Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Große Mehrheit junger Leute fühlt sich in Pandemie im Stich gelassen 

Eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat spürbar unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten und fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Das geht aus der Jugendstudie 2021 des Bundesverbandes deutscher Banken hervor. 85 Prozent der Befragten im Alter von 14 bis 24 Jahren fanden, dass die Politik sehr wenig bis wenig für sie getan habe. 82 Prozent fühlten sich im Vergleich mit älteren Menschen benachteiligt. Knapp die Hälfte sah ihre Zukunftschancen getrübt. "Die Jüngeren dürfen nicht Verlierer der Corona-Pandemie sein," sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Andreas Krautscheid. Es gelte umso mehr, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen.


Impfaktionswoche: FDP wirft Bundesregierung Versagen vor 

Der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit der am Montag gestarteten Impfaktionswoche scharf kritisiert. "Die Impfaktionswoche der Bundesregierung ist der klägliche Versuch von eigenem Versagen abzulenken", sagte Theurer dem Handelsblatt. Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) hätten Monate Zeit gehabt, eine breit angelegte Aufklärungs- und Informationskampagne in die Tat umsetzen. "Dafür müssen Prominente aus Kultur, Sport und Gesellschaft gewonnen werden, etwa Schauspieler, Fußballer oder Influencer aus den sozialen Medien." Stattdessen diene die Impfaktionswoche der Bundesregierung als "fadenscheiniger Vorwand, doch noch einen Impfzwang einzuführen".


Laschet vertraut beim Impfen auf Einsicht der Menschen 

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat sich angesichts der am Montag gestarteten deutschlandweiten Impfaktionswoche hoffnungsvoll gezeigt, dass sich weitere Menschen impfen lassen. "Ich vertraue noch auf die Einsicht der Menschen", sagte Laschet im ARD-Morgenmagazin. "Echte Impfverweigerer gibt es gar nicht so viele." Diejenigen, die bisher noch nicht den Schritt gemacht hätten, müsse man aber jetzt ermutigen. Man müsse auch klarmachen, dass das Leben "leichter" werde, wenn man geimpft sei, betonte Laschet unter anderem mit Blick darauf, dass Test demnächst selbst bezahlt werden müssten. "Ich bin nur gegen eine Impfpflicht, das habe ich immer gesagt und dabei will ich auch bleiben", betonte er aber.


Biontech-Chef: Impfung für Kinder noch 2021 realistisch 

Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass der Impfstoff seines Unternehmens für Fünf- bis Elfjährige noch dieses Jahr zum Einsatz kommen kann. "Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben - ja, das halte ich für realistisch", sagte Sahin dem Kölner Stadt-Anzeiger. "Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden", erklärte er im Hinblick auf das geplante Zulassungsverfahren des Biontech-Impfstoffes für die Fünf- bis Elfjährigen. Sahin rief im Gespräch mit der Zeitung zu weiteren Anstrengungen in der Impfkampagne auf.


Genereller Lockdown wäre viermal teurer als Ausschluss von Ungeimpften 

Ein erneuter Lockdown für alle Bundesbürger würde einem Bericht zufolge viermal so hohe finanzielle Schäden verursachen wie ein Ausschluss Ungeimpfter. Das zeigen Berechnungen des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), wie das Handelsblatt am Sonntag berichtete. Erneute Einschränkungen würden demnach je nach Ausgestaltung zwischen 6,5 und 52 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten.


Irak erhält mehr als 100.000 Impfdosen über Initiative Covax 

Der Irak hat am Sonntag 100.800 Impfdosen des Vakzins Astrazeneca erhalten. Es handele sich um eine Spende Italiens im Rahmen der internationalen Initiative Covax, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Insgesamt habe Italien die Lieferung von 15 Millionen Dosen zugesagt. Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus.


RKI: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 81,9 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist wieder gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, nahm der Wert leicht auf 81,9 (Vorwoche: 84,3) zu. Am Vortag hatte die Inzidenz noch bei 80,2 gelegen. Es war das erste Mal seit mehreren Tagen, dass die Inzidenz wieder anstieg. In den Vortagen war der Wert etwas zurückgegangen, nachdem er über Wochen hinweg kontinuierlich zugenommen hatte. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 5.511 (4.749) Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland stieg um 12 (8) auf nunmehr 92.618. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.831.800.

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September 13, 2021 05:32 ET (09:32 GMT)