Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:

Die russische Statistikbehörde Rosstat hat im Juli mehr als doppelt so viele Corona-Todesfälle gezählt wie die Regierung. Im Juli seien in Russland 50.421 Menschen an Covid-19 gestorben, teilten die Moskauer Statistiker am Freitagabend mit. Laut der offiziellen Zählung der russischen Regierung wurden im Juli 23.349 Corona-Tote verzeichnet.


   Studie: Delta-Variante verdoppelt Risiko einer Krankenhauseinweisung 

Bei einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus besteht ein doppelt so hohes Risiko einer Krankenhauseinweisung wie bei der Alpha-Variante. Dies berichten die Verfasser einer britischen Studie, die am Samstag in dem Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde. Nur 1,8 Prozent der Betroffenen waren vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Dreiviertel waren gar nicht geimpft, 24 Prozent hatten nur eine von zwei erforderlichen Impfdosen erhalten.


   Erstmals über zehn Millionen Menschen in Indien an einem Tag geimpft 

In Indien sind zum ersten Mal über zehn Millionen Menschen an einem einzigen Tag geimpft worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag wurde die Marke am Vortag überschritten. Premierminister Narendra Modi feierte den Meilenstein als "bedeutsame Leistung" für sein Land.


   Hausärzteverband beklagt abflauendes Interesse an Corona-Impfungen 

Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist nach Angaben des Hausärzteverbandes deutlich niedriger als in der ersten Hälfte des Jahres. "Der Impfturbo, den wir im Frühjahr und bis zum Juli hinein erlebt hatten, ist definitiv abgeflaut", sagte Bundesvorstandsmitglied Armin Beck den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland. "Während einzelne Kolleginnen und Kollegen uns zuvor noch von 300 oder sogar 500 Anfragen wöchentlich berichteten, erhalten viele mittlerweile nur noch zögerliche 30 oder weniger", sagte Beck.


RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 72,1 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 72,1. Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 10.303 Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum lag bei 22. Am Vortag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 70,3.


US-Geheimdienste legt Bericht zu Ursprung von Coronavirus vor 

Die US-Geheimdienste haben ihren mit Spannung erwarteten Bericht zum Ursprung des Coronavirus veröffentlicht - und kein eindeutiges Ergebnis präsentieren können. In dem Bericht werden sowohl eine Übertragung von Tier zu Mensch als auch ein Laborunfall als "plausible Hypothesen" bezeichnet. Die Geheimdienste seien aber "weiterhin gespalten" in der Frage, was der "wahrscheinlichste Ursprung" der Corona-Pandemie sei. Ausgeschlossen wird allerdings, dass das Coronavirus als "biologische Waffe" entwickelt wurde. Die Geheimdienste gehen auch nicht davon aus, dass das Virus durch Genmanipulation entstand.


Sizilien verschärft Corona-Maßnahmen 

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen führt die italienische Regierung auf Sizilien wieder strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ein. Ab Montag muss auch im Freien wieder eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden und in Restaurants dürfen nur noch vier Menschen zusammen an einem Tisch sitzen. Seit Anfang des Sommers ist es das erste Mal, dass in einer Region Italiens wieder verschärfte Corona-Maßnahmen eingeführt werden.


Landeschef Hans befürwortet 3G für Bahn und Flugzeuge 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat Überlegungen der Bundesregierung begrüßt, nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete in Bahnen und Flugzeuge einsteigen zu lassen. "Im Moment gibt es noch zu viele Ungeimpfte. Wenn im Herbst die vierte Welle durchschlägt, ist es umso wichtiger, die 3G-Regeln in Flug und Bahn anzuwenden", sagte Hans der Rheinischen Post. Daher halte er die Idee "grundsätzlich für richtig und vernünftig". Es sei gut, dass sich die Bundesregierung rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit darüber Gedanken mache. "Kinder sollten allerdings davon ausgenommen sein." Die Kontrolle von 3G könne automatisch mit der Kontrolle des Tickets erfolgen.


Regierung prüft 3G-Regel für Bahn und Inlandsflüge 

Die Bundesregierung prüft die Anwendung der sogenannten 3G-Regel auch in der Bahn und in Flugzeugen. Dann könnten künftig nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete Fernzüge oder Inlandsflüge nutzen. "Wir haben sehr stark steigende Fallzahlen, und deswegen ist es richtig zu prüfen, was helfen kann, diesen Anstieg der Fallzahlen zu dämpfen und möglichst zu stoppen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Die Bundesregierung prüft, ob diese 3G-Regeln in Fernzügen angewendet werden können." Dabei sei das Beispiel Frankreichs interessant, wo eine entsprechende Regelung bereits gelte. Das Verkehrsministerium will lait einem Sprecher "die Prüfaufträge ordnungsgemäß abarbeiten". Er verwies aber auch auf Unterschiede zwischen den Bahnsystemen.


Ganz Spanien ab Sonntag nicht mehr Hochrisikogebiet 

Ganz Spanien gilt ab Sonntag nicht mehr Corona-Hochrisikogebiet. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit. Vergangene Woche hatte es bereits eine Entwarnung für Teile Spaniens gegeben. Auch der Großraum Lissabon in Portugal wird nach den neuen Einstufungen vom Freitag ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft, dies gilt auch für Chile. Neu als Hochrisikogebiet gilt dagegen ab Sonntag Jamaika. Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.


Dänemark hebt zum 10. September alle Beschränkungen auf 

Dänemark hebt zum 10. September alle Corona-Einschränkungen auf. Aufgrund der hohen Impfrate sei die Epidemie unter Kontrolle und gelte nun nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. Allerdings sei die Epidemie noch nicht vollständig überwunden, und seine Regierung werde rasch handeln, sollte sie erneut die "wesentlichen Bereiche" des gesellschaftlichen Zusammenlebens bedrohen, erklärte er weiter. Mehr als 70 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner Dänemarks sind inzwischen vollständig geimpft, und mit der Einführung des Corona-Passes im April begann das Land, seine Corona-Beschränkungen schrittweise wieder zu lockern. Inzwischen gibt es keine Maskenpflicht mehr und auch Abstandsregeln wurden weitgehend aufgehoben.


Brinkhaus erwägt Ausschluss von Impfverweigerern aus sensiblen Berufen 

Der Chef der Unions-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, hat den Druck auf Impfunwillige im Erziehungs- oder Pflegebereich erhöht. "Wir haben uns immer dagegen ausgesprochen", sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf die Frage nach einer Impfpflicht. "Aber wir müssen uns die sensitiven Bereiche ansehen." Der CDU-Politiker sagte den Angaben zufolge: "Wenn sich jemand Sorgen macht, weil sich eine Kita-Erzieherin nicht impfen lässt, nehme ich das sehr ernst." Man könne "niemanden zwingen, sich impfen zu lassen", so Brinkhaus. "Aber wenn in der Hochansteckungsphase im Herbst ungeimpfte Menschen in sensitiven Bereichen arbeiten, sollte man sie vielleicht woanders einsetzen."


Neuseeland verlängert landesweiten Corona-Lockdown bis 31. August 

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Neuseeland hat Regierungschefin Jacinda Ardern den seit 17. August geltenden landesweiten Lockdown bis zum Monatsende verlängert. Blieben die Menschen weiterhin zu Hause, könnte der Ausbruch bald seinen Höhepunkt erreicht haben, sagte Ardern am Freitag. Für die besonders betroffene Metropole Auckland und die benachbarte Region Northland würden die strikten Beschränkungen anschließend noch mindestens zwei weitere Wochen aufrechterhalten. Vergangene Woche war in Auckland erstmals nach einem halben Jahr ohne eine inländische Corona-Ansteckung im Land eine Infektion mit der hochansteckenden Delta-Variante nachgewiesen worden. Der Fall wuchs sich zu Neuseelands größtem Infektionsherd seit Beginn der Pandemie aus.

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August 28, 2021 06:46 ET (10:46 GMT)