Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Djir-Sarai für kürzere Quarantänezeiten 

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat sich für Verkürzungen der Corona-Quarantänezeiten ausgesprochen. Es sei nachvollziehbar, "ernsthaft darüber nachzudenken, die Quarantäne-Verordnung vor allem für Geboosterte zu ändern", sagte er dem Fernsehsender Bild Live. Der FDP-Politiker plädierte für eine Verkürzung der Maßnahme für diejenigen, die bereits dreifach geimpft sind. Djir-Sarai zeigte sich zudem offen für eine allgemeine Impfpflicht. Im Sommer hätte er diese abgelehnt, jetzt aber habe man "eine andere Situation". Die pandemische Entwicklung sei anders gekommen als gedacht.


Regierung: Bis Ende der Woche aussagekräftige Corona-Zahlen 

Die Bundesregierung erwartet bis zur Konferenz mit den Länderchefs am Freitag "sehr valide" Zahlen über die Corona-Infektionslage. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe dies bereits deutlich gemacht, sagte ein Ministeriumssprecher. "Wir erwarten im Laufe der Woche sehr aussagekräftige Gesamtzahlen des RKI, und daraus wird sich dann alles weitere ergeben", erklärte er. Sollte kritische Infrastruktur wegen Quarantäne an die Belastbarkeitsgrenze geraten, könne es "rechtzeitig sinnvoll oder erforderlich sein", bei den Quarantäneregeln verkürzte Zeiten einzuführen. "Da darf es keinen Schnellschuss geben, das muss gut analysiert und begründet sein", betonte er aber. Eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sei im Laufe der Woche zu erwarten.


Städte- und Gemeindebund für Quarantäne-Ausnahmen in kritischen Infrastrukturen 

In der Debatte um Quarantäne-Ausnahmen für Dreifach-Geimpfte hat sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund für flexible Regelungen im Bereich der kritischen Infrastrukturen ausgesprochen. Im Fall von infizierten Geboosterten ohne Krankheitssymptome, die in zentralen Bereichen arbeiteten, halte er den Verzicht auf eine Quarantäne "für einen vernünftigen Weg", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Montag in Berlin. Bund und Länder sollten sich auf entsprechende Vorgehensweisen verständigen, da unklar sei, wie sich der Krankenstand in den kommenden Wochen entwickeln werde, sagte Landsberg. Derzeit sei die Lage "nicht dramatisch", alle Aufgaben könnten erfüllt werden.


Hilfsorganisation: Deutscher G7-Vorsitz muss Impfstoffgerechtigkeit angehen 

Die Hilfsorganisation ONE fordert Deutschland auf, die Zeit der G7-Präsidentschaft für eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe zu nutzen. "Das Thema Impfstoffgerechtigkeit wird ganz oben auf der Agenda stehen müssen, wenn die G7-Staaten die Pandemie beenden wollen", erklärte die Organisation am Montag. Bereits vor dem für Ende Juni geplanten G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern müssten "die richtigen Impulse" gesetzt werden.


Frankreich verzichtet auf das Schließen von Schulklassen 

Angesichts massiv steigender Infektionszahlen verzichtet Frankreich künftig auf das Schließen ganzer Schulklassen bei einzelnen Corona-Fällen. Das Bildungsministerium veröffentlichte die neuen Regeln am Sonntagabend wenige Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien. Zugleich gelten in Frankreich seit Montag verschärfte Corona-Vorschriften, etwa zum Tragen von Masken und zur Heimarbeit. Die Nationalversammlung debattiert ein Gesetz, das den Impfdruck erhöhen soll. Im Fall eines positiven Schülers muss künftig die gesamte Klasse getestet werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei Corona-Fällen geschlossen wird, gilt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren landesweit mehr als 3.000 Klassen geschlossen.


Kinderärzte warnen vor neuen Schulschließungen 

Zum Schulstart in mehreren Bundesländern haben Kinderärzte dazu aufgerufen, trotz der sich ausbreitender Omikron-Virusvariante am Präsenzunterricht festzuhalten. "Es gibt eine klare und unmissverständliche Zusage der Politik, Schulschließungen - wenn überhaupt - als allerletzte Maßnahme in Betracht zu ziehen", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der Online-Ausgabe der Ärzte Zeitung. "Auf dieser Zusage beharren wir."


Chaos im US-Flugverkehr dauert an 

Durch das Coronavirus verursachter Personalmangel und schlechtes Wetter beeinträchtigen weiter massiv den Flugverkehr in den USA. Nach Angaben der Website Flightaware.com wurden am Sonntag (Ortszeit) - einem wegen des Rückreiseverkehrs nach den Feiertagen wichtigen Tag - mehr als 2.650 Flüge gestrichen. Zudem hatten demnach fast 8.600 Flüge Verspätung.


Grünen-Gesundheitsexperte warnt vor Vergleich mit Dänemark 

Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnt davor, Daten aus Dänemark und Großbritannien über mildere Omikron-Verläufe auf Deutschland zu übertragen. "Unsere Bevölkerung ist älter, schlechter geimpft und damit weniger immunisiert als etwa in Dänemark oder Großbritannien", sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Sollten wir erkennen, dass Omikron bei uns zu deutlich mehr Klinikeinweisungen führt und die Infrastruktur massiv bedroht, hilft nur noch ein Lockdown." Angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante forderte er zudem für die ersten beiden Wochen nach den Weihnachtsferien tägliche PCR-Tests in den Schulen.


Wüst will kürzere Quarantäne für Geboosterte 

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst will bei den Bund-Länder-Beratungen am Freitag über eine Änderung der Quarantäne-Pflicht sprechen. "Es könnte eine unterschiedliche Quarantäne-Regel geben mit Blick darauf, ob man dreimal geimpft ist oder nicht", sagte Wüst im ARD-Morgenmagazin. Kürzere Quarantäne-Regeln nur für Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur sieht er hingegen kritisch. Wichtig sei ihm zudem, dass in den Schulen so lange "wie irgend möglich" Präsenzunterricht ermöglicht wird. Wichtig sei auch, dass die Impfpflicht wie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigt im Februar komme.


Ifo: Corona schiebt Homeoffice erneut an 

Die steigenden Corona-Zahlen haben mehr Beschäftigte ins Homeoffice zurückgebracht. Laut Mitteilung des Ifo-Instituts arbeiteten im Dezember dort zeitweise 27,9 Prozent der Beschäftigten, im August waren es 23,8 Prozent. Am Höchststand im März waren es 31,7 Prozent. Der jüngste Anstieg ging demnach quer durch alle Branchen. Bei den Dienstleistern stieg der Anteil von 33,4 auf 38,2 Prozent, im Großhandel von 15,8 auf 20,8 Prozent, in der Industrie von 16,4 auf 19,7 Prozent, im Einzelhandel von 5,3 auf 6,6 Prozent und auf dem Bau von 5,0 auf 8,5 Prozent.


Evotec bekommt 7,5 Mio Euro für Entwicklung eines COVID-19 Medikaments 

Evotec hat vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 7,5 Millionen Euro zur Entwicklung von EVT075, einem potenziellen immunmodulatorischen Medikament gegen Covid-19 erhalten. Wie die Evotec SE mitteilte, ist der Konzern eines von drei Unternehmen, die die Förderung bekommen. Das Ministerium fördert die klinische Entwicklung neuartiger Therapieansätze gegen Covid-19.


Zwei hohe Funktionäre in Xi'an wegen Corona-Ausbruchs von Posten entfernt 

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch in der chinesischen Millionenmetropole Xi'an sind zwei dortige hochrangige Funktionäre der Kommunistischen Partei von ihren Posten entfernt worden. Der Schritt soll laut der Stadtverwaltung dafür sorgen, dass die Anstrengungen zur "Epidemie-Prävention und -Kontrolle verstärkt" werden, wie Lokalmedien am Sonntag berichteten. In Xi'an gilt seit zwei Wochen ein Komplett-Lockdown. Die Zahl der Neuinfektionen in der Stadt mit 13 Millionen Einwohnern ist inzwischen gesunken. Am Montag gaben die Behörden 90 neue Ansteckungsfälle bekannt. Am Sonntag waren es 122 gewesen, am Samstag 174. Seit dem 9. Dezember wurden in Xi'an mehr als 1600 Corona-Infektionsfälle verzeichnet.


Fauci: "Fast vertikaler Anstieg" der Corona-Infektionen in den USA 

Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante erleben die USA nach Angaben des führenden Epidemiologen Anthony Fauci derzeit "fast einen vertikalen Anstieg" der Corona-Neuinfektionen. "Wir befinden uns definitiv mitten in einem sehr ernsten Anstieg und Aufwärtstrend der Fälle", sagte Fauci am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Dass die Kurve der Neuinfektionen so steil in die Höhe schieße, sei "wirklich beispiellos". Am Freitag waren in den USA mehr als 440.000 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Das waren fast genau 200.000 mehr als bei dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Februar.

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January 03, 2022 07:39 ET (12:39 GMT)