Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Große Mehrheit fordert härtere Corona-Maßnahmen - Umfrage 

Eine Mehrheit von 71 Prozent der Bundesbürger ist im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer der Meinung, dass zur Bekämpfung der Pandemie härtere Maßnahmen erforderlich wären als von SPD, Grünen und FDP in der vergangenen Woche im Bundestag beschlossen. Nur 20 Prozent halten die beschlossenen Maßnahmen für ausreichend, so das Ergebnis der vom Forsa Institut durchgeführten Umfrage. Auch die Anhänger von SPD (75 Prozent), Grünen (75 Prozent) und FDP (60 Prozent) halten die Maßnahmen mehrheitlich für unzureichend. Eine große Mehrheit der Bundesbürger ist der Meinung, dass sich weder die drei Ampel-Parteien (73 Prozent) noch der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (70 Prozent) bisher in ausreichendem Maße um die Bekämpfung der Corona-Pandemie gekümmert haben.


Jüngere Menschen in Deutschland mehrheitlich für Impfpflicht 

Jüngere Menschen in Deutschland sehen sich laut einer aktuellen Studie in der Corona-Pandemie im Zwiespalt: Einerseits hält eine klare Mehrheit der unter 30-Jährigen laut der noch unveröffentlichten Analyse "Generation Z & Health" der pronova BKK zufolge eine generelle Impfpflicht für richtig und notwendig. Andererseits wendet sich in der Studie, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, ebenfalls eine Mehrheit gegen Druck und Ausgrenzung. Rund 67 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren befürworten demnach eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus. 70 Prozent sprachen sich für eine partielle Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegerinnen und Pfleger sowie Lehrkräfte aus.


WHO befürchtet 700.000 weitere Corona-Tote in Europa bis März 2022 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet einen bedeutenden Anstieg der Todeszahlen durch die Corona-Pandemie in Europa. "Die kumulierten gemeldeten Todesfälle bis zum Frühjahr nächsten Jahres werden voraussichtlich über 2,2 Millionen erreichen", erklären die Experten in einem am Dienstag in Kopenhagen vorgestellten Bericht. Demnach ist davon auszugehen, dass die Intensivstationen in 49 von 53 europäischen Ländern bis März 2022 "stark oder extrem" ausgelastet sein werden. Bislang sind in Europa seit Ausbruch der Pandemie nachweislich 1,5 Millionen Menschen durch das Coronavirus gestorben.


Nordrhein-Westfalen führt 2G-Regelung für Kultur und Freizeit ein 

In Nordrhein-Westfalen dürfen ab Mittwoch wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen nur noch Geimpfte und Genesene an Kultur- und Freizeitveranstaltungen teilnehmen. Mit der angepassten Coronaschutzverordnung des Landes tritt unter anderem eine 2G-Regelung für Museen, Ausstellungen, Konzerte und Tierparks in Kraft, wie das Landesgesundheitsministerium am Dienstag bekanntgab. In Einrichtungen mit besonders hohem Infektionsgeschehen müssen Geimpfte und Genesene zusätzlich ein negatives Testergebnis nachweisen.


Bei der Deutschen Bahn gilt ab Mittwoch 3G 

In den Zügen und Bussen der Deutschen Bahn (DB) gilt ab Mittwoch die 3G-Regel. Fahrgäste müssen also geimpft, genesen oder getestet sein und dies nachweisen. Die Kontrolle in den Zügen erfolge stichprobenartig durch Sicherheits- und Kontrollpersonal der Bahn, teilte der Konzern am Dienstag mit. Sollte die DB einen Beförderungsausschluss aussprechen müssen, könne sie bei Problemen die Bundespolizei um Unterstützung bitten. Mit der 3G-Regel setze die Bahn die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie um, betonte der Konzern. Ausgenommen sind demnach Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sowie Schülerinnen und Schüler.


Thüringen führt nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte ein 

Auch in Thüringen werden angesichts der hohen Infektionszahlen die Corona-Beschränkungen verschärft. Die neue Corona-Schutzverordnung, die das Thüringer Kabinett am Dienstag beschloss, sieht zunächst bis Mitte Dezember nächtliche Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr vor. In vielen Bereichen gilt künftig zudem die 2G-Regel, dass heißt, nur Geimpfte und Genesene haben Zutritt. Wie schon in Sachsen und anderswo werden auch in Thüringen sämtliche Weihnachtsmärkte abgesagt. Die Verordnung, die bis zum 21. Dezember gelten soll, muss am Mittwoch auf einer Sondersitzung des Landtags noch abschließend beraten werden und soll dann direkt in Kraft treten. Die rot-rot-grüne Minderheitsregierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat im Parlament keine eigene Mehrheit.


Berlin führt in Teilen des Einzelhandels 2G ein 

Berlin führt in Teilen des Einzelhandels ab Samstag eine 2G-Regel ein. Ausnahmen gibt es für Supermärkte, Drogerien und Apotheken. Eine generelle Absage für Weihnachtsmärkte wird es nicht geben, kündigte der Berliner Senat an. Für Kulturveranstaltungen gelten 2G und weitere Maßnahmen wie entweder Maskenpflicht, Abstandsregeln, Kapazitätsobergrenzen oder zusätzliche Testpflicht. Bei Sportausübung in geschlossenen Räumen gilt weiterhin 2G und zusätzlich entweder ein Mindestabstand oder ein zusätzlicher negativer Testnachweis. Anders als im benachbarten Bundesland Brandenburg wird in Berlin die Schulpräsenz nicht aufgehoben und die Weihnachtsferien nicht vorgezogen. Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz erklärte, dass die Infektionslage in Brandenburg deutlich angespannter sei als in Berlin.


Niedersachsen setzt ab Mittwoch weitreichende 2G-Regeln in Kraft 

Angesichts der eskalierenden Coronalage greifen in Niedersachsen ab Mittwoch noch einmal schärfere 2G-Regeln. So sind sämtliche Einrichtungen des Freizeit-, Kultur-, Gastronomie- und Sportbereichs nur für Geimpfte und Genesene zugänglich, wie die Landesregierung am Dienstag in Hannover nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Das gilt draußen auch für Weihnachtsmärkte. Zudem bleibt trotz 2G überall die Maskenpflicht als zusätzliche Schutzmaßnahme in Kraft. Nach Angaben der Landesregierung steht Niedersachsen darüber hinaus mit einer Hospitalisierungsquote von derzeit 5,7 bereits kurz vor einer weiteren Verschärfung, wonach für alle Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten im Innenbereich sowie auf Weihnachtsmärkten und bei körpernahen Dienstleistungen auf eine 2G-Plus-Regel umgestellt würde. Dann müssten auch alle Geimpften und Genesenen zusätzlich einen Coronatest vorweisen.


EU will in Corona-Welle neue Reisebeschränkungen verhindern 

Wegen der massiv gestiegenen Corona-Infektionen in Deutschland, Österreich und anderen EU-Staaten wächst die Furcht vor neuen Reisebeschränkungen. Deutschland und Luxemburg forderten deshalb am Dienstag beim Treffen der Europaminister in Brüssel ein abgestimmtes Vorgehen. Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn plädierte für eine einheitliche Regelung dazu, "wann die Impfungen ablaufen oder wann die Booster-Impfung kommen muss". Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) forderte, das digitale EU-Impfzertifikat nachzubessern.


Ökonomen fürchten durch Corona-Comeback Folgen für die Konjunktur 

Die stark steigenden Corona-Infektionszahlen können nach Ansicht von Ökonomen die wirtschaftliche Erholung in Deutschland spürbar bremsen. "Ein dynamisches Pandemiegeschehen dürfte die wirtschaftlichen Aktivitäten einschränken, da vielerorts aus Sorge vor Ansteckung auf Konsum verzichtet wird", sagte die Wirtschaftsweise Veronika Grimm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar könne eine Ausweitung von 2G-Regeln und eine Testpflicht am Arbeitsplatz helfen, die Dynamik des Pandemiegeschehens abzuschwächen. Zweifelhaft sei aber, ob die Maßnahmen ausreichten. Es müsse auch über eine Impfpflicht nachgedacht werden, sagte Grimm.

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November 23, 2021 08:49 ET (13:49 GMT)