Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Spahn: Kinder-Impfstoff soll eine Woche früher ausgeliefert werden 

Der Kinder-Impfstoff gegen das Coronavirus wird nach Angaben des amtierenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) eine Woche früher zu Verfügung stehen. "Wir konnten erreichen, dass der Impfstoff für die fünf- bis elfjährigen Kinder EU-weit eine Woche früher ausgeliefert wird", schrieb Spahn am Mittwoch auf Twitter. Das habe der Hersteller zugesichert. In Deutschland sollte der Impfstoff bislang ab dem 20. Dezember zu Verfügung stehen.


Kreuzfahrtschiff "Hamburg" darf wegen Corona-Falls nicht in argentinischen Hafen 

Die argentinischen Behörden haben dem Kreuzfahrtschiff "Hamburg" mit knapp 300 Passagieren an Bord das Einlaufen in den Hafen von Puerto Madryn im Süden des Landes verwehrt, nachdem ein Corona-Fall an Bord entdeckt wurde. Das Gesundheitsministerium in Buenos Aires teilte am Dienstag mit, alle Passagiere des Schiffes müssten sich isolieren.


Schwesig erwartet Lockdown für Ungeimpfte 

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erwartet, dass Bund und Länder sich am Donnerstag auf Kontaktbeschränkungen und einen bundesweiten Lockdown für Ungeimpfte verständigen werden. "Shoppen, sich privat treffen, ins Restaurant gehen - das kann es für Ungeimpfte nicht mehr geben. Die Ungeimpften sind das Problem dieser Pandemie", sagte sie im Deutschlandfunk. Nötig sei auch eine Impfpflicht. "Wir haben jetzt ein Jahr lang für die Impfung geworben. Wer das nicht genutzt hat, muss mit diesen strengeren Maßnahmen jetzt umgehen", sagte Schwesig. Mit Blick auf den neuen Krisenstab sagte Schwesig, das Krisenmanagement zwischen Bund und Ländern sei nicht immer optimal gewesen. So gebe es auch jetzt wieder Diskussionen darüber, ob der Impfstoff reiche für die bis Weihnachten versprochenen Impfungen von 30 Millionen Dosen.


Buschmann geht von Bußgeld bei Verletzung einer möglichen Impfpflicht aus 

Ein Verstoß gegen eine allgemeine Corona-Impfpflicht würde nach Ansicht des designierten Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) vermutlich mit einem Bußgeld bewehrt werden. "Käme es zu einer allgemeinen Impfpflicht, gibt es einen breiten Konsens unter Verfassungsrechtlern, dass es nicht zulässig wäre, Menschen zur Impfung zu zwingen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Vermutlich würde man die Verletzung der Impfpflicht wie eine Ordnungswidrigkeit behandeln und ein Bußgeld daran knüpfen." Buschmann erwartet, dass es durch eine Abstimmung im Deutschen Bundestag dann im Februar oder März Sicherheit darüber geben werde, ob es zu einer solchen Impfpflicht kommt oder nicht.


Scholz: Gesetzgebungsverfahren zur Impfpflicht ab Februar oder März 

Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein Gesetzgebungsverfahren für eine allgemeine Impfpflicht angekündigt. Diese sollte ab Anfang Februar oder Anfang März gelten, sagte er im ZDF heute-journal. Die Impfpflicht sei nötig, weil Deutschland sich heute in einer anderen Lage befinde. Zwar hätten sich viele impfen lassen, aber es seien "nicht genug", um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu verhindern. Im Bundestag sollte es eine entsprechende Abstimmung über die Impfpflicht ohne die sonst übliche Fraktionsdisziplin geben, sagte Scholz am Dienstagabend zudem in den ARD-Tagesthemen. Eine Abstimmung ohne Fraktionszwang komme bei Gewissensfragen in Betracht. "Das ist eine gute Praxis bei so grundlegenden Fragen", so Scholz. Er selbst wolle solch einer Impfpflicht zustimmen.


Hausärzteverband kritisiert Impfstoff-Knappheit in Arztpraxen 

Der Hausärzteverband hat scharfe Kritik an der Verteilung von Corona-Impfstoffen geübt und eine mangelnde Versorgung der Arztpraxen beklagt. "In der letzten Woche wurden im ambulanten Bereich mehr als 3,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Dies war die zweitbeste Impfwoche der gesamten Impfkampagne", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dieses Impftempo könnten wir nur beibehalten, wenn uns nicht die Impfstoffmengen zum Teil um zwei Drittel gekürzt werden, wie uns die Praxen jetzt berichten. Geplante Impftermine müssen dann verschoben oder sogar komplett absagt werden", sagte Weigeldt.


Omikron-Variante erstmals in Lateinamerika nachgewiesen 

Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist erstmals in Lateinamerika nachgewiesen worden. Die Regierung des brasilianischen Bundesstaats Sao Paulo teilte am Dienstag mit, dass sich zwei Verdachtsfälle nach einer sogenannten Sequenzierung der Proben bestätigt hätten. Bei den beiden Infizierten handelt es sich den Angaben zufolge um ein Ehepaar, das am 23. November aus Südafrika eingereist war. Die beiden waren nach ihrer Ankunft in Sao Paulo zunächst negativ getestet worden. Als sie sich vor ihrem Rückflug zwei Tage später erneut testen ließen, fielen die Corona-Tests positiv aus.


Städtetag fordert bundeseinheitliche Corona-Maßnahmen 

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), fordert bundeseinheitliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. "Um die vierte Welle zu brechen, müssen Bund und Länder jetzt entschlossen handeln", sagte der Oberbürgermeister von Münster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir brauchen sehr zügig bundeseinheitliche Regelungen, die abhängig vom Infektionsgeschehen in einzelnen Regionen greifen, um die Kontakte deutlich zu reduzieren."


WHO rät älteren Menschen ohne Impfschutz zu Reiseverzicht 

Nach dem Auftreten der neuen Omikron-Variante des Coronavirus hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) alle Risikopatienten und älteren Menschen ohne Impfschutz aufgerufen, ihre Reiseaktivitäten anzupassen. Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Krebs, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, sollten Reisen in Länder und Regionen, in denen lokale Übertragungen der neuen Corona-Variante nachgewiesen wurden, verschieben, erklärte die WHO am Dienstag in Genf.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 442,9 

Nach einem wochenlangen Anstieg ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge zurückgegangen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen sank der Wert auf 442,9 (Vorwoche: 404,5). Am Dienstag hatte sie bei 452,2 gelegen. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 67.186 (66.884) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 446 (335) auf 101.790. Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel - das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Dienstag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 5,73.


US-Expertengremium empfiehlt Einsatz von Corona-Medikament Molnupiravir 

Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Zulassung des Corona-Medikaments Molnupiravir des US-Pharmakonzerns MSD ausgesprochen. Die Wissenschaftler votierten mit 13 zu zehn Stimmen für den Einsatz der auch unter dem Namen Lagevrio bekannten Pillen, die vor schweren Covid-19-Verläufen schützen sollen. Es wird nun damit gerechnet, dass die FDA bald eine Notfallzulassung für das Medikament erteilt. Der Hersteller Merck Sharp & Dohme (MSD) hatte am Freitag Ergebnisse einer klinischen Studie vorgelegt, denen zufolge Molnupiravir weniger wirksam ist als bislang angegeben. Den Daten zufolge senkt das Medikament das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes um 30 Prozent. Anfang Oktober hatte das Unternehmen auf Grundlage vorläufiger Zahlen noch von einer Senkung um 50 Prozent gesprochen.

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December 01, 2021 03:50 ET (08:50 GMT)