Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dreyer fordert bundeseinheitliche 2G-Regelungen 

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Lage auf bundeseinheitliche 2G-Regelungen gepocht. "Ich halte es für sinnvoll, dass wir bei der MPK eine bundeseinheitliche Regelung für die Umsetzung finden, für welche Bereiche künftig nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt haben, weil für sie eine geringere Gefahr besteht, selbst schwer zu erkranken und weil von ihnen gleichzeitig ein geringeres Risiko ausgeht, andere anzustecken", sagte Dreyer der Rheinischen Post. Das gelte nicht für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, oder für Kinder, für die es noch gar keine Impfempfehlung gebe.


Pfizer erhält US-Großauftrag für Corona-Pille - Warten auf Zulassung 

Der Pharmakonzern Pfizer wird die US-Regierung mit 10 Millionen Dosen seines antiviralen Covid-19-Medikaments namens "Paxlovid" beliefern. Sobald das Medikament zugelassen ist, winkt Pfizer ein Erlös von 5,3 Milliarden US-Dollar. Der Konzern hat eine Notfallzulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt. Pfizer arbeitet außerdem an Zulassungsanträgen an Behörden auf der ganzen Welt. Das Medikament wird oral eingenommen und gilt daher als Game Changer in der Pandemiebekämpfung.


BGA gegen Homeoffice-Pflicht 

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hält den Bundestagsbeschluss zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes grundsätzlich für richtig, kritisiert aber die vorgesehene Homeoffice-Pflicht. "Die rapide steigende Zahl an Infektionen ist dramatisch. Es ist deshalb richtig, dass der Bundestag und die Bundesregierung handeln", erklärte BGA-Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg. Für eine vernünftige Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz sei es wichtig, dass Arbeitgeber nun auch rechtlich abgesichert nach dem Impf-, Genesenen- und Teststatus fragen dürften. "Die vergangenen Corona-Monate haben uns gezeigt, wie flexibel Arbeit auch ohne eine sogenannte Homeoffice-Pflicht gestaltet werden kann", erklärte er allerdings. Es wäre besser, wenn der Gesetzgeber die Unternehmen "einfach machen ließe".


Bundestag billigt weitere 7 Milliarden Euro für Gesundheits-fonds 

Angesichts der angespannten Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird der Bundeszuschuss für 2022 nochmals um 7 Milliarden Euro erhöht. Das beschloss der Bundestag. Zusammen mit dem gesetzlich vorgesehenen Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro soll der Bund damit laut den Angaben im nächsten Jahr nun insgesamt 28,5 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds überweisen. Mit einem im Juli vom Bundestag beschlossen Gesetz war der Zuschuss an die GKV für 2022 bereits um 7 Milliarden Euro erhöht worden. Vor allem aufgrund der Corona-Pandemie und der dadurch ausgelösten Wirtschaftskrise ergebe sich ein veränderter Finanzbedarf.


Bundestag billigt Änderung des Infektionsschutzgesetzes 

Der Bundestag hat die von SPD, Grünen und FDP eingebrachten Änderungen am Infektionsschutzgesetz gebilligt, mit denen die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll. Vorgesehen ist unter anderem eine Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie im Öffentlichen Nah- und Fernverkehr und in Flugzeugen. Geplant ist auch eine Testpflicht in Pflegeheimen. Beschäftigte sollen, wenn möglich, im Homeoffice arbeiten. Besonders stark von der Corona-Pandemie betroffene Länder sollen über die Regelungen hinausgehen und zum Beispiel 2G- oder 2G-Plus-Regeln oder Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ergreifen können. Für das Gesetz stimmten 398 Abgeordnete, dagegen 254, und 36 enthielten sich.


Betriebsärzte wollen rasch mit Booster-Impfungen beginnen 

Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für eine generelle Corona-Auffrischungsimpfung ab 18 Jahren machen die Arbeitsmediziner in Deutschland Druck, rasch in den Unternehmen daran beteiligt zu werden. "Wir stehen bereit - wir brauchen den Impfstoff, dann können wir in den Betrieben Booster-Impfungen durchführen", sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Wolfgang Panter, der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. "Ich bin sehr dafür - und wir haben das auch schon den Kollegen gesagt: Bietet das Boostern so früh wie möglich an." Somit könne man im Dezember damit beginnen. Die Beschäftigten frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung erneut zu impfen, sei schon relativ spät - "da sollte man eher ein bisschen früher loslegen".


Curevac: 2. Impfstoff-Kandidat in Studie ähnlich wie Biontech-Vakzin 

Die zweite Impfstoffkandidaten-Generation (CV2CoV) auf mRNA-Basis des Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac zeigt einen vergleichbaren Antikörperspiegel wie das Vakzin von Biontech und Pfizer. Das gehe aus Ergebnissen einer erweiterten präklinischen Studie mit Tieren zu dem mit Glaxosmithkline entwickelten Impfstoffkandidaten hervor, die im Journal "Nature" veröffentlicht wurden, wie Curevac mitteilte.


Stiko empfiehlt generelle Corona-Auffrischungsimpfung ab 18 Jahren 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus. Die Impfung solle mit einem sogenannten mRNA-Impfstoff erfolgen, teilte die Stiko am Donnerstag in Berlin mit. Sie solle im Regelfall sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, im Einzelfall könne sie auch bereits nach fünf Monaten erwogen werden.


RKI-Chef Wieler warnt vor einem "schlimmen Weihnachtsfest" 

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat mit drastischen Worten die aktuelle Corona-Lage in Deutschland eingeordnet und zugleich Kritik an der Politik geäußert. "Es herrscht eine Notlage in unserem Land", sagte Wieler am Dienstagabend in einer Videokonferenz mit Mitgliedern der sächsischen Landesregierung. "Wer das nicht sieht, der macht einen sehr großen Fehler." "Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern", sagte Wieler mit Blick auf die nächsten Wochen.


Astrazeneca-Antikörperkombination erweist sich in Studien als wirksam 

Das vom Pharmahersteller Astrazeneca entwickelte Corona-Medikament Evusheld, das auch unter der Bezeichnung AZD7442 bekannt ist, hat in klinischen Phase-III-Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Wie Astrazeneca mitteilte, verringerte die Antikörperkombination sowohl das Risiko, an Covid-19 zu erkranken und Krankheitssymptome zu entwickeln, als auch das Auftreten schwerer Verläufe bis hin zu Todesfällen bei bereits mit Covid-19 infizierten Patienten signifikant. Astrazeneca untersucht AZD7442 zurzeit auf seine Wirksamkeit sowohl zur Prophylaxe als auch zur Behandlung von Covid-19.


Pflegerat fordert Impfpflicht für alle Beschäftigten in Heimen und Kliniken 

In Pflegeheimen und Krankenhäusern soll aus Sicht des Dachverbands Deutscher Pflegerat eine Impfpflicht für alle Beschäftigten kommen. Präsidentin Christine Vogler sagte der Wirtschaftswoche, eine Impfpflicht nur für bestimmte Berufsgruppen wie Mediziner oder Pflegekräfte sei der falsche Weg. "Ein Zwang für bestimmte Berufsgruppen reicht aber nicht, führt zu Frust und falschen Signalen in die Bevölkerung. Man sollte bedenken, dass in Einrichtungen oft die Hälfte oder mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Pflege keine Fachkräfte sind." Sie seien angelernt oder Aushilfen und würden von der Vorgabe nicht erfasst. Stattdessen sollten alle Beschäftigten bestimmter Einrichtungen gegen Covid-19 immunisiert sein.

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November 18, 2021 07:35 ET (12:35 GMT)