Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


SPD zurückhaltend zu Spahns geplantem Ende der "epidemischen Lage" 

Die SPD-Gesundheitsexpertin Bärbel Bas hat zurückhaltend auf die Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagiert, die "epidemische Lage" auslaufen lassen zu wollen. "Jens Spahn hat seine persönliche Sicht auf die Dinge geäußert, was besonders gehört wird, weil er noch geschäftsführender Bundesgesundheitsminister ist", sagte Bas dem Handelsblatt. "Die Entscheidung liegt am Ende jedoch beim Deutschen Bundestag, der sich in der kommenden Woche konstituiert. Er wird dann entscheiden, welche Maßnahmen weiterhin notwendig sind, damit das Infektionsgeschehen im Winter eingedämmt bleibt." Unabhängig von der "epidemischen Lage" seien weiterhin Maßnahmen nötig.


Experten für Ende der Corona-Tests in Schulen 

Nach der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die "epidemischen Lage" könne Ende November auslaufen, fordern Experten weitere Konsequenzen. "Wir brauchen die anlasslosen Corona-Massentests in Schulen nicht mehr", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der Bild-Zeitung. Kinder erkrankten selten schwer an Corona. Der riesige logistische Aufwand der Schnelltests lohne sich nicht. Thomas Voshaar, Chefarzt der Lungenklinik im Krankenhaus Bethanien in Moers, hält sogar die Maskenpflicht unter Umständen für verzichtbar. "Sehr hoch ist das Ansteckungsrisiko in Aufzügen oder öffentlichen Klos", sagte er. Deutlich weniger gefährlich seien Kirchen oder Supermärkte.


Lettland plant erneuten Corona-Lockdown 

Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen plant die Regierung Lettlands einen erneuten Lockdown. "Es gibt immer noch zu viele ungeimpfte Menschen, die sich mit Corona infizieren und im Krankenhaus sterben", sagte der lettische Ministerpräsident Krisjanis Karins am Montag nach einer Kabinettssitzung. Weniger als die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohner Lettlands sind bislang vollständig geimpft. Der Lockdown soll vom 21. Oktober bis 15. November gelten und umfasst unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 5.00 Uhr. Kinos, Theater und Konzerthallen müssen schließen, Restaurants dürfen nur noch Gerichte zum Mitnehmen anbieten. Nur Geschäfte für den täglichen Bedarf dürfen offen bleiben.


St. Petersburg verschärft Corona-Maßnahmen 

Die russische Metropole St. Petersburg verschärft wegen stark steigender Infektionszahlen ihre Corona-Maßnahmen. Ab 1. November müsse bei Sport- und Kulturveranstaltungen mit mehr als 40 Teilnehmern eine Impfung oder ein negativer Corona-Test nachgewiesen werden, erklärte der stellvertretende Gouverneur der Stadt, Boris Piotrowski, auf Telegram am Montag.


RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz auf 75,1 gestiegen 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist auf 75,1 gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 6.771 (Vorwoche 4.971) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 74,4 gelegen, vor einer Woche hatte sie 65,8 betragen. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg um 88 Fälle auf 94.716 (94.297). Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.384.616 (4.318.355).

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October 19, 2021 06:02 ET (10:02 GMT)