Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Schweiz und Polen gelten ab Sonntag als Hochrisikogebiete 

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen hat die Bundesregierung nun auch die Nachbarländer Schweiz und Polen als Hochrisikogebiete eingestuft. Ab Sonntag gelten daneben das Fürstentum Liechtenstein sowie Mauritius und Jordanien als Länder mit besonders hohem Infektionsrisiko, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Dagegen werden Thailand, Usbekistan sowie St. Vincent und die Grenadinen von der Liste der Hochrisikogebiete genommen. Wer aus Hochrisikogebieten nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss sich zehn Tage lang isolieren. Die Quarantäne kann frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beendet werden.


Bei WHO bislang keine Todesfälle durch Omikron gemeldet 

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bislang keine Todesfälle infolge einer Infektion mit der Coronavirus-Variante Omikron gemeldet worden. Das teilte WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf mit. Die WHO sammelt demnach die Daten über die Verbreitung der neuen Coronavirus-Variante und wertet sie aus. Er habe aber "noch keine Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit Omikron gesehen", fügte Lindmeier hinzu. "Sämtliche Erkenntnisse" zur Ausbreitung von Omikron würden von der WHO gesammelt, betonte der WHO-Sprecher. Dies werde dazu führen, dass sich das Wissen mit der Zeit erweitere, vor allem wenn die betroffenen Länder gezielt nach der Omikron-Variante suchten. So werde es eine Ansammlung von Wissen, aber "hoffentlich nicht über Todesfälle" geben.


Luxusmarken übertreffen Vor-Corona-Umsatz 

Die Luxusgüterindustrie hat sich 2021 laut einer Studie unerwartet schnell von ihrem pandemiebedingten Einbruch erholt. Im laufenden Jahr wird der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter, zu denen hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck zählen, demnach voraussichtlich um 29 Prozent auf 283 Milliarden Euro wachsen. Damit werde er sogar 1 Prozent über dem Ergebnis des Vorkrisenjahrs 2019 liegen, hat die aktuelle "Luxury Goods Worldwide Market Study" ergeben, die die Unternehmensberatung Bain gemeinsam mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma erstellt hat. Mittelfristig werde erwartet, dass die Branche auf einen Wachstumspfad von 6 bis 8 Prozent oder mehr zurückkehrt.


Vermutlich 17 Omikron-Fälle bei Geimpften in Oslo 

Nach einem Weihnachtsessen in einem Restaurant der norwegischen Hauptstadt Oslo sind vermutlich mindestens 17 Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus aufgetreten. 17 der nachgewiesenen Corona-Infektionen seien "wahrscheinlich" durch Omikron hervorgerufen worden, bestätigt sei dies bislang in einem Fall, teilte die Stadtverwaltung mit. Die übrigen Fälle bedürften noch einer Überprüfung. Den Behörden zufolge könnten sich deutlich mehr Fälle als Omikron-Infektionen erweisen. Schließlich sei bei bislang 60 Teilnehmern des Weihnachtsessen der PCR-Test positiv ausgefallen, bei vier weiteren sei zumindest der weniger genaue Antigen-Test positiv. Die Sequenzierung der Proben der positiv Getesteten dauere an. Rund 100 bis 120 Menschen, die offenbar alle geimpft waren, hatten am vergangenen Freitag an dem Fest teilgenommen, das von ihrem Arbeitgeber veranstaltet wurde. Einer der Teilnehmer war kurz zuvor aus Südafrika zurückgekehrt.


Spahn: Ausreichend Impfstoff für 30 Millionen Impfungen bis Jahresende 

Das von Bund und Ländern vereinbarte Ziel von 30 Millionen Boosterimpfungen bis zum Jahresende wird laut dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht an mangelndem Impfstoff scheitern. "Diese bis zum Jahreswechsel auch alle zu boostern, ihnen eine Auffrischimpfung zu ermöglichen, ist auch möglich und unser Ziel", sagte Spahn. "Boosterimpfstoff jedenfalls ist genug vorhanden." Ab kommender Woche sei eine ausreichende Zahl an Impfdosen für das Ziel, 30 Millionen Impfungen zu erreichen, "quasi schon ausgeliefert an die impfenden Stellen." Zu den Entscheidungen von Bund und Ländern sagte er, diese "kamen spät, für viele leider zu spät, aber immerhin wurden sie nun getroffen".


Zunahme der Hospitalisierungen von Kleinkindern in Südafrika 

In Südafrika ist nach dem Auftreten der Omikron-Variante die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Kleinkindern nach Angaben von Ärzten deutlich gestiegen. Ob kleine Kinder durch die neue Variante besonders gefährdet sind, sei jedoch noch unklar, erklärten Wissenschaftler und Vertreter der Gesundheitsbehörden. "Wir haben einen ziemlich starken Anstieg in allen Altersgruppen festgestellt, insbesondere bei den unter Fünfjährigen", sagte Wassila Jassat vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) mit Blick auf die Hospitalisierungen. Die Inzidenz bei den unter Fünfjährigen sei nun die zweithöchste nach der Altersgruppe der über 60-Jährigen. Auch die Zahl der positiv auf Corona getesteten Kinder zwischen zehn und 14 Jahren ist den Experten zufolge gewachsen. Laut Wissenschaftlern könnte dies unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass die Corona-Impfung in Südafrika bislang nicht für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist.


Sorge vor Corona-Infektion nimmt unter Beschäftigten wieder zu 

Die Sorge vor Corona-Infektion hat unter den Beschäftigten wieder zugenommen, ergab eine Umfrage des Portals Lohnspiegel.de, die vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ausgewertet wurde. Im November stieg die Sorge auf 30 Prozent der Befragten nach etwas mehr als 20 Prozent zuvor. Besonders betroffen seien Beschäftigte in den Verkaufsberufen sowie den Bereichen Gesundheit und Pflege sowie Soziales, Bildung und Erziehung, die am Arbeitsplatz täglich direkten Kontakt zu anderen Menschen haben. Weitgehend unbesorgt sei hingegen eine Gruppe: die Impfverweigerer. Von diesen hatten im November nur 15 Prozent Ansteckungssorgen. Elke Ahlers, Expertin für Arbeit und Gesundheit am WSI, erklärte, es sei deswegen richtig, dass seit der vergangenen Woche wieder schärfere Arbeitsschutzrichtlinien gelten.


Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen und Kliniken ab Mitte März 

Die Impfpflicht für das Personal in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten soll nach RND-Informationen ab Mitte März gelten. Demnach sollen alle bereits heute Beschäftigten und diejenigen, die ab 1. Januar 2022 neu beginnen, spätestens bis zum 15. März einen Nachweis über eine vollständige Corona-Impfung vorweisen. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte im ZDF-Morgenmagazin, der Zeitpunkt Mitte März sei "sinnvoll", weil sich alle Pflegekräfte bis dahin doppelt impfen lassen könnten. "Und wir wissen, welche zeitlichen Abläufe das hat", fügte Klingbeil hinzu. Es sei auf jeden Fall "wichtig, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht jetzt kommt", betonte der SPD-Politiker. Dem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge benötigen alle, die ab 16. März 2022 ihre Pflegetätigkeit starten, den entsprechenden Nachweis von Anfang an. Ausgenommen von der Pflicht seien Beschäftigte, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.


Klingbeil lobt Corona-Maßnahmen als großen Schritt nach vorn 

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat Kritik an den neuen Corona-Maßnahmen zurückgewiesen, und zugleich mögliche Verschärfungen in Aussicht gestellt. "Ich glaube schon, dass wir mit diesen Maßnahmen die Inzidenzen herunterbekommen", sagte Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin. Hauptziel sei, gut durch die nächsten Wochen zu kommen. "Ob die Maßnahmen reichen, werden wir dann sehen, aber wir sind einen großen Schritt vorangekommen." Er hielte es aber "für falsch, wenn man in einer Situation, wie sie gerade ist, sagt, wir machen den Komplettlockdown". Die Maßnahmen müssten von den Ländern angewandt werden. "Wenn wir sehen, und wenn wir aus der Wissenschaft die nächsten Tage hören, das reicht nicht, dann muss Politik sofort nachsteuern", betonte Klingbeil.


Roche entwickelt Tests zur Mutationen-Differenzierung 

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat mit seiner Tochtergesellschaft TIB Molbiol drei zusätzliche Testkits für den Nachweis von Mutationen in der neuen B.1.1.529 Omikron Sars-CoV-2 Variante entwickelt. Diese Kits ermöglichten die Differenzierung zwischen einzigartigen Mutationen innerhalb der Omikron-Variante im Vergleich zu anderen Sars-CoV-2-Varianten und seien für den Einsatz auf speziellen Analysegeräten bestimmt, teilte Roche mit. Mit Hilfe der qPCR-Technologie (quantitative Polymerase-Kettenreaktion) könnten sie Forschern bei der verbesserten Variantenerkennung und Virusforschung helfen und gehören laut Roche zu den ersten, die die Anzahl der einzigartigen Mutationen der Omikron-Variante berücksichtigen.

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December 03, 2021 07:36 ET (12:36 GMT)