Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 17,0 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter. Sie liegt jetzt bei 17,0, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag meldete. Eine Woche zuvor hatte sie noch bei 13,2 gelegen. Laut RKI wurden binnen 24 Stunden 2.454 (Vorwoche: 2.089) Corona-Neuinfektionen sowie 30 (34) Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert.


RKI beobachtet vermehrt Corona-Ansteckungen auf Auslandsreisen 

Ansteckungen auf Auslandsreisen spielen für das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts eine zunehmende Rolle. Zwischen der 26. und 29. Kalenderwoche, also vom 28. Juni bis 25. Juli, wurden 3.662 Fälle gemeldet, bei denen sich Menschen wahrscheinlich im Ausland angesteckt haben, wie das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht von Donnerstagabend berichtet. Das waren 12 Prozent aller übermittelten Corona-Fälle. Am häufigsten wurden demnach wahrscheinliche Infektionen von Reiserückkehrern aus Spanien, der Türkei und den Niederlanden gemeldet, gefolgt von Kroatien und Griechenland.


Deutlich weniger Arbeits- und Wegeunfälle 

Die Corona-Pandemie hat deutliche Spuren in der Statistik der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse hinterlassen. So sank die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle 2020 in den Mitgliedsbetrieben laut der Organisation auf gut 48.800. Das sind rund 12 Prozent weniger als 2019 und entspricht einer Unfallhäufigkeit von 16,0 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter. Im gleichen Zeitraum sank die Anzahl der Unfälle auf dem Arbeitsweg um 20 Prozent auf knapp 10.700. Im Jahr 2020 wurden auch 5 Prozent weniger Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit erstattet. Dagegen bestätigte sich der Verdacht häufiger. "Kurzarbeit und Arbeiten von Zuhause haben zu weniger Unfällen geführt", konstatierte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Johannes Tichi.


DGB appelliert an Beschäftigte, sich freiwillig impfen zu lassen 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) geht davon aus, dass deutsche Arbeitgeber ihren Mitarbeitern keine Impfung vorschreiben werden. "Der Gesetzgeber hat in Deutschland keine Impfpflicht gegen Sars-Cov-2 vorgesehen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Das können Arbeitgeber in Deutschland nicht ignorieren." Unabhängig davon gebe es keinen Anlass zur Entwarnung. Der DGB ermuntere daher alle Beschäftigten, "die Impfangebote anzunehmen und so ihren Teil zu einer hohen Durchimpfungsrate und einem höheren Schutz beizutragen". Piel reagierte damit auf Berichte aus den USA, wo zuletzt die Internetkonzerne Google und Facebook für Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice arbeiten wollen, eine Impfpflicht verhängt hatten.


Schülervertreter fordern mehr Corona-Impfungen für Jüngere 

Schüler- und Studentenverbände haben angesichts hoher Corona-Inzidenzen bei Jüngeren eine rasche Verbesserung der Impfkampagne für jüngere Bevölkerungsgruppen verlangt. "Wir haben eine hohe Impfbereitschaft bei jungen Menschen. Aber die Angebote reichen noch nicht aus", sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, der Funke-Mediengruppe. "Ziel müsste es sein, aktiv auf die Jugendlichen zuzugehen. An Orten, an denen sich vor allem Jüngere aufhalten, müsste es verstärkt entsprechende Impfangebote geben", betonte der Schülervertreter. "Das große Problem" sei, dass die Ständige Impfkommission noch immer nicht generell die Impfung für 12- bis 16-Jährige empfehle. "Viele Jüngere hätten es sich bestimmt gewünscht, geimpft ins neue Schuljahr zu starten."


Niedersachsens Wirtschaftsminister wirbt für Impfgebot in Unternehmen 

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) bleibt bei seiner Ablehnung einer Impfpflicht, wirbt aber für ein Impfgebot in Unternehmen. "Betriebe sollten ihre Mitarbeiter von der hohen Bedeutung einer Impfung gegen Corona überzeugen und sie ermutigen, sich impfen zu lassen", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende September zwischen 70 und 80 Prozent unserer Bevölkerung durchgeimpft bekommen", erklärte der stellvertretende Ministerpräsident. Dafür aber müsse noch "eine Menge Überzeugungsarbeit" geleistet werden und müssten auch die Betriebe in Niedersachsen ihr Werben fürs Impfen fortsetzen und ausbauen.


Bildungsgewerkschaft wirft Ländern schlechte Vorbereitung der Schulen vor 

Mit Blick auf das neue Schuljahr und wieder steigende Corona-Infektionszahlen hat die Bildungsgewerkschaft GEW den Ländern mangelnde Vorbereitung der Schulen vorgeworfen. "Die Schulen haben in den Ferien alles getan, trotzdem sind sie immer noch nicht gut genug vorbereitet auf den Umgang mit der Pandemie", sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern der Rheinischen Post. "Die Politik hat hier zu viel Zeit vertrödelt."


Mexikos Statistikamt: Deutlich mehr Corona-Tote als offiziell erfasst 

Mexikos Statistikamt Inegi geht davon aus, dass die offiziellen Corona-Todeszahlen des Landes deutlich zu niedrig sind. Inegi gab die Zahl der Toten im Jahr 2020 infolge einer Infektion mit dem Coronavirus am Donnerstag mit über 200.000 an, während das Gesundheitsministerium von nur knapp 150.000 ausgeht. Grund für die Diskrepanz ist, dass die Zahlen des Ministeriums nur Todesfälle in Krankenhäusern berücksichtigen.


Ungeimpfte US-Bundesangestellte müssen permanent Maske tragen machen 

Im Kampf gegen die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus hat US-Präsident Joe Biden die Vorschriften für Bundesangestellte verschärft. Die Behördenmitarbeiter müssen ihre vollständige Impfung nachweisen oder aber ununterbrochen Masken tragen und sich regelmäßig testen lassen, wie der Präsident am Donnerstag ankündigte. "Wir haben die Mittel, um diese neue Covid-Welle daran zu hindern, dass wir unsere Geschäfte, Schulen, unsere Gesellschaft zumachen müssen, so wie im vergangenen Jahr", sagte Biden.


Saudi-Arabien öffnet Grenzen für geimpfte Touristen 

Saudi-Arabien öffnet nach 17 Monaten seine Grenzen für gegen das Coronavirus geimpfte Touristen. Die wegen der Pandemie verhängte Einreisesperre für ausländische Reisende werde ab dem 1. August aufgehoben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur am Freitag unter Berufung auf das Tourismusministerium.


Uber führt Impfpflicht für US-Angestellte ein 

Nach Google und Facebook hat mit Uber ein weiteres Digital-Unternehmen aus Kalifornien eine Impfpflicht für seine Angestellten in den USA eingeführt. Das berichteten am Donnerstag mehrere US-Medien übereinstimmend. Dem Magazin Business Insider zufolge verschob der Fahrdienstanbieter außerdem die Rückkehr seiner Angestellten aus dem Home Office bis mindestens Ende Oktober.


Schäuble fordert von Stiko Freigabe von Corona-Impfung für Kinder 

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich dafür stark gemacht, Impfungen gegen das Coronavirus für Kinder und Jugendliche über zwölf Jahren freizugeben. "Die Corona-Risiken sind auch für sie um ein Vielfaches höher als die einer Impfung", sagte Schäuble der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) sollte daher entsprechenden EU-Empfehlungen folgen.


Bundesregierung einigt sich auf Testpflicht für Reiserückkehrer ab Sonntag 

Die Bundesregierung hat sich auf die Einführung einer allgemeinen Testpflicht für Reiserückkehrer ab Sonntag geeinigt. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) bestätigte am Donnerstagabend in den ARD-Tagesthemen entsprechende Medienbericht. Das Handelsblatt hatte zuvor berichtet, die Staatssekretäre der beteiligten Ministerien hätten den Beschluss am Nachmittag gefasst.

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July 30, 2021 05:07 ET (09:07 GMT)