Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Gesundheitsminister der Länder folgen Stiko-Empfehlung zu Auffrischungsimpfungen 

Die Gesundheitsminister der Länder folgen dem Beschluss der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Auffrischungsimpfungen bereits nach drei Monaten. Die entsprechende Empfehlung sei bei einem Videogespräch der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Mittwochabend begrüßt worden, erklärte der bayerische Ressortchef und derzeitige GMK-Vorsitzende Klaus Holetschek (CSU). Voraussetzung für eine schnelle Booster-Kampagne sei allerdings, dass der Bund genügend Impfstoff bereitstelle. "Denn der Impfstoff ist auch jetzt das Nadelöhr", erklärte Holetschek.


Österreich verschärft Maßnahmen aus Angst vor Omikron-Welle 

Aus Angst vor einer sich abzeichnenden Omikron-Welle verschärft Österreich nach Weihnachten seine Corona-Maßnahmen. Ab dem 27. Dezember werde die Gastronomie-Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt, teilte die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, mit. Dies gelte ausdrücklich auch für Silvester. Zudem sind nicht nur Restaurants betroffen, sondern auch Hotels. Ein Umgehen der Sperrstunde beispielsweise in Hotelbars soll damit verhindert werden.


Pfizer erhält US-Zulassung für Corona-Medikament Paxlovid 

Der US-Pharmakonzern Pfizer hat in den USA grünes Licht für sein neues Corona-Medikament Paxlovid bekommen. Die Genehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA erlaubt es Ärzten, Hochrisikopatienten ab 12 Jahren das Medikament zu einem frühen Zeitpunkt im Krankheitsverlauf zu verschreiben, kurz nachdem sie Symptome entwickelt haben. Die Behörde erklärte, Paxlovid sei sicher und bezeichnete das Mittel als "ein wichtiges Instrument zur Reduzierung von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen".


OVG Nordrhein-Westfalen lehnt Eilantrag gegen 2G-Regel im Einzelhandel ab 

Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen hat einen Eilantrag gegen die 2G-Regel im Einzelhandel abgelehnt. Die Regelung, die auch in anderen Bundesländern gilt, verstoße "nicht offensichtlich gegen den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung. Das Land könne davon ausgehen, dass die 2G-Regelung im Einzelhandel zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beitrage und eine Überlastung der medizinischen Behandlungskapazitäten vermeiden helfe.


Erstmals über 100.000 Corona-Neuinfektionen in Großbritannien 

In Großbritannien hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen erstmals die Schwelle von 100.000 überschritten. Es seien innerhalb von 24 Stunden 106.122 Ansteckungen registriert worden, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit. Hauptgrund für die regelrechte Explosion der Infektionszahlen im Königreich ist die Omikron-Variante des Coronavirus.


Türkei erteilt Notfallzulassung für selbstentwickelten Impfstoff Turkovac 

Ein von türkischen Forschern entwickelter Impfstoff hat eine Notfallzulassung für die Türkei bekommen. Turkovac könne bereits zum Ende der kommenden Woche landesweit zum Einsatz kommen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Nach seinen Angaben hatte die dritte und letzte klinische Studie mit 40.800 Probanden im Juni begonnen, der Antrag auf eine Notfallzulassung bei der seinem Ministerium unterstellten Medikamentenbehörde TITCK wurde im November gestellt. Offizielle Daten zur Wirksamkeit von Turkovac wurden zunächst nicht veröffentlicht.


Paris rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Fällen pro Tag am Jahresende 

Die französische Regierung rechnet mit mehr als 100.000 Corona-Infektionsfällen pro Tag zum Jahresende. Gesundheitsminister Olivier Véran führte dies am Mittwoch auf die rasche Verbreitung der Omikron-Variante zurück. Omikron dürfte zwischen Weihnachten und Neujahr zur vorherrschenden Variante des Coronavirus im Land werden, sagte Véran dem Sender BMF-TV. Am selben Tag startete die Impfkampagne für Kinder zwischen fünf und elf Jahre. Am Dienstag wurden in Frankreich knapp 73.000 neue Infektionsfälle binnen eines Tages registriert, in den Tagen davor waren es durchschnittlich mehr als 54.000.


Chinesische Stadt Xi'an verhängt Lockdown für über 13 Millionen Einwohner 

Die nordchinesische Stadt Xi'an hat am Mittwoch einen strikten Corona-Lockdown für ihre über 13 Millionen Einwohner verhängt. Wegen dutzender Corona-Fälle wurden zudem die bereits bestehenden Reisebeschränkungen drastisch verschärft und die Stadt nach außen so gut wie abgeriegelt, um eine Verbreitung des Coronavirus im Land zu verhindern. Die chinesische Hauptstadt Peking will im Februar die Olympischen Winterspiele ausrichten.


Britische Regierung kauft Millionen weiterer Corona-Pillen von Pfizer und MSD 

Die britische Regierung hat einen Liefervertrag für Millionen weitere Dosen zweier Corona-Medikamente in Pillenform abgeschlossen. Großbritannien erhalte ab Anfang des kommenden Jahres insgesamt 4,25 Millionen Einheiten der Medikamente der US-Pharmakonzerne MSD und Pfizer, teilte die Regierung in London am Mittwoch mit. Großbritannien hatte das MSD-Medikament mit dem Wirkstoff Molnupiravir bereits Anfang November als erstes Land weltweit zugelassen. Das Pfizer-Mittel mit dem Wirkstoff Ritonavir ist noch nirgends zugelassen.


Lauterbach: Omikron-Welle lässt sich nicht mehr verhindern 

Eine fünfte Corona-Welle lässt sich nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch in Deutschland nicht mehr aufhalten. Es gebe in Deutschland inzwischen so viele Infektionen mit der Omikron-Variante, "dass wir davon ausgehen müssen, dass sich die Omikron-Welle in Deutschland nicht mehr verhindern lässt", sagte Lauterbach am Mittwoch in Berlin. Das wichtigste Instrument im Kampf gegen diese Infektionswelle sei eine "besonders offensive" Booster-Impfkampagne, betonte Lauterbach.


Brinkhaus: Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern unzureichend 

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat die Corona-Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz als unzureichend kritisiert. Was bei dem Bund-Länder-Treffen am Dienstag vereinbart worden sei, sei "zu wenig" und komme "zu spät", sagte Brinkhaus am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Für ihn sei es "unverständlich, dass man erst nach Weihnachten mit den Maßnahmen anfängt".


Handelsverband begrüßt nach Bund-Länder-Runde Verzicht auf Lockdown 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat den Verzicht auf einen Lockdown mit Geschäftsschließungen nach der Bund-Länder-Runde begrüßt. "Bund und Länder machen deutlich, dass ein Zurück in einen pauschalen und unverhältnismäßigen Lockdown keine Lösung ist", erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch. Die Notlage der Händler habe sich jedoch verschärft, der HDE forderte deshalb zugleich eine Anpassung der Wirtschaftshilfen.


Wissing kritisiert Distanzierung mehrere Länder von Corona-Beschlüssen 

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Unverständnis dafür geäußert, dass sich mehrere Bundesländer von den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Politik distanziert haben. "Ich halte wenig davon, dass man in einer Konferenz etwas vereinbart und hinterher erklärt, dass man damit unzufrieden ist", sagte der FDP-Politiker am Mittwoch im Morgenmagazin der ARD. Er könne darüber "nur den Kopf schütteln".


 Krankenhäuser zweifeln ausreichende Wirksamkeit neuer Kontaktbeschränkungen an 

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, hat bezweifelt, dass die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz für die Bekämpfung der fünften Corona-Welle ausreichend sind. Es sei "fraglich, ob die Beschränkungen ausreichen, um die Welle flach zu halten und eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden", sagte Gaß den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Mit der wesentlich ansteckenderen Omikron-Variante des Coronavirus stünden die Krankenhäuser "vor der bisher größten Herausforderung in dieser Pandemie".


Spanien meldet neuen Tageshöchstwert an Infektionen 

Spanien hat am Dienstag einen neuen Tageshöchstwert an Corona-Ansteckungen verzeichnet. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 49.823 neue Corona-Fälle gemeldet. Die wesentlich ansteckendere Omikron-Variante machte dabei bereits fast die Hälfte aller neuen Fälle aus. Laut Ministerium machte sie 47,2 Prozent der zwischen dem 6. und 12. Dezember festgestellten Fälle aus. Der bisherige Tagesrekord lag bei 39.000 Fällen innerhalb von 24 Stunden im Januar. Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante trifft sich die Regierung mit den Präsidenten der Regionen zu einer außerordentlichen Sitzung, um zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu debattieren.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/err

(END) Dow Jones Newswires

December 22, 2021 16:37 ET (21:37 GMT)