventiv in Institutionen wie Pflegeheimen oder Gefängnisse für bestimmte Personen eingesetzt werden, die möglicherweise mit jemandem mit Covid-19 in Kontakt kommen oder ein hohes Risiko der Exposition haben.


RKI: Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden 

In Deutschland sind binnen 24 Stunden mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte, meldeten die Gesundheitsämter innerhalb eines Tages 11.022 (Vorwoche: knapp 13.000, Vortag: 12.925) neue Covid-19-Fälle. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, ging leicht zurück auf 74,7 (Vorwoche: 83,8, Vortag 76,3). Die Gesamtzahl der Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie stieg auf 4.125.878 (Vorwoche: 4.059.081). Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland erhöhte sich auf nunmehr 92.857 (Vorwoche: 92.553). Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.873.700.

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September 17, 2021 08:02 ET (12:02 GMT)