Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


FDP mit Fünf-Punkte-Plan gegen Corona 

FDP-Chef Christian Lindner hat einen Fünf-Stufen-Plan für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vorgestellt, mit dem eine Rückkehr zum öffentlichen Leben ermöglicht werden soll. Nötig seien Wenn-Dann-Regeln, die die regionale Verbreitung des Coronavirus berücksichtigten. Auch müsse eine systematische Teststrategie durchgeführt und die Risikogruppen besser geschützt werden, wie beispielsweise durch Unterstützung der Bundeswehr. Um den Präsenzunterricht in Schulen wieder zu ermöglichen, sollten Luftfilter eingesetzt und auch verwaiste Kino- und Hotelsäle für den Präsenzunterricht genutzt werden. Wichtig sei ein Impfgipfel, damit der miserable Impfstart in Deutschland beendet werde. Auch sei eine verbesserte Digitalisierung nötig, um die Nachverfolgung der Infektionsketten zu verbessern.


Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen "müssen liefern" 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."


Studie: Corona zerstört mehr als eine halbe Million Jobs 

Infolge der Covid-19-Pandemie brechen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze weg. Zugleich könne der Gebäudesektor wegen der Klimaschutzanstrengungen knapp ein Viertel dieser Arbeitslosen durch neue Stellen auffangen, wie eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos AG ergab. Die Branche umfasst neben Maurern und Malern auch die Elektrotechnik, Logistik, das Ingenieurswesen, Bürokräfte und IT. Um die pandemiebedingten Jobverluste abzufedern, müssten Fachkräfte nicht nur genau informiert, sondern auch passgenau qualifiziert und langfristig gebunden werden, sagte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands für energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG).


   Hersteller warnt vor Engpässen bei Spezialspritzen 

Pläne, aus den Impfstoff-Ampullen von Biontech/Pfizer sechs statt fünf Dosen zu entnehmen, könnten durch Lieferengpässe bei den Spezialspritzen gefährdet werden. Wie ein Sprecher des US-Herstellers Becton Dickinson (BD) AFP mitteilte, handelt es sich bei den Spritzen um ein Nischenprodukt, und da die Nachfrage für gewöhnlich sehr gering ist, würde es einige Zeit dauern, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Der neue US-Präsident Joe Biden hat versprochen, in den ersten einhundert Tagen seiner Amtszeit einhundert Millionen Impfungen zu ermöglichen. Der Mangel an Spezialspritzen, ohne die eine Impfdosis pro Ampulle verloren ginge, dürfte diesen Zeitplan ebenfalls erschweren. BD arbeite bei diesem Thema "proaktiv mit der US-Regierung zusammen", sagte der Sprecher.


   Walter-Borjans fordert Corona-Zuschlag von 200 Euro für Bedürftige 

Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat sich für einen Corona-Zuschlag von einmalig 200 Euro für Bedürftige ausgesprochen. Schon im Sommer bei den Verhandlungen zum Konjunkturpaket habe die SPD einen Bonus von 100 Euro gefordert, sei damals aber am Koalitionspartner Union gescheitert. "Wir sind der Meinung, dass die Situation um so vieles ernster geworden ist, dass wir eher über 200 als über 100 Euro reden müssen", sagte er in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv. Beim Koalitionsausschuss, voraussichtlich in der kommenden Woche, werde man mit der Union über das Thema reden müssen.


   Städte- und Gemeindebund fordert baldige Lockerungen 

Deutschlands Kommunen dringen auf baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Es brauche eine "klare, abgestufte Exit-Strategie aus dem Lockdown", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Infektionszahlen seien derzeit zwar noch zu hoch, "aber sie sinken", betonte er. Deshalb sei die Politik gefordert, "jetzt klare Perspektiven aufzuzeigen: Ab welchen Inzidenzwerten sollen welche Lockerungen gelten?" Landsberg betonte, das werde natürlich regional unterschiedlich sein. Im Vordergrund müssten aber überall die Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen. "Auch die Wirtschaft braucht diese Signale für eine solide Planung", betonte er. Konkret forderte Landsberg, dem Einzelhandel "durch mehr verkaufsoffene Sonntage zusätzliche Perspektiven zu eröffnen".


   Spahn dringt auf "fairen Anteil" an Impfstoff von Astrazeneca 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts der von dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca angekündigten verzögerten Lieferung von Impfstoff in die Europäische Union (EU) auf eine Gleichbehandlung mit Großbritannien gedrungen, das von den Lieferschwierigkeiten nicht betroffen sein soll. "Nun kann ich bei einem komplexen Prozess wie der Impfstoffproduktion auch verstehen, wenn es einmal zu Produktionsproblemen kommt, aber dann muss es eben auch alle fair und gleich betreffen", sagte Spahn im ZDF-Morgenmagazin. "Hier geht es nicht um 'EU first', hier geht es um 'Europe's fair share', also den fairen Anteil."


   Mexiko bestellt 24 Millionen Dosen des russischen Corona-Impfstoffs 

Mexiko hat 24 Millionen Dosen des russischen Anti-Corona-Impfstoffs Sputnik V bestellt. Das teilte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Montag nach einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin mit. Der Einsatz von Sputnik V muss aber noch von den mexikanischen Aufsichtsbehörden genehmigt werden.


   Mehr als 6.400 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 6400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 6.408 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.148.077. Nach Angaben des RKI wurden zudem 903 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 52.990.

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January 26, 2021 06:21 ET (11:21 GMT)