Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für Geimpfte aus Drittstaaten auf 

Die Bundesregierung hebt ab dem 25. Juni die Einreisebeschränkungen für gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aus Nicht-EU-Staaten weitgehend auf. "Besuchsreisen und touristische Einreisen werden damit für geimpfte Personen wieder möglich", erklärte das Bundesinnenministerium am Donnerstagabend. Die Lockerung gilt demnach für Menschen, die vollständig mit einem von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassenen Vakzin geimpft sind. Reisende aus sogenannten Virusvariantengebieten sind allerdings von den Lockerungen ausgenommen. Nicht unbedingt notwendige Reisen aus Großbritannien, Brasilien oder Indien sind demnach weiterhin nicht erlaubt.


Neue Corona-Varianten hinter Anstieg der Infektionszahlen in Moskau vermutet 

Neue Virusvarianten könnten nach Einschätzung der Moskauer Behörden für den starken Anstieg der Corona-Fallzahlen in der russischen Hauptstadt verantwortlich sein. "Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten", sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag.


Erstmals seit Februar mehr als 10.000 Neuinfektionen in Großbritannien 

In Großbritannien sind am Donnerstag erstmals seit Ende Februar wieder mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden. Die Behörden meldeten 11.007 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Delta-Variante des Virus lässt derzeit im Vereinigten Königreich die Fallzahlen wieder in die Höhe schnellen - trotz der Impffortschritte in dem Land. Die Zahl der Todesfälle bleibt hingegen niedrig. Am Donnerstag wurden 19 Corona-Tote verzeichnet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Corona-Impfstoffe auch bei der ansteckenderen Delta-Variante vor schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung schützen.


HDE: Kunden und Handel haben sich an Maskenpflicht gewöhnt 

Der deutsche Einzelhandel hat sich in der Diskussion um die Abschaffung der Maskenpflicht dafür stark gemacht, die Masken weiterhin nur im Freien abzunehmen. "Kunden und Handel haben sich an die Maskenpflicht gewöhnt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) dem Nachrichtenportal Watson. "Es muss alles unternommen werden, einen nochmaligen Lockdown zu verhindern", forderte Genth. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) mahnte dagegen, dass die Politik und Wissenschaft bei einer niedrigen Inzidenz überprüfe, ob die Maskenpflicht weiterhin sinnvoll sei. "Jede Einschränkung - auch die Maskenpflicht - muss nachvollziehbar, geeignet und verhältnismäßig sein", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartes.


WHO besorgt wegen rasanter Ausbreitung des Coronavirus in Afrika 

Die dritte Corona-Welle mit neuen Virus-Varianten wird in Afrika immer stärker. Die Zahl der Neuinfektionen steige dort jede Woche um 22 Prozent, erklärte die Regional-Direktorin der Weltgesundheitsorganisation WHO für Afrika, Matshidiso Moeti, am Donnerstag. Sie forderte mehr Impfstofflieferungen: "Afrika braucht diese Impfdosen hier und jetzt, um die dritte Welle einzudämmen."


   Bayer setzt Support für Curevac fort - Wacker Chemie will aktuell nicht kommentieren 

Bayer wird seine Unterstützung für Curevac auch nach dem schwachen Zwischenergebnis zur Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffs der Tübinger Biotechfirma fortsetzen. Eine Bayer-Sprecherin sagte auf Nachfrage, der Support gehe weiter, die finalen Ergebnisse der zulassungsrelevanten Studie stünden noch aus. Bayer wollte den Covid-19-Impfstoff ab Ende des Jahres als Dienstleister für Curevac in Wuppertal produzieren.


Österreich erlaubt ab Juli wieder Tanzen in Clubs und Discos 

Nach monatelanger Pause dürfen die Österreicher ab übernächster Woche wieder das Tanzbein schwingen: Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen darf ab 1. Juli in Clubs und Discos wieder getanzt werden, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Zudem entfällt die FFP2-Maskenpflicht. In vielen Bereichen wie öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen muss jedoch weiter Schutzmaske getragen werden. Bundeskanzler Sebastian Kurz sprach von einer "sehr, sehr guten Situation" Österreichs. Immer mehr Menschen seien geimpft, außerdem sei das Land Corona-"Test-Weltmeister": "Es kann getanzt, gefeiert, geheiratet werden", sagte Kurz. Neben dem Ende des Tanzverbots entfällt ab Juli auch die nächtliche Sperrstunde, Sport- und Kulturveranstaltungen sind wieder ohne Kapazitätsbeschränkungen möglich. Voraussetzung ist allerdings überall die Vorlage eines negativen Corona-Tests, ein Impfnachweis oder ein Nachweis über eine überstandene Covid-19-Erkrankung.


   Kanzleramtschef sieht trotz Curevac-Problemen keine Impf-Engpässe in Deutschland 

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sieht trotz der Probleme bei der Markteinführung des Corona-Impfstoffs Curevac keine Engpässe auf Deutschland für das geplante Impfangebot zukommen. Es bleibe bei dem Versprechen eines Impfangebots an alle Bürger bis Ende September, und es sei auch viel Impfstoff für nötige Auffrischungen bestellt worden, sagte Braun dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Wir haben viel bestellt und fördern den Aufbau von Produktionskapazitäten für mRNA-Impfstoffe und -produkte in Milliardengrößenordnungen", sagte der CDU-Politiker. r rechne Anfang nächsten Jahres mit einer neuen Generation Impfstoff.


   Lauterbach: Curevac-Impfstoff in Deutschland nicht mehr einsetzbar 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält einen Einsatz des Curevac-Impfstoffs in Deutschland aufgrund der zu erwartenden geringen Wirksamkeit nicht mehr für möglich, selbst wenn sie sich bei der Endauswertung noch leicht verbessere. "Die Bürger wollen zunehmend die wirksamsten Impfstoffe von Biontech und Moderna. Selbst der Astrazeneca-Impfstoff wird zunehmend zum Ladenhüter. Curevac wird bei der Delta-Variante wahrscheinlich noch schwächer sein, somit keine Rolle mehr spielen", sagte Lauterbach der Rheinischen Post (Freitagsausgabe). Für die Impfkampagne in Deutschland bedeute der Wegfall von Curevac und die geringere Liefermenge von Biontech, "dass wir erst Mitte September Herdenimmunität erreichen können, selbst ohne Impfung der Kinder". Er mahnte zur Vorsicht bei den Lockerungen, besonders wegen der Ausbreitung der Delta-Virusvariante. Diese werde sich auch in Deutschland durchsetzen, "aber nicht zu einer großen vierten Welle führen, weil sie zu spät kommt".


   Biontech-CEO warnt vor 4. Corona-Welle durch Delta-Variante 

Biontech CEO Ugur Sahin hat vor dem Wiederaufleben von Covid-19 durch die Delta-Variante gewarnt. "In Großbritannien, wo etwa 50 Prozent der Menschen bereits die zweite Impfung erhalten haben, nimmt die Delta-Variante immer noch zu", sagte Sahin auf der Barron's Investing in Tech Konferenz. Wenn man nicht vorsichtige genug sei, könnten bestimmte Regionen in eine vierte Welle laufen, so Sahin. Auffrischungsimpfungen sechs bis neun Monate nach vollständiger Impfung seien notwendig, da die Antikörpertiter sechs Monate nach der vollständigen Impfung abnehmen. Sahin bezeichnete die Lieferung von Impfstoffen an Entwicklungsländer und Länder mit niedrigem Einkommen als eine Verpflichtung. Biontech und sein Partner Pfizer hätten neue Produktionsstätten eröffnet, um 2021 bis zu 3 Milliarden Dosen zu produzieren statt der ursprünglich geplanten 1,3 Milliarden. Davon sollen mehr als 1 Milliarde Dosen an einkommensschwache Länder und Entwicklungsländer gehen.


   Corona-Vakzin von Curevac in Zwischenanalyse mit nur 47-prozentiger Wirksamkeit 

Curevac hat in den Bemühungen um die Markteinführung ihres Corona-Impfstoffs einen herben Rückschlag einstecken müssen. Das Mittel wies in vorläufigen Auswertungen nur eine relativ geringe Wirksamkeit auf, wie aus einer Mitteilung das Tübinger Unternehmens hervorging. Die Zwischenanalyse einer internationalen Studie ergab demnach "eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades". Damit habe das Vakzin nicht die "vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien" erfüllt, erklärte Curevac.


   Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt auf 11,6 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 11,6 (Vorwoche: 19,3). Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 13,2 gelegen. Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 1.330 (3.187) Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 105 (94) Todesfälle registriert.

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June 17, 2021 14:13 ET (18:13 GMT)