Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Johnson gratuliert Scholz zum Amtsantritt als Bundeskanzler und würdigt Merkel 

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat Olaf Scholz (SPD) zu seinem Amtsantritt als Bundeskanzler gratuliert. "Herzlichen Glückwunsch", schrieb der konservative britische Regierungschef am Mittwoch auf Englisch und auf Deutsch im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Deutschland und das Vereinigte Königreich sind enge Freunde und zuverlässige Verbündete, und ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit in den kommenden Jahren." "Mein Respekt gilt auch Angela Merkels 16-jährigem Dienst als Bundeskanzlerin Deutschlands", fügte Johnson hinzu. Die Ex-Kanzlerin sei eine "Titanin der internationalen Diplomatie".


Lauterbach erwartet Ende der Pandemie in absehbarer Zeit 

Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie in absehbarer Zeit beendet werden kann. Lauterbach bekräftigte bei der Übernahme des Amtes vom bisherigen Minister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin das Ziel, noch 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende vorzunehmen. Im kommenden Jahr solle die Impfkampagne dann mit einem an die Omikron-Variante angepassten Vakzin fortgesetzt werden. "Wir werden so lange boostern und impfen, bis wir die Pandemie zu Ende gebracht haben", sagte der Minister. "Wir werden es mit diesem Haus schaffen, diese Pandemie zu Ende zu bringen in den nächsten Monaten", versprach der neue Gesundheitsmister.


Britische Regierung verurteilt "Abzockerei" bei Corona-Tests 

Die britische Regierung hat am Mittwoch die Ausbeutung von Reisenden durch private Corona-Testzentren als "Abzockerei" verurteilt. Andrew Tyrie, Mitglied des Oberhauses, beklagte in der BBC außerdem "irreführende Werbung" im Internet, schlechten Service und überhöhte Preise bei den Tests. Das Gesundheitsministerium bezeichnete es daraufhin als "inakzeptabel", wenn private Unternehmen in dieser Sache "Profit" auf Kosten von Urlaubern machten.


Biontech: Entwickeln bereits Omikron-Impfstoff 

Biontech und Pfizer arbeiten bereits an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Coronavirus. "Unter der Annahme, dass es gebraucht wird, entwickeln wir einen Omikron-Impfstoff mit voller Geschwindigkeit", sagte Biontechs Chief Medical Officer Özlem Türeci in einer Pressekonferenz. Es sei aber noch nicht klar, ob der existierende Impfstoff wirklich angepasst werden muss. Dazu fehlten noch Daten. Ein Omikron-Vakzin könnte ab März geliefert werden. "Wir machen bereits Kapazitäten für den Omikron-Impfstoff frei", fügte COO Sierk Poetting hinzu. Der Produktionsprozess sei gleich.


Biontech: Drei Impfstoff-Dosen neutralisieren Omikron-Variante 

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer weist bei der Impfung mit zwei Dosen gegen die neue Omikron-Variante eine deutlich geringere Wirksamkeit auf. Vorläufige Ergebnisse von Laboruntersuchungen hätten aber gezeigt, dass drei Impfdosen die Omikron-Variante neutralisieren, teilten die beiden Unternehmen mit. Eine zweifache Impfung dürfte immer noch Schutz gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bieten.


Linnemann warnt vor weiterer Zerrüttung durch allgemeine Impfpflicht 

Der Noch-Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU, Carsten Linnemann, sieht eine Impfpflicht in Deutschland skeptisch. Linnemann sagte im RBB, er sei für eine hohe Impfquote, das habe aber in den südlichen Ländern auch ohne Impfpflicht funktioniert. "Ich habe einfach die Sorge, dass wenn wir jetzt mit dieser Brechstange die Impfpflicht durchsetzen, dass wir dann noch mehr Zerrüttung erleben in unserer Gesellschaft und eben nicht die Impfquote nach oben ziehen." Die Sorge sei vielleicht unbegründet, aber es gebe auch Warnungen von Virologen, deren Meinung er teile. Er würde diese Debatte gern führen. Das Thema Corona eigne sich nicht für Streit.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 427,0 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen lag der Wert bei 427,0. Am Vortag hatte er noch bei 432,2 gelegen, vor einer Woche bei 442,9. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 69.601 Neuinfektionen verzeichnet. Seit Pandemiebeginn haben die Gesundheitsämter insgesamt 6.291.621 Fälle gemeldet. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 5.225.700. Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 527 auf 104.047. Am Dienstag waren 36.059 Neuinfektionen und 399 Todesfälle gemeldet worden, vor einer Woche 67.186 neue Infektionsfälle und 446 Todesopfer.


Norwegen kündigt wegen Omikron-Variante neue Corona-Maßnahmen an 

Die norwegische Regierung hat wegen der neuen Omikron-Variante des Coronavirus eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen angekündigt. "Die Situation ist jetzt so ernst, dass wir neue Maßnahmen ergreifen müssen, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten", sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Store am Dienstag. "Die Gefahr einer Überlastung der Gesundheitsdienste und die Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante erfordert jetzt neue strenge Maßnahmen in unserem Land". Ab Donnerstag um Mitternacht werden die Behörden die Zahl der Gäste in einer Wohnung auf zehn beschränken und die Maskenpflicht wieder einführen, wenn kein Abstand eingehalten werden kann. In Bars und Restaurants gibt es nur noch Tischbedienung. Die Maßnahmen sind zunächst auf vier Wochen befristet, es gibt jedoch Ausnahmen für die Weihnachtsfeiertage.


WHO-Experte: "Kein Grund zur Annahme" der Unwirksamkeit des Impfens bei Omikron 

Ein Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält es für "höchst unwahrscheinlich", dass die neue Omikron-Variante des Coronavirus den Schutz von Impfstoffen komplett aushebeln könnte. "Wir haben hochwirksame Impfstoffe, die sich bisher gegen alle Varianten als wirksam erwiesen haben, was schwere Erkrankungen und Krankenhausaufenthalte angeht", sagte der Leiter der WHO-Notfallabteilung, Michael Ryan, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass dies bei Omikron nicht der Fall sein könnte". Der irische Arzt bestätigte auch frühere Experteneinschätzungen, wonach eine Ansteckung mit der neuen Variante weniger schwere Symptome hervorrufen könnte. "Das allgemeine Verhalten, das wir bisher beobachten, zeigt keine Zunahme des Schweregrads", sagte er.

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December 08, 2021 12:53 ET (17:53 GMT)