Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Seibert: Keine Grundlage für Aufhebung der Beschränkungen 

Die Bundesregierung hat den Vorschlag von Kassenärzte-Chef Andreas Gassen abgelehnt, ab Ende Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben. "Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt aus heutiger Sicht nicht die Grundlage, um zu sagen, der Tag X ist der Tag, an dem alle Beschränkungen fallen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Es gebe gute Gründe, die Maßnahmen weiter gelten zu lassen. Über die jüngste Entwicklung könne man "durchaus froh sein". So gingen die Inzidenzen zum Teil zurück, und die Hospitalisierungsrate sei gesunken. "Aber das ist keine Entwicklung, von der aus wir sagen können, jetzt ist es sicher, dass der Herbst oder der Winter gut wird."


Kassenärzte-Chef: Herdenimmunität wird es nicht geben 

Deutschland wird nach Überzeugung des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, keine Herdenimmunität gegen das Coronavirus erreichen. "Für eine Herdenimmunität müssten Sie 100 Prozent haben, weil wir wissen, die Impfung verschafft keine sterile Immunität", sagte Gassen im ZDF-Morgenmagazin. Impfungen von zwei Dritteln reichten nicht, damit sich das ungeimpfte Drittel nicht mehr anstecke. "Das wissen wir, funktioniert bei Delta nicht." Insofern müsse man sich von der Herdenimmunität "verabschieden", meinte Gassen. "Die wird es so nicht geben. Wer sich nicht impfen lassen wird, wird sich wahrscheinlich bis zum Frühjahr mit Corona infizieren." Gassen bekräftigte zudem seine Forderung nach einem Ende der Corona-Beschränkungen.


Müller erwartet Durchsetzung der 2G-Regel Ende Oktober 

Der scheidende Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erwartet für den Herbst Verschärfungen in der Coronapolitik. Getestete würden dann immer seltener mit Geimpften und Genesenen gleichgestellt. "Ich glaube, das wird Ende Oktober eine Rolle spielen, schon durch viel privates Engagement, dass es immer mehr in die Richtung geht", sagte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz in der ARD. Müller begründete dies mit dem ausreichenden Impfangebot für alle in Frage kommende Bevölkerungsgruppen. "Jeder konnte es in Anspruch nehmen. Auch die Jüngeren konnten es in Anspruch nehmen", sagte er. "Und tatsächlich wird dann 2G immer mehr umgesetzt."


RKI: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt leicht auf 71,0 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, lag der Wert bei 71,0. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 70,5 gelegen. Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 81,9. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 3.736 Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.145.852. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland stieg um 13 auf nunmehr 92.971. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.897.800.


Spahn fordert bundesweit einheitliche Corona-Regeln für Veranstalter 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für bundesweit einheitliche Corona-Regeln für Veranstalter ausgesprochen. Es sei "mal wieder sehr verwirrend, dass jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Ideal wäre, wenn sich alle Länder auf das 2G-Modell als Option einigen." Es gebe für Konzerte oder Veranstaltungen aktuell 16 unterschiedliche Regeln. In immer mehr Bundesländern werden derzeit 2G-Optionsmodelle für Betriebe aus den Kultur- und Dienstleistungsbranchen eingeführt.

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September 20, 2021 06:23 ET (10:23 GMT)