Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Frankreich verzichtet auf das Schließen von Schulklassen 

Angesichts massiv steigender Infektionszahlen verzichtet Frankreich künftig auf das Schließen ganzer Schulklassen bei einzelnen Corona-Fällen. Das Bildungsministerium veröffentlichte die neuen Regeln am Sonntagabend wenige Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien. Zugleich gelten in Frankreich seit Montag verschärfte Corona-Vorschriften, etwa zum Tragen von Masken und zur Heimarbeit. Die Nationalversammlung debattiert ein Gesetz, das den Impfdruck erhöhen soll. Im Fall eines positiven Schülers muss künftig die gesamte Klasse getestet werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei Corona-Fällen geschlossen wird, gilt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren landesweit mehr als 3.000 Klassen geschlossen.


Kinderärzte warnen vor neuen Schulschließungen 

Zum Schulstart in mehreren Bundesländern haben Kinderärzte dazu aufgerufen, trotz der sich ausbreitender Omikron-Virusvariante am Präsenzunterricht festzuhalten. "Es gibt eine klare und unmissverständliche Zusage der Politik, Schulschließungen - wenn überhaupt - als allerletzte Maßnahme in Betracht zu ziehen", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der Online-Ausgabe der Ärzte Zeitung. "Auf dieser Zusage beharren wir."


Chaos im US-Flugverkehr dauert an 

Durch das Coronavirus verursachter Personalmangel und schlechtes Wetter beeinträchtigen weiter massiv den Flugverkehr in den USA. Nach Angaben der Website Flightaware.com wurden am Sonntag (Ortszeit) - einem wegen des Rückreiseverkehrs nach den Feiertagen wichtigen Tag - mehr als 2.650 Flüge gestrichen. Zudem hatten demnach fast 8.600 Flüge Verspätung.


Grünen-Gesundheitsexperte warnt vor Vergleich mit Dänemark 

Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnt davor, Daten aus Dänemark und Großbritannien über mildere Omikron-Verläufe auf Deutschland zu übertragen. "Unsere Bevölkerung ist älter, schlechter geimpft und damit weniger immunisiert als etwa in Dänemark oder Großbritannien", sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sollten wir erkennen, dass Omikron bei uns zu deutlich mehr Klinikeinweisungen führt und die Infrastruktur massiv bedroht, hilft nur noch ein Lockdown." Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante forderte er zudem für die ersten beiden Wochen nach den Weihnachtsferien tägliche PCR-Tests in den Schulen.


Wüst will kürzere Quarantäne für Geboosterte 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst will bei den Bund-Länder-Beratungen am Freitag über eine Änderung der Quarantäne-Pflicht sprechen. "Es könnte eine unterschiedliche Quarantäne-Regel geben mit Blick darauf, ob man dreimal geimpft ist oder nicht", sagte Wüst im ARD-Morgenmagazin. Kürzere Quarantäne-Regeln nur für Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur sieht er hingegen kritisch. Wichtig sei ihm zudem, dass in den Schulen so lange "wie irgend möglich" Präsenzunterricht ermöglicht wird. Wichtig sei auch, dass die Impfpflicht wie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt im Februar komme.


Ifo: Corona schiebt Homeoffice erneut an 

Die steigenden Corona-Zahlen haben mehr Beschäftigte ins Homeoffice zurückgebracht. Laut Mitteilung des Ifo-Instituts arbeiteten im Dezember dort zeitweise 27,9 Prozent der Beschäftigten, im August waren es 23,8 Prozent. Am Höchststand im März waren es 31,7 Prozent. Der jüngste Anstieg ging demnach quer durch alle Branchen. Bei den Dienstleistern stieg der Anteil von 33,4 auf 38,2 Prozent, im Großhandel von 15,8 auf 20,8 Prozent, in der Industrie von 16,4 auf 19,7 Prozent, im Einzelhandel von 5,3 auf 6,6 Prozent und auf dem Bau von 5,0 auf 8,5 Prozent.


Evotec bekommt 7,5 Mio Euro für Entwicklung eines COVID-19 Medikaments 

Evotec hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 7,5 Millionen Euro zur Entwicklung von EVT075, einem potenziellen immunmodulatorischen Medikament gegen Covid-19 erhalten. Wie die Evotec SE mitteilte, ist der Konzern eines von drei Unternehmen, die die Förderung bekommen. Das Ministerium fördert die klinische Entwicklung neuartiger Therapieansätze gegen Covid-19.


Zwei hohe Funktionäre in Xi'an wegen Corona-Ausbruchs von Posten entfernt 

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch in der chinesischen Millionenmetropole Xi'an sind zwei dortige hochrangige Funktionäre der Kommunistischen Partei von ihren Posten entfernt worden. Der Schritt soll laut der Stadtverwaltung dafür sorgen, dass die Anstrengungen zur "Epidemie-Prävention und -Kontrolle verstärkt" werden, wie Lokalmedien am Sonntag berichteten. In Xi'an gilt seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown. Die Zahl der Neuinfektionen in der Stadt mit 13 Millionen Einwohnern ist inzwischen gesunken. Am Montag gaben die Behörden 90 neue Ansteckungsfälle bekannt. Am Sonntag waren es 122 gewesen, am Samstag 174. Seit dem 9. Dezember wurden in Xi'an mehr als 1600 Corona-Infektionsfälle verzeichnet.


Fauci: "Fast vertikaler Anstieg" der Corona-Infektionen in den USA 

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante erleben die USA nach Angaben des führenden Epidemiologen Anthony Fauci derzeit "fast einen vertikalen Anstieg" der Corona-Neuinfektionen. "Wir befinden uns definitiv mitten in einem sehr ernsten Anstieg und Aufwärtstrend der Fälle", sagte Fauci am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Dass die Kurve der Neuinfektionen so steil in die Höhe schieße, sei "wirklich beispiellos". Am Freitag waren in den USA mehr als 440.000 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Das waren fast genau 200.000 mehr als bei dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Februar.


Neuinfektionen in Österreich in einer Woche fast verdoppelt - bei weniger Tests 

In Österreich hat sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb einer Woche fast verdoppelt, obwohl weniger Tests vorgenommen worden sind. Die Behörden registrierten am Sonntag 3.283 Neuansteckungen binnen eines Tages. Vor einer Woche lag die Zahl noch bei 1.717. Auffällig war die hohe Positivrate der PCR-Tests, die mit 1,7 Prozent mehr als dreimal so hoch war wie vor einer Woche mit 0,6 Prozent. Dabei wurden nur rund 190.000 PCR-Testungen registriert - vergangenen Sonntag noch 280.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 234,6 Fälle pro 100.000 Einwohner. 70,8 Prozent der Österreicher sind vollständig geimpft.

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DJG/AFP/hab

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January 03, 2022 04:53 ET (09:53 GMT)