Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EMA geht von Wirksamkeit von Impfstoffen gegen indische Corona-Variante aus 

Die auf mRNA-Technologie basierenden Corona-Impfstoffe scheinen nach Angaben der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine gute Wirksamkeit gegen die indische Variante des Coronavirus aufzuweisen. Es gebe "vielversprechende" Hinweise darauf, dass die Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna in der Lage seien, diese Corona-Mutante zu "neutralisieren", sagte Marco Cavaleri von der EMA am Mittwoch in Amsterdam. Auch bei den anderen Impfstoffen gegen das Coronavirus gehe die EMA bislang davon aus, dass sie gegen die indische Variante wirkten, sagte Cavaleri weiter. Hier müsse aber noch auf weitere Daten zum Einsatz des Impfstoffs von Astrazeneca in Indien gewartet werden. "Bis jetzt sind wir insgesamt ziemlich zuversichtlich, dass die Impfstoffe im Allgemeinen diese Variante abdecken werden", sagte der Italiener.


Bayern und Baden-Württemberg beenden Priorisierung für Hausärzte 

Bayern und Baden-Württemberg beenden für alle zugelassenen Corona-Impfstoffe die staatliche Priorisierung für Hausarztpraxen. Ab der kommenden Woche können die niedergelassenen Ärzte ohne staatliche Vorgaben über die Vergabe der Impfstoffe entscheiden, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) in München und Stuttgart ankündigten. Söder sagte, in Bayern solle es in den staatlichen Impfzentren vorerst bei der Priorisierung nach Impfgruppen bleiben. Bei den Hausärzten gebe es dagegen mehr Flexibilität. Lucha erklärte, mit der Entscheidung für die Priorisierung werde den Ärzten mehr Flexibilität bei der Organisation der Impfungen und der Terminvergabe gegeben.


Spahn: Auch Paris für EU-Bestellung verschiedener Vakzine 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht auch von Frankreich Unterstützung für seinen Vorstoß, dass die Europäische Kommission auch für die kommenden beiden Jahren Corona-Impfstoffe von mehreren Herstellern bestellen sollte. Spahn sagte, die Gesundheitsminister der Europäischen Union würden darüber in der nächsten Woche beraten. Spahn wollte sich nicht dazu äußern, ob neben dem Impfstoff von Biontech und Pfizer auch der deutsche mRNA-Hersteller Curevac als Lieferant eines Impfstoffes in Erwägung gezogen werden sollte. Bislang ist der Curevac-Impfstoff in der EU noch nicht zugelassen.


Moderna liefert 25 Millionen Impfstoffdosen an Australien 

Der US-Pharmakonzern Moderna hat eine Vereinbarung zur Lieferung von 25 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs mit Australien geschlossen. Zehn Millionen Dosen sollen dieses Jahr geliefert werden. Darüber hinaus will Moderna im kommenden Jahr 15 Millionen Dosen eines neuen Impfstoffs bereitstellen, der gegen neue Varianten des Virus schützen soll.


Experten: Corona-Pandemie "hätte verhindert werden können" 

Die weltweite Verbreitung des Coronavirus hätte nach Ansicht unabhängiger Experten vermieden werden können. Die Pandemie mit ihren schrecklichen Auswirkungen "hätte verhindert werden können", heißt es in einem in Genf vorgelegten Bericht eines von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beauftragten Expertenkomitees. Dafür aber hätten die Corona-Warnsignale früher beachtet werden und unter anderem die WHO früher Alarm schlagen müssen.


Reisen im Sommer wird wieder einfacher 

Im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen erleichtert die Bundesregierung das Reisen in Europa. Vor allem für Familien wird es leichter, wie aus der am Mittwoch vom Bundeskabinett gebilligten Einreiseverordnung hervorgeht. Eltern müssen demnach geimpft sein, Kinder hingegen nicht. Geimpfte und Genesene brauchen bei Einreisen keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt aber nicht bei der Ankunft aus einem Virusvariantengebiet. Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, können sich der neuen Verordnung zufolge freitesten, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen. Dafür reicht ein Antigentest, der nicht älter ist als 48 Stunden ist - oder ein PCR-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden ist. Mit der Neuregelung entfallen wesentliche Hürden für den Urlaub im Sommer.


Scholz: Regierung soll im Mai klare Aussage über Urlaubsperspektive machen 

Die Bundesregierung soll nach den Worten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) den Bundesbürgern noch im laufenden Monat eine klare Perspektive für den Sommerurlaub geben. "Bis Ende Mai sollten wir den Bürgerinnen und Bürgern eine klare Ansage machen, ob sie in den Schulsommerferien wieder in den Urlaub fahren können, damit sie die Ferien noch planen können", sagte Scholz der Rheinischen Post. "Aus meiner Sicht spricht vieles dafür, dass dank dem wachsenden Impftempo und der sinkenden Infektionszahlen zumindest Ferien im Inland und einigen anderen Ländern wieder möglich werden", sagte der SPD-Kanzlerkandidat. "Vieles deutet darauf hin, dass wir die Corona-Krise im Sommer weitgehend überstanden haben werden, dann wird das Wirtschaftswachstum wieder ordentlich anziehen", sagte er.


Indien überschreitet Schwelle von 250.000 Corona-Toten 

Indien hat am Mittwoch die Schwelle von 250.000 Corona-Toten überschritten. Nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums wurde binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert von 4.205 Todesfällen registriert. Die Gesamtzahl der Todesopfer stieg damit auf 254.197. Mit fast 350.000 Neuinfektionen stiegt die Zahl der insgesamt registrierten Infektionen am Mittwoch auf 23,3 Millionen. Indien verzeichnet damit die zweithöchste Fallzahl hinter den USA. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Todesfälle weitaus höher ist. Besonders in den ländlichen Gegenden, wo zwei Drittel der indischen Bevölkerung leben, scheint sich das Virus derzeit ungebremst auszubreiten.


WHO: Indische Corona-Variante in mehr als 44 Ländern nachgewiesen 

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in mehr als 44 Länder ausgebreitet. Die erstmals im Oktober aufgetretene Mutante sei in mehr als 4.500 Proben einer Datenbank "aus 44 Ländern in allen sechs WHO-Regionen" nachgewiesen worden, teilte die UN-Organisation am Mittwoch mit. Zudem lägen Berichte über Nachweise aus fünf weiteren Ländern vor.


RKI meldet fast 15.000 Corona-Neuinfektionen 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 14.909 (Vorwoche: 18.034) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 268 (285) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 107,8 von 115,4 am Vortag bzw 132,8 in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.548.285 (3.451.550). Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 85.380 (83.876).


Französische Nationalversammlung stimmt gegen Corona-"Gesundheitspass" 

Die französische Nationalversammlung hat überraschend gegen den von der Regierung geplanten Corona-"Gesundheitspass" gestimmt. Der entsprechende Abschnitt des Gesetzentwurfs für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Gesundheitsnotstand wurde am Dienstagabend mit 108 zu 103 Stimmen abgelehnt. Der Pass war ein wichtiger Bestandteil des Lockerungsplans von Präsident Emmanuel Macron. Darin sollten nach Vorstellung der französischen Regierung neben Negativ-Tests auch Impfungen oder eine überstandene Covid-19-Erkrankung verzeichnet werden. Der Pass sollte Reisen außerhalb Frankreichs und den Besuch von Sportveranstaltungen und anderen Veranstaltungen mit großen Menschenmengen ermöglichen.

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May 12, 2021 11:08 ET (15:08 GMT)